Montag, 13. November 2023

Rezension:
Aus Liebe zum Backen

Bild des Covers des Buches „Aus Liebe zum Backen“ auf hellem Untergrund.

[Jaja, na gut, das ist wohl WERBUNG*]


Ein dicker Schmöker ist es, der da in meinen Händen liegt, ein New York Times-Bestseller – und vor allem eins: SO VOLLER BACKWISSEN, wie ich es selten bei einem Buch erlebt habe: Aus Liebe zum Backen – Köstliche Rezepte von Claire Saffitz.

Aufgeschlagene Seiten zeigen die Innenansicht des Buches „Aus Liebe zum Backen“.

Claire Saffitz, eine amerikanische Food-Redakteurin und freiberufliche Rezept-Entwicklerin, bäckt mit Liebe und Leidenschaft – soviel ist klar. Und in diesem Buch nimmt sie die Leserinnen und Leser wirklich an die Hand, spätestens bei der einleitenden Rezept-Matrix wird das klar, anhand derer alle Rezepte nach Schwierigkeitsgrad und Zubereitungsdauer eingeteilt sind: Mir ist nach einer einfachen Bäckerei, die schnell fertig ist? Frühstücks-Muffins mit Ahornsirup und Samenvariation! Oder doch lieber ein ganzer Tag in der Küche – mit einem Rezept, das mich fordert? Dann eindeutig Dinkel-Croissants.

Es gibt das draußen niemanden, der ausschließlich kochen kann, sondern nur Bäcker, die es einfach noch nicht probiert haben.

Ja, einfach ausprobieren! Das ist Claires Devise. Und sie setzt absolut nichts voraus, kein Wissen, kein Können. Alles wird erklärt, haargenau auf Punkt und Beistrich, viele Step-by-Step-Bildern erleichtern das Nachbacken. Und es fallen schon mal für die Arbeitsschritte Ofen vorheizen und Backform vorbereiten 6 ganze Zeilen Anleitung an. Viele Tipps und Tricks, Variationsideen und Serviervorschläge runden alle Rezepte sehr schön ab.

Aufgeschlagene Seiten zeigen die Innenansicht des Buches „Aus Liebe zum Backen“.

Das Buch enthält über 100 Rezepte – Kastenkuchen und Rührkuchen, Pies und Tartes, Riegel und Kekse, Torten und auch herzhaftes Gebäck. Natürlich alle sehr amerikanisch (ein wenig erinnern sie mich an Dorie Greenspan) und durchwegs mit liebenswertem Retro-Charme. Bis auf wenige Ausnahmen sollten die verwendeten Zutaten überall gut erhältlich sein.

Bild von zwei Stücken eines Pflaumenkuchens auf einem kleinen Teller.

Nachgekocht


Das Bananenbrot mit Mandelbutter (eigentlich ein Kuchen, wie Claire zu Beginn anmerkt) sprang mich gleich als erstes an – hatte ich doch überreife Bananen daheim und außerdem einen Rest Erdnussmus, der sich perfekt anbot für dieses Rezept. So habe ich es also ein wenig abgewandelt, ein wenig mit dem Zucker gespart und das Kokosöl durch heimisches Rapsöl ersetzt. Heraus kam ein wunderbares Bananenbrot mit einer sagenhaft schönen Verzierung an der Oberfläche, das ganz schnell aufgegessen war.

Nahaufnahme der Oberfläche eines Bananenkuchens – die Oberfläche ist ornamentartig mit Mandelbutter marmoriert.Bild von zwei Stücken eines Pflaumenkuchens auf einem kleinen Teller.

Perfekt in den Herbst passte auch der Mascarponekuchen mit Rotweinpflaumen, den ich mit den Hauszwetschken aus unserem Garten zubereitete. Ein Gedicht! Allein dieser Sirup!

Nahaufnahme einer Apfeltarte. Die Apfelscheiben liegen fächerartig angeordnet auf dem Blätterteig.Nahaufnahme der Oberfläche eines Bananenkuchens – die Oberfläche ist ornamentartig mit Mandelbutter marmoriert.

Die Apfel-Tarte habe ich aus Zeitgründen mit fertigem Blätterteig gemacht, schließlich ist die restliche Zubereitung eher aufwändig. Beim Durchlesen der Zutaten wurde ich stutzig: 620 ml ungesüßter, ungefilterter Apfelessig für das Apfelkompott? Das konnte ich irgendwie nicht glauben – und lud mir das englischsprachige Original herunter, das als e-book für sehr wenig Geld zu haben ist. Und tatsächlich: Dort ist von Apfelcider die Rede und hey – das ist ein GROSSER Unterschied!
Korrekte Übersetzungen ins Deutsche sind wesentlich, vor allem beim Kochen und Backen. Hier könnte der Verlag aus meiner Sciht noch ein wenig nachbessern. Nichtsdestotrotz: Die Apfel-Tarte schmeckte hervorragend: Knusprig, fruchtig und karamellig – ein Traum unterm Apfelbaum.

Bild einer Apfeltarte am Blech.Bild von quadratisch geschnittenen Brownie-Stücken.

Und dann waren da noch die malzigen „Für immer“-Brownies: Ein Rezept mit vergleichsweiser kurzer Anleitung – nur zwei Seiten! Sie haben uns allen sehr gut geschmeckt. Und auch in unseren Augen haben diese Brownies das Zeug zu kulinarischen Best Friends Forever. ♥

Bild von quadratisch geschnittenen Brownie-Stücken.

Was ich noch ausprobieren möchte?
Mandel-Quitten-Tarte mit Rosé, dreifach gebackene Roggen-Schnittchen, Frühstücks-Muffins, Partybrötchen mit Sauerrahm und Schnittlauch. Überhaupt finde ich alle fruchtigen Rezepte in diesem Buch sehr ansprechend!

Aufgeschlagene Seiten zeigen die Innenansicht des Buches „Aus Liebe zum Backen“.

Alles in allem: Aus Liebe zum Backen
ist ein Buch für alle, für blutige Anfänger ebenso wie für Backverliebte, die schon einiges an Wissen und Erfahrung mitbringen. Viel lesen sollte man (zeitlich) können und auch wollen, denn die Rezepte ziehen sich meist über mehrere Seiten. Dafür hat man die Gewissheit, dass eigentlich kaum etwas schief gehen kann, wenn man sich an die Anleitung hält. So lautet der englischsprachige Untertitel auch: Recipes and Guidance for Baking with Confidence. Der Name ist Programm!

ABER: Genau lesen und Unklares hinterfragen, das lohnt sich bei der deutschsprachigen Ausgabe schon. Ich stelle mir gerade die Apfel-Tarte mit Essig vor, bestimmt eine saure Angelegenheit… Außerdem ist es aus meiner Sicht gut, die angegebenen Zuckermengen etwas zu reduzieren, um die Süße des Gebäcks an unseren Geschmack anzupassen.

Insgesamt finde ich das Buch dennoch sehr gelungen, sympathisch geschrieben, mit schönen Food-Fotos und einer ansprechenden Rezeptauswahl. Das nächste Weihnachten kommt ja bekanntlich bestimmt. Und zwar schon bald!

Aufgeschlagene Seiten zeigen die Innenansicht des Buches „Aus Liebe zum Backen“.

Claire Saffitz
Aus Liebe zum Backen – Köstliche Rezepte von Claire Saffitz
Gebundene Ausgabe, 392 Seiten
Unimedica, ein Imprint des Narayana Verlags, 1. Auflage 2023
ISBN: 978-3962573317
Preis: € 34,80

*Das Buch wurde mir vom Narayana Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank!

9 Kommentare:

  1. Danke dir für die schöne Rezension! Ich finde, besonders bei amerikanischen Rezepten kann die Zuckermenge oft radikal verringert werden, gell...
    Was macht die Brownies MALZIG? Bier?
    lg

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, Friederike, unglaublich, was da zuckermäßig geht ;-)
      Malzig werden die Brownies im Originalrezept durch "gemälztes Milchpulver". Bei den Tipps & Tricks steht, man könne es durch grob gehackte Maltesers ersetzen. Ich Schlaufuchs aber habe Ovomaltine verwendet - passt super :-)
      Alles Liebe!
      Maria

      Löschen
  2. Das Buch reizt mich auch schon eine Weile. Ich hab nur aus meinen anderen ebenfalls echt tollen Backbüchern noch viel zu wenig gebacken. Ein Dilemma. :) Danke fürs famose Vorstellen. Große Grüße, Ole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Tja, das ist ein Dilemma, in dem wir uns leider wohl alle befinden ... Meine Kinder schimpfen mich schon, dass ich so viele Kochbücher habe und sie SO WENIG Spielzeug ;-)))))
      Alles Liebe! Maria

      Löschen
  3. Liebe Maria,
    vielen Dank für die schöne Rezension. Sie macht richtig Lust auf das neue Backbuch und die leckeren Rezepte, die du bereits so fleißig ausprobiert hast.
    Liebe Grüße
    Sigrid

    AntwortenLöschen
  4. Das Buch hat mich auch schon angelacht, aber bisher habe ich noch nicht zurückgelacht, was sich durch deine Rezension ändern wird. Dieser Verlag bringt immer so tolle Kochbücher heraus. Ich bin immer wieder begeistert.

    AntwortenLöschen
  5. Your post is a beacon of brilliance! Insightful, well-crafted, and thoroughly engaging. Thank you for sharing your perspective with us.

    AntwortenLöschen

Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars erklärst du dich damit einverstanden, dass der von dir geschriebene Kommentar sowie personenbezogene Daten, die damit verbunden sind (beispielsweise Username, Mailadresse, IP-Adresse), an Google-Server übermittelt werden.
Mehr Informationen dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.