Freitag, 17. März 2017

#wirrettenwaszurettenist: Drei Jahre und ein reich gedeckter Tisch


Der Rettungstrupp rund um Susi und Sina feiert Geburtstag, den dritten, ist das zu fassen? Ich rufe laut:

Danke Susi! Danke Sina! Schön, dass es euch und die Rettungen gibt! Auf die nächsten drei Jahre!


Und steuere zum Rettungs-Geburtstagsbrunch jene Vollkorn-Croissants bei, die ich vor kurzem erst zum Käferlein-Geburtstagsbrunch für zwei sehr liebe Freundinnen gebacken habe. Das passt doch wie die Faust auf’s Aug, nicht wahr?


Vollkorn-Croissants nach David Lebovitz

Mein erstes Mal: Croissants. Und ich muss sagen, das ist tatsächlich keine allzu große Hexerei. In der langzeitgeführten Vollkornvariante nach David Lebovitz und begleitet von einer Schale Milchkaffee – mehr brauch ich nicht für einen guten und genussvollen Start in den Tag. Wichtig ist allerdings: Vor dem Backen benötigen die Kipferl genügend Zeit zum Aufgehen, damit sie auch richtig schön hoch und splittrig werden. Meine hatten leider etwas zu wenig davon, was man ihnen auch ansieht. Geschmeckt haben sie aber trotzdem, und wie!

Zutaten für 6 Stück

Für die Croissants
175 g Universalmehl
105 g Weizenvollkornmehl
160 ml Vollmilch, ganz leicht erwärmt
2 TL Trockenhefe
2 EL Zucker
1 große Prise Salz
160 g kalte Butter in Würfeln

Zum Bestreichen
1 Ei
1 Prise Salz

Tag 1

1. Die beiden Mehlsorten vermischen.

2. Milch mit Hefe und Zucker in einer Schüssel vermischen, etwa 1 Drittel der Mehlmischung einrühren und etwa 15 Minuten ruhen lassen, bis sich erste Bläschen bilden.

3. Den Rest der Mehlmischung sowie das Salz mit dem Handmixer / Knethaken einarbeiten, dabei nur solange kneten, bis sich die Zutaten homogen zusammengefügt haben. Keinesfalls zu lange kneten.

4. Den Teig in der Schüssel mit Frischhaltefolie gut abdecken und über Nacht (mindestens jedoch 6 Stunden) im Kühlschrank rasten lassen.

Tag 2

5. Die kalte Butter mit dem Handmixer kurz verrühren, bis keine allzu großen Klumpen mehr vorhanden sind. Ein Stück Frischhaltefolie auf die Arbeitsfläche legen. Die Butter mittig darauf platzieren, etwas flach drücken und dann lose in die Folie einschlagen. In der Folie zu einem Rechteck von etwa 10 x 8 cm Größe formen. Für ungefähr 30 Minuten in den Kühlschrank geben.



6. Den Croissantteig aus dem Kühlschrank nehmen und auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer Kugel formen. Die Kugel an der Oberseite kreuzförmig einschneiden und die vier entstandenen Spitzen nach außen drücken. So entsteht ein Quadrat. Dieses Quadrat zu einer Größe von etwa 30 x 30 cm ausrollen, dabei in der Mitte eine kleine Erhöhung lassen.


7. Die gekühlte Butter auspacken und in die Mitte des Teigquadrats legen. Die vier Ecken über die Butter legen, sodass sie komplett eingepackt ist.



8. Das Teigpaket vorsichtig, aber rasch zu einem Rechteck ausrollen, etwa 22 x 30 cm groß. Nun kommt die erste einfache Tour: Die Teigplatte gedanklich dritteln. Das linke Drittel über die Mitte einschlagen, dann das rechte. Mithilfe des Nudelholzes das Teigpaket zwei Mal von Ecke zu Ecke zusammenpressen, sodass ein „X“ im Teig erkennbar ist. Mit dem Finger einen Punkt markieren als Erinnerung daran, dass die erste Tour erledigt ist. In Frischhaltefolie einpacken und für 45 – 60 Minuten kühlen.



9. Es folgt eine doppelte Tour: Die Teigplatte gedanklich vierteln. Das linke Viertel zur Mitte einschlagen, ebenso das rechte. Dann alles nochmals zusammenklappen. Das Teigpaket wieder zusammenpressen und mit dem Finger zwei Punkte eindrücken. In Frischhaltefolie einpacken und wieder für 45 – 60 Minuten kühlen.


10. Ich habe nun nochmals eine doppelte sowie eine einfache Tour gemacht, jeweils gefolgt von etwa 1 Stunde Rastzeit im Kühlschrank. Rein rechnerisch ergibt das 144 Lagen! David Lebovitz macht bei seinem Teig übrigens „nur“ drei einfache Touren. [An dieser Stelle könnte der Teig gut verpackt über Nacht in den Kühlschrank gestellt oder auch tiefgefroren werden.]



11. Der Teig ist also fertig, nun werden die Croissants geformt: Teig auspacken und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer Größe von etwa 33 x 22 cm und einer Dicke von etwa 5 mm ausrollen. Die Teigplatte mit einem scharfen Messer in drei Rechtecke schneiden, jedes Rechteck wiederum diagonal in zwei Hälften teilen.

12. Ein Dreieck nehmen und die kurze Seite etwas zurechtformen, sodass sie gerade und nicht schräg verläuft. Nun mit einem Nudelholz zu einer Länge von etwa 28 cm ausrollen. An der kurzen Seite einen Schnitt von etwa 2 cm Länge setzen (ob dieser Schnitt einen wesentlichen Einfluss auf die Form der Croissants hat, hat sich mir noch nicht ganz erschlossen, ich vermute, er kann auch weggelassen werden). Von unten her nicht zu fest einrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen.


13. Mit den restlichen Dreiecken genauso verfahren. [An dieser Stelle könnten die Croissants gut gekühlt auf den Morgen warten oder auch eingefroren werden.]

14. Die Croissants gut mit einer Plastikfolie oder einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort bis zum doppelten Volumen aufgehen lassen. Dies dauert etwa 1,5 – 2 Stunden.

15. In der Zwischenzeit den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

16. Das Ei mit dem Salz gründlich verschlagen.

17. Die Croissants mit der Eistreiche rundherum einstreichen und in den Ofen schieben.

18. Nach 5 Minuten Backzeit die Hitze auf 180 °C reduzieren und weitere 25 – 30 Minuten backen, bis die Croissants goldbraun und knusprig sind.


Wichtig:
* Beim Tourieren das anhaftende Mehl immer wieder mit einem kleinen Besen oder auch vorsichtig mit einem Küchentuch vom Teig wischen.
* Das Ausrollen und Falten muss schnell gehen, damit die Butterschichten nicht zu weich werden.
* Fertig gebackene und ausgekühlte Croissants lassen sich prima einfrieren. Bei Bedarf gibt man sie einfach für einige Minuten in den nicht zu heißen Ofen, bis sie wieder durchgewärmt sind.

Und was gibt es sonst noch zum Geburtstagsbrunch? Puh, der Tisch, der biegt sich gewaltig unter der Last all dieser Köstlichkeiten ….

Dienstag, 14. März 2017

Wonne[prop]pen


Props, glorious props, las ich da und tatsächlich kann man sich als Foodbloggerin ganz schnell verlieren im Sammeln von … Kram. Kram, der Bilder atmosphärischer, ästhetischer, hübscher machen soll. Und ich muss zugeben, da findet sich auch in mir eine gewisse Affinität. Der Hang zu kitschigen Flohmarktschätzchen und verblichenen, verbogenen oder zerkratzten Erbstücken – er ist da, ganz definitiv. Mein Mann würde jetzt einwenden: Das ist kein Hang, das ist eine Sucht, eine verrückte. Ich sage: Es ist eine Leidenschaft. Eine Leidenschaft, die sich – zumindest meiner Ansicht nach – in Grenzen hält, denn: Es gibt da ja noch mehr.



Mindestens genauso wichtig wie Blümchenteller & Co. sind mir meine natural props. Attraktive eyecatcher, nach denen ich beim alltäglichen Spaziergang mit offenen Sinnen Ausschau halte. Ein bisschen frisches Grün, ein hübscher Zweig, wilde Früchte und Beeren – das sind props nach meinem Geschmack: Farbenfroh, lebendig und kostenfrei noch dazu.

Am allerliebsten aber sind mir meine living props – meine Kinder. Nur allzu gerne nutze ich sie als niedliche Fototapeten und gehe dafür bereitwillig (freche) Tauschgeschäfte ein. Ein Stück Schokolade pro Knips? Auch das hatten wir schon.

Wie gut, dass sich das Käferlein nicht wehren kann. Es ist ein prop, das sich – noch – platzieren lässt, wie es mir gefällt. Und ach, wie mir das gefällt …


Vollkorn-Linguine mit Parmesan-Nuss-Bröseln und geschmortem Fenchel

Kurz gesagt: Die Kombination aus bissfest gegarten Nudeln, knusprig-würzigen Bröseln und weichem, aromatischem Fenchel ist einfach umwerfend.

Zutaten für 4 Portionen

Für die Brösel
2 EL Walnüsse
½ Bund Petersilie
1 Knoblauchzehe
30 g Vollkorn-Semmelbrösel
50 g geriebener Parmesan
Salz
3 EL Olivenöl

Für den geschmorten Fenchel
2 Fenchelknollen
3 EL Olivenöl
½ TL Fenchelsamen, grob zerstoßen
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker
Schale von ½ Zitrone, abgerieben

Außerdem
500 g Vollkorn-Linguine
3 EL Olivenöl zum Schwenken

1. Für die Brösel die Walnüsse grob hacken, Petersilie und Knoblauch fein hacken. Alles mit Semmelbröseln und Parmesan vermischen, salzen. Das Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Bröselmischung darin bei mittlerer Hitze und unter häufigem Wenden knusprig braten. Beiseite stellen.

2. Einen großen Topf mit Wasser aufkochen.

3. Die Fenchelknollen waschen und in etwa 7 mm dicke Scheiben schneiden – dabei den Strunk nicht entfernen, damit die Scheiben nicht auseinander fallen. Das Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Fenchelsamen darin anrösten. Die Fenchelscheiben dazugeben, mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. Zudecken und die Fenchelscheiben bei mittlerer Hitze auf beiden Seiten etwa 10 – 15 Minuten lang schmoren. Sobald der Fenchel gar ist, die Zitronenschale zugeben und nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.

4. Während der Fenchel schmort, die Pasta bissfest kochen.

5. Kurz vor dem Ende der Garzeit des Fenchels einen kleinen Schöpfer vom Nudelkochwasser abnehmen und den Fenchel damit aufgießen. Deckel wieder aufsetzen und bis zum Anrichten weiter schmoren.

6. Pasta abseihen und mit Olivenöl vermischen.

7. Nudeln auf Teller geben, mit den Bröseln bestreuen und mit dem geschmorten Fenchel servieren.


***
Hinweis am Rande: Felisa Schales ist Studentin an der Universität Bremen und hat mich gebeten, folgenden Aufruf an euch, meine geschätzten Leserinnen und Leser, zu veröffentlichen (was ich gerne mache):

Food-Blog-Sympathisanten gesucht!!!
Im Rahmen meiner Masterarbeit setze ich mich mit dem Feld der Food-Blogs und besonders deren Leser auseinander.
Deshalb suche ich Euch! In kurzen Gesprächen (gerne auch am Telefon) möchte ich herausfinden, was ihr an Foodblogs mögt und wie ihr sie benutzt. Selbstverständlich werden eure Daten anonymisiert und nur für meine Arbeit verwendet.
Lust zu helfen? Super, dann meldet euch: 
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