Freitag, 27. April 2018

Grünfärberei


Wenn man sich mit dem Thema Greenwashing beschäftigt, wird einem schlecht. Schlecht, weil es so viele Menschen gibt, denen das Wirtschaften in die eigene Tasche über alles geht. Schlecht, weil es sichtbar macht, wie sehr wir manipulierbar sind. Atomstrom ist natürlich nicht die Alternative zu Erdöl. Gentechnisch verändertes Saatgut ist natürlich nicht das Allheilmittel gegen den Hunger in der Welt. Aber man will es uns glauben machen. Mit sehr viel ausgeklügelter PR, mit sehr viel perfider Taktik.

Es fängt ja schon im Kleinen an, bei dem beispielsweise, was wir täglich essen. Birkenzucker etwa, ein Paradebeispiel für Grünfärberei: Da wird mit einem pflanzlichen Namen geworben, mit grünen Etiketten, mit Holzsüsse aus Finnland, mit Zahnfreundlichkeit und Kalorienreduktion. Dabei ist Birkenzucker nichts anderes als der Zuckeralkohol Xylit, ein Zusatzstoff mit E-Nummer, der in einem aufwändigen Prozess industriell aus Holz- und Maisabfällen hergestellt wird und den Darm zum Protestieren bringt, wenn man zu viel davon isst. Nix mit natürlich, nix mit Grün. Und in einem Hundehaushalt hat er sowieso ganz generell nichts verloren, weil bei ihnen schon kleine Mengen tödlich giftig wirken.

Oder bei diesem ausufernden Wildwuchs an Logos und Stempeln auf den Produktverpackungen – blickt da noch irgendjemand durch? Wie verlässlich sind die vielen Siegel und halten sie, was sie versprechen? Können wir ihnen – vielleicht sogar blind – vertrauen?
Nö… sorry. Leider allzu oft nicht. Heutzutage ist es oberste Konsumentenpflicht, kritisch zu sein und sich selbst zu informieren. Das ist schade und traurig, aber eben auch wahr.



Birkenzucker

Grünfärberei geht auch anders. Und auch Birkenzucker geht anders. Dieser hier bleibt grün, auch wenn die oberste Schicht abgekratzt ist. Er schmeckt unbekannt und spannend, blumig und duftig. Mit ihm lässt sich hervorragend Obst aromatisieren, wie etwa dieser Marillensalat aus dem vergangenen Sommer. Wichtig ist, nur ganz ganz junge, zarte Birkenblätter zu verwenden, am besten gleich nach dem Knospen (wofür es jetzt eh schon wieder zu spät ist, Hilfe!) – ansonsten wird er schnell zu bitter. In einem gut verschlossenen Glas kann Birkenzucker einige Zeit aufbewahrt werden.

Zutaten

ganz junge, kleine, frische Birkenblätter
Kristallzucker

1. Die frisch gepflückten Birkenblätter in einen Becher geben und das Volumen ablesen.

2. Dieselbe Volumenmenge an Kristallzucker abmessen.

3. Beides gemeinsam in der elektrischen Kaffeemühle zu einem lindgrünen, feuchten Zuckergemisch vermahlen.

4. Birkenzucker auf ein Teller geben und bei Zimmertemperatur in 1 – 2 Tagen trocknen lassen, dabei immer wieder einmal durchmischen.

5. Abfüllen und gut verschließen.

Für den Marillensalat habe ich pro Person 3 Marillen in Spalten geschnitten, mit 1 EL Birkenzucker vermengt und im Kühlschrank einige Zeit durchziehen lassen. Der Marillensalat schmeckt kühl serviert am besten.

Dienstag, 24. April 2018

Fleischlästig


Da las ich mich durch die Rezensionen eines Kochbuchs. Und da las ich: Das Buch gefällt mir ganz gut, ist mir aber dann doch etwas zu fleischlästig [sic!]. Da dachte ich mir: Hey, die hat recht! So recht.
Nämlich: Kein Kindergeburtstag, keine Hochzeitseinladung, keine Sause unter Freunden ohne Fleisch. Keine Grillerei, kein Mittagstisch mit Kollegen, kein Tagungsbuffet ohne Fleisch. Keine Abendjause, kein Mädelsbrunch, keine Familienfeier ohne Fleisch. Fleisch, überall Fleisch. So überall, dass es lästig ist. Fleischlästig.


Was mich dabei vielleicht am meisten stört: Dass ich selbst keine Ausnahme bin. Lade ich Freunde oder Verwandte ein, gibt es selbstverständlich Fleisch. Muss es irgendwie. Zu hartnäckig knabbert da ein kleines Teufelchen an einer Stange Wurst in meinem Kopf: Besuch muss ordentlich bewirtet werden. Njamnjamnjam. Und ordentlich bewirten heißt: Fleisch. Njamnjamnjam.
Schmeckt jedem, will jeder haben, alle sind zufrieden. Aber warum eigentlich? Ist es die Gewohnheit? Oder gar eine Sucht? Warum höre ich von so vielen Seiten: Ein Essen ohne Fleisch, das ist kein richtiges Essen?



Echt, ich hab‘s satt irgendwie. Wir alle wissen doch, dass wir weniger Fleisch essen sollten. Aus ethischen, gesundheitlichen, ökologischen, sozialen Gründen. Das ist common sense! Ebenso wie die Tatsache, dass sich Stresshormone negativ auf die Fleischqualität auswirken. Und trotzdem schauen wir beim Fleisch vor allem auf den Preis.

Noch einen Aspekt möchte ich einwerfen: Was ist mit den übergeordneten, nicht greifbaren Energien, die Massentierhaltung und Akkordschlachtung mit sich bringen? Da mag jetzt seinen Kopf schütteln wer will, pfeift auch ruhig durch eure Fleischfresserzähne, wenn euch danach ist: Ich bin davon überzeugt, dass Stress, Angst und Verzweiflung der Tiere, die wir essen, über ihr Fleisch in unseren Körper gelangen – und hier auch etwas bewirken. Schlechtes Karma anfuttern: Ich glaub, mit billigst produziertem Fleisch geht das ganz leicht.

(Vielleicht kommt sie ja auch daher, die zunehmende Aggressivität in unserer Welt, die Brutalität, der Unfrieden, der Hang zur Gewalt, aber das ist natürlich sehr weit aus dem Fenster gelehnt und nur ganz nebenbei).

Mir kommt jedenfalls vor, über all dem Angebot an Fleisch und Wurst geht unsere Kreativität und unser Sinn für vielfältiges, gesundes, buntes Essen verloren. Wir haben so viel! So vieles gibt es noch! Da lobe ich mir Initativen wie diese hier, wo auch größere Gruppen von Menschen nicht mit Frankfurter Würsteln und Semmeln verköstigt werden, sondern mit nährenden, stärkenden Suppen, aus frischen Zutaten selbst gekocht. Chapeau, meine Liebe! Auch das könnte doch zur Gewohnheit werden.



Grüne Vollkorn-Spinat-Spätzle mit Safran-Fenchel-Creme

Mit diesem Rezept habe ich mein neues Spätzlesieb eingeweiht – und war fasziniert, welche großartigen Spätzle ich zusammenbring! Vielleicht war es aber auch einfach nur das Rezept, das ist nämlich ein sehr gutes. So wunderbar kann vegetarisch schmecken!

Zutaten für 4 Portionen

Für den Spätzleteig
130 g Spinat, blanchiert (ich habe aufgetaute TK-Ware verwendet)
100 ml Milch
150 g glattes Mehl
150 g Vollkornmehl
3 Eier
Salz
frisch geriebene Muskatnuss

Für die Safran-Fenchel-Creme
½ Zwiebel
1 Fenchelknolle
1 EL Butter
1 Schuss Weißwein
¼ l Gemüsesuppe
¼ l Schlagobers
1 Messerspitze Safranfäden
1 Stich kalte Butter zum Montieren
Salz
Pfeffer

Zum Garnieren
Fenchelgrün
gelbe Cocktail-Tomaten

1. Für den Teig den Spinat mit der Milch fein pürieren. Mit den restlichen Zutaten zu einem mittelfesten Spätzleteig verrühren. Den Teig kurz rasten lassen. Einen großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser zustellen und aufkochen lassen.

2. Während der Teig rastet und das Wasser aufkocht, mit der Safran-Fenchel-Creme beginnen. Dafür Zwiebel fein würfeln und Fenchel in Streifen schneiden. Beides in der Butter glasig andünsten.

3. Mit Weißwein ablöschen, einreduzieren lassen, dann mit Suppe und Obers aufgießen.

4. Aufkochen und etwa 5 Minuten köcheln lassen. Fein pürieren.

5. Die Safranfäden in einem Mörser zu Pulver verreiben und beifügen. Nochmals aufkochen und einige Minuten köcheln lassen.

6. Sobald das Wasser kocht, den Teig durch ein Spätzlesieb ins siedende Wasser streichen und garen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einem Schaumlöffel herausheben und abtropfen lassen.

7. Kalte Butter mit einem Schneebesen in die Sauce rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

8. Safrancreme in Suppenteller gießen und die Spätzle darauf anrichten.

9. Mit Fenchelgrün und gelben Tomaten garnieren.

Nach einem Rezept von Alois Mattersberger.

Donnerstag, 19. April 2018

Für dich


Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Rainer Maria Rilke



Erdbeermädel

Ein Erdbeermädchen für mein Minimädel zur Erstkommunionfeier. Es war ein wunderbares Fest!
Für dieses Rezept habe ich einen Biskuitteig ausprobiert, bei dem die Eiermasse sage und schreibe 30 Minuten geschlagen wird. Dadurch wird reichlich Luft eingearbeitet, der den Biskuitboden dann richtig locker und luftig macht, gleichzeitig ist er aber auch super stabil.
Die rosarote Creme zum Einstreichen bekommt durch das Himbeerpulver eine tolle Farbe und einen wunderbaren Geschmack.

Zutaten für 1 Torte (etwa 26 cm Durchmesser)

Für den Biskuitteig
5 Eier
1 EL Vanillezucker
180 g Zucker
150 g Mehl
1 gestrichener TL Backpulver

Für die Beerenmoussefüllung
5 Blatt weiße Gelatine
300 g gemischte Beeren (ich habe tiefgekühlte und aufgetaute Beeren verwendet)
100 g Zucker
250 g Schlagobers
150 g Vollmilchjoghurt

Für die rosarote Creme zum Einstreichen (ergibt etwas mehr als benötigt)
500 g Magertopfen
500 g Mascarpone
100 g Zucker
2 EL Vanillezucker
2 EL Zitronensaft
2 EL gesiebtes Himbeerpulver

Außerdem
etwa 20 g dunkle Schokolade
300 g Erdbeeren
50 g Himbeeren
Zitronenmelisse
Veilchen
Gänseblümchen

1. Den Boden einer Springform (26 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen. Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

2. Eier mit Vanillezucker und Zucker in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und 30 Minuten lang auf hoher Stufe hell und dickschaumig rühren.

3. Das Mehl mit dem Backpulver versieben und vorsichtig unterheben.

4. Biskuitteig in die vorbereitete Form füllen und glattstreichen. In den vorgeheizten Ofen schieben.

5. 50 – 60 Minuten backen. Stäbchenprobe.

6. Den Kuchen aus den Ofen nehmen und 5 Minuten überkühlen lassen. Dann aus der Form lösen, das Backpapier entfernen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.

7. Den Tortenboden an der Oberseite falls nötig begradigen und dann 1 x quer halbieren.

8. Für die Füllung die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Beeren pürieren und durch ein feines Sieb streichen.

9. Beerenpüree mit Zucker in einen kleinen Topf geben und unter Rühren erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Den Topf vom Herd nehmen, die Gelatine gut ausdrücken und zum Beerenpüree geben. Rühren, bis sich die Gelatine aufgelöst hat. Das Püree in eine Schüssel umfüllen und etwa 15 Minuten abkühlen lassen.

10. Schlagobers steif schlagen.

11. Zuerst das Joghurt unter das Beerenpüree rühren, dann das Schlagobers vorsichtig unterziehen. Beerenmousse kurz in den Kühlschrank stellen, bis es zu gelieren beginnt.

12. Währenddessen den unteren Tortenboden auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech oder Tablett legen und mit einem verstellbaren Tortenring umschließen. Die Moussefüllung darauf geben und glattstreichen. Mit dem oberen Tortenboden abdecken, leicht andrücken und die Torte für mehrere Stunden, oder auch über Nacht kühl stellen, damit die Füllung fest werden kann.

13. Für die rosarote Creme zum Einstreichen alle Zutaten miteinander vermischen. Die Torte rundherum mit der Creme großzügig einstreichen. Glattstreichen und kühl stellen.

14. Die Torte mithilfe eines Tortenhebers beherzt auf eine hübsche Platte schieben. Die Creme falls nötig wieder glattstreichen.

15. Schokolade schmelzen und in einen kleinen Papierspritzsack füllen. Die Spitze abschneiden und dann das Gesicht des Mädchens aufspritzen.

16. Die Erdbeeren halbieren und als Haarschopf auf die Torte drapieren. Die Himbeeren auflegen.

17. Zum Schluss wird das Erdbeermädchen noch mit Veilchen, Gänseblümchen und Zitronenmelisse verziert.



Inspirationen und Quellen: Biskuitboden, Moussefüllung, Deko.
Dienstag, 17. April 2018

Ganz in weiß


Vorfreude. Nervosität. Aufregung. Händezittern. Begeisterung. Freude. Mut. Erleichterung. Dankbarkeit. Erschöpfung. Schmerz. Tränen. Hunger. Nichtmehrwollen. Zusammenreißen. Ruhe. Energietanken. Fröhlichkeit. Sattsein. Spiel. Feiern. Lachen. Müdigkeit. Augenzu.



Ein Tag mit meiner Tochter, das ist ein Tag, angefüllt bis oben hin mit großen Gefühlen, mit Leben, mit Vielfalt. Ich liebe ihre Fähigkeit, ihre Emotionen so zu leben, wie sie gerade passieren. Sie filtert nicht, sie lässt alles zu. Auch, wenn es vielleicht gerade gar nicht passt. Das ist sie. Auch das macht sie so besonders für mich.

Erstkommunion! Wie groß du schon bist… Ich liebe dich, mein Schatz. Immer, überall. Für immer.


Süße Kuchenpfirsiche

Diese süßen Rosarotbäckchen sind der Hingucker, ich schwöre! Und keine allzu große Hexerei, das schwör ich auch! Am besten schmecken sie nach 2 – 3 Tagen Ruhezeit. Die sollte man ihnen unbedingt geben. Ich habe beispielsweise die Teigkugeln am Freitagabend gebacken und die Pfirsiche dann am Samstagvormittag gefüllt und fertig gestellt. Am Sonntag war ich noch nicht 100%ig von ihnen überzeugt – aber am Montag!
Für das nächste Mal (und das kommt bestimmt!) hätte ich mir übrigens auch eine fruchtige Variante überlegt, mit Pfirsichstücken in der Topfencreme …

Zutaten für etwa 24 Stück

Für den Teig
530 g Mehl
1 EL Backpulver
3 Eier Größe L
150 g Zucker
120 g Vollmilch
115 g Butter, geschmolzen und überkühlt
abgeriebene Schale von 1 Zitrone

Für die Creme
500 g Cremetopfen (40 % Fett i. Tr.)
100 g Zucker
½ TL Vanille-Extrakt
abgeriebene Schale von 1 Orange

Außerdem
etwa 100 ml Pfirsichsaft (wenn keine Kinder mitessen, ginge beispielsweise auch Rum, Maraschino, …)
flüssige rosarote Lebensmittelfarbe
etwa 200 g grobkörniger Kristallzucker
frische Zitronenverbeneblätter (alternativ Minze oder auch echte Blätter vom Pfirsichbaum)

1. Für den Teig das Mehl mit dem Backpulver versieben.

2. Eier und Zucker hellschaumig schlagen, dann Vollmilch, geschmolzene und überkühlte Butter und Zitronenschale untermischen. Zu einem glatten Teig verrühren.

3. Die Mehlmischung unterrühren, bis alles gut durchmengt ist. Den Teig für etwa 1 Stunde zum Festwerden in den Kühlschrank stellen. Dann sollte er sich gut formen lassen.

4. Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

5. Den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und vierteln. Jedes Viertel zu einem Strang ausrollen. Jeden Strang in 12 Stücke teilen. Jedes dieser 48 Stücke zu Kugeln formen, diese haben einen Durchmesser von etwa 2 cm.

6. 2 Bleche mit Backpapier auslegen. Pro Blech 24 Kugeln mit etwas Abstand zueinander (jeweils etwa 2 -3 cm) auflegen. Die Kugeln etwas flach drücken, bis sie ungefähr 1 cm hoch sind.

7. Die Bleche nacheinander in den vorgeheizten Ofen geben. Jeweils etwa 15 Minuten backen, bis die Halbkugeln an der Unterseite leicht gebräunt, an der Oberfläche jedoch noch hell sind.

8. Die Teigkugeln noch warm an der Unterseite mit Hilfe eines Teelöffels oder Messers vorsichtig aushöhlen. Rundherum sollte ein Rand von mindestens 1 cm verbleiben (das Loch sollte etwa so groß sein, dass 1 TL Füllung hineinpasst).

9. Abkühlen lassen.

10. Die Halbkugeln mit dem Loch nach oben nebeneinander auflegen.

11. Für die Creme den Cremetopfen in ein feinmaschiges Sieb geben und etwa 30 Minuten abtropfen lassen. Dann mit den restlichen Zutaten vermischen. Die Creme in einen Spritzbeutel füllen (Tülle egal).

12. Nun jede Halbkugel mit etwas Creme füllen (ca. 1 großer TL Creme pro Halbkugel). Die Creme sollte dabei etwas herausschauen, damit genug zum Zusammenkleben der Halbkugeln vorhanden ist. Mit dem Spritzsack geht das schnell und unkompliziert!

13. Nun jeweils zwei Halbkugeln von der gleichen Größe und Form suchen und zusammensetzen. Leicht andrücken, bis die Creme an den Seiten zum Vorschein kommt. Überschüssige Creme mit dem Finger entfernen.

14. Pfirsichsaft mit rosaroter Lebensmittelfarbe zu einem schönen Pink färben.

15. Kristallzucker in eine Suppenschüssel geben.

16. Nun jeden Pfirsich mithilfe eines Küchenpinsels rundherum mit dem eingefärbten Pfirsichsaft dünn einpinseln, dann im Kristallzucker wälzen. Verlieben!

17. Auf diese Weise werden alle Pfirsiche hergestellt.

18. Die Kuchenpfirsiche in eine große Schüssel oder auf ein Tablett geben, mit Deckel oder Frischhaltefolie abdecken und mindestens 1 Tag, besser noch 2 – 3 Tage, im Kühlschrank durchziehen lassen.

19. Dann müssen sie nur noch in einer hübschen Schüssel oder auf einer Platte angerichtet und mit Zitronenverbene garniert werden. So hübsch!


Spezialempfehlung: Die süßen Kuchenpfirsiche mit pochierten Pfirsichhälften oder frischen Pfirsichstücken, Vanilleeis und Schlagobers anrichten!

Nach einem Rezept aus dem wunderbaren Buch Southern Italian Desserts von Rosetta Costantino.

Und die Torte? Ach, natürlich gab es auch Torte für mein Minimädel. Die kommt bald!


Sonntag, 15. April 2018

Frühlingsfieber


Achtung! Obacht! Legt Sicherheitskleidung an, setzt Helme auf! Schutzbrillen nicht vergessen! Die Natur, sie … EXPLODIERT!

Ach was. Am liebsten möchte ich grad pudelnackig über die Wiesen laufen und mich von der Natur in all ihrer eruptiven Pracht und Üppigkeit bespringen lassen. Oder so. Und die Zitronenfalter, die dürfen dabei zusehen. Oder so so so. Spring fever!



Gartenkräutersuppe

Es gehört zu den einfachsten und schönsten Dingen des Lebens, mit den Kindern an der Hand eine Runde durch den Garten zu drehen und Kräuter für die Mittagssuppe zu sammeln. Hier hat der kleine Mann ganz fleißig mitgeholfen.

Zutaten für 4 Personen

Für die Suppe
½ Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Butter
2 Erdäpfel
1 Körbchen voll Kräuter (Giersch, Vergissmeinnicht, Gänseblümchen, Wiesenlabkraut, Schafgarbe, Löwenzahn, Spitzwegerich, Brennnessel – und ein Zweig Zitronenmelisse als einziges Nicht-Wildkraut)
1 l Gemüsesuppe
1 EL Zitronensaft
125 ml Schlagobers
Salz
Pfeffer

Zum Garnieren
Blüten und Kräuter

1. Zwiebel schälen und würfeln.

2. Knoblauch hacken.

3. Beides in einem Topf in der Butter hell anschwitzen.

4. Erdäpfel schälen und würfeln. Zu den Zwiebeln geben und kurz mitschwitzen.

5. Die Kräuter grob schneiden, dazu geben und kurz mitrösten.

6. Mit Gemüsesuppe aufgießen, aufkochen lassen, Hitze reduzieren und bei geringer Hitze und geschlossenem Deckel etwa 15 – 20 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind.

7. Zitronensaft zugeben und alles im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren.

8. Zurück in den Topf geben und das Schlagobers unterziehen.

9. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

10. In Suppenteller anrichten und nach Belieben mit Kräutern mit Blüten garnieren.

Dienstag, 3. April 2018

Mein veganer Germteig


Mein Marketing-Lowlight des Jahres 2018 habe ich – tadaaa! – bereits im Februar gefunden. Und das will was heißen. Aber ich bin sicher: Da kommt nix mehr nach. Das kann gar nicht sein. Aaalso ... I proudly present:

Vrapfen

Tusch!

Ehrlich, wenn die unter diesem Namen verkauften veganen Krapfen auch nur annähernd so schmecken, wie sie klingen (jaja, probiert es ruhig aus, nehmt einmal das Wort in den Mund und … eben), dann bleibt nur noch eins: Selberbacken. Fairerweise muss ich zugeben, dass ich die Vrapfen (aaah… pff…) nicht verkostet habe. Der Appetit ist mir beim Blick auf das Etikett nämlich ziemlich schnell vergangen. Gleich an dritter Stelle der Zutatenliste: Palmfett.

Auf der Suche nach einem guten veganen Germteig-Rezept bin ich schnell angestanden. Butter durch Margarine und Kuh- durch Pflanzenmilch zu ersetzen, ist mir schlicht zu wenig. So habe ich schlussendlich versucht, mir mein ganz eigenes Rezept zusammenzukneten. Und wisst ihr was? Jetzt bin ich richtig, richtig stolz. Es ist ein Germteig geworden wie aus dem Bilderbuch, geschmacklich wunderbar und einwandfrei zu verarbeiten. Da zitiere ich doch gleich in einem Anflug von Narzissmus das hochverehrte Milchmädchen: Ich liebe das. Und werde mich hüten, ihn Vermteig zu nennen. Oder gar: Vefeteig

Kamut macht den Germteig gehl
Weil dem Teig ja die Eidotter fehlen, fehlt ihm auch ein bisserl die Farbe. Natürlich könnte ich hier auch mit Safran oder einer Spur Kurkuma arbeiten, aber ich habe beschlossen, die noble Blässe meines Teiges durch etwas gelbliches Kamutmehl aufzuhübschen. Schmeckt so nur noch besser!

Auch die Milch ist selbstgemacht
Mit gekaufter Pflanzenmilch kann ich mich irgendwie nicht so recht anfreunden. Zu stark verarbeitet, zu viele Zusatzstoffe und was den Geschmack betrifft: Da schlägt Marke Eigenbau das Industrieoriginal um Längen! Superschnell geht es außerdem, wenn Nussmus verwendet wird – so wie hier.

Mandelmus als Butterersatz
Weißes Mandelmus ist so köstlich, ich würde sogar darin baden, wenn ich könnte. In meinem Germteig ersetzt es mir die Butter, bringt Körper und geschmackliche Tiefe.

Rapsöl statt Palmfett
Heimisches Rapsöl ist meine Alternative zu Palmfett. Es schmeckt neutral, schont die Umwelt und überhaupt freue ich mich immer, wenn ich ein leuchtend gelb blühendes Rapsfeld sehe.

Germteigwunder Mehlkochstück
Seit ich begonnen habe, meine Hefeteige mit einem Mehlkochstück aufzufrisieren, geht es einfach nicht mehr ohne. Es bringt so viel an Flaumigkeit und Saftigkeit! Und auch die Frischhaltung verbessert sich deutlich. So hat es natürlich auch hier seinen Platz.



Vegane Briocheherzen

Die haben großen Anklang gefunden... Kreiert habe ich sie (und den Teig!) anlässlich des Besuchs einer lieben Blogleserin aus der Schweiz, Bea. Und auch meine Kinder waren begeistert.
Grundsätzlich müsste es übrigens auch möglich sein, aus diesem Teig Krapfen zu backen. Noch nicht ausprobiert, hol ich nach.

Zutaten für etwa 16 Brioche-Herzen

Für das Mehlkochstück
20 g Weizenmehl T700
100 g Wasser

Für die schnelle Mandelmilch
250 ml Wasser
1 EL weißes Mandelmus
1 Prise Salz
1 weiche Dattel, entsteint (ist sie nicht ganz so weich, vorher einige Zeit in warmem Wasser einweichen und dann gut abtropfen lassen)

Für den Hauptteig
380 g Weizenmehl T700
100 g helles Kamutmehl
50 g Zucker
200 ml Mandelmilch
20 g frische Hefe (oder 1 Packerl Trockenhefe)
¼ TL Salz
1 TL gemahlene Vanille
100 g weißes Mandelmus
50 g Rapsöl
Schale von ½ Zitrone
Mehlkochstück

Zum Bestreichen
Restliche Mandelmilch

Zum Bestreuen
Hagelzucker

1. Für das Mehlkochstück Mehl und Wasser ein einem kleinen Topf mit dem Schneebesen glattrühren und unter ständigem Rühren auf mittlerer Hitze erwärmen, bis die Masse eindickt. Vom Herd nehmen, in ein Schüsselchen umfüllen, mit Frischhaltefolie abdecken (die Folie dabei direkt auf die Masse legen, damit sich keine Haut bildet) und mehrere Stunden lang oder noch besser über Nacht vollständig abkühlen lassen.

2. Für die schnelle Mandelmilch alle Zutaten in den Mixer geben und 1 – 2 Minuten auf höchster Stufe pürieren (geht natürlich auch mit dem Stabmixer). Durch ein feines Sieb seihen. 200 ml abmessen, den Rest beiseitestellen.

3. Alle Zutaten für den Hauptteig in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben bzw. einwiegen. Auf mittlerer Stufe mit den Knethaken etwa 10 Minuten kneten, bis ein glatter, geschmeidiger Teig entstanden ist.

4. Die Rührschüssel abdecken und den Teig an einem warmen Ort etwa 90 – 120 Minuten gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.

5. Den Teig auf eine nur ganz leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und Teiglinge von etwa 55 g abstechen.

6. Teiglinge rund schleifen und auf ein leicht bemehltes Geschirrtuch setzen. Abdecken und etwa 10 Minuten entspannen lassen.

7. Nun werden die Herzen geformt: Jeden Teigling mit dem Nudelholz länglich-oval und etwa 2 – 3 mm dünn ausrollen. Dann von einem langen Ende her zu einer Art Zigarre einrollen. Nun wird das obere Ende auf das untere Ende geklappt und leicht angedrückt. Mit einer Teigkarte von oben her das Teigstück bis gut zur Hälfte einschneiden. Die so entstandenen Teile nach außen klappen und noch etwas nachformen.



8. Die Herzen auf mit Backpapier ausgelegte Bleche legen (8 Stück pro Blech gehen sich aus), abdecken und etwa 20 Minuten gehen lassen.

9. In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 ° Ober-/Unterhitze vorheizen.

10. Die Herzen mit der übrigen Mandelmilch bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.

11. Im vorgeheizten Rohr etwa 20 Minuten goldbraun backen.

12. Auf einem Kuchengitter überkühlen lassen – und am besten ganz frisch und noch lauwarm genießen. Sie sind aber durch das Mehlkochstück auch am nächsten Tag noch weich und köstlich!

Die Herzform habe ich mir bei Cristina abgeschaut.