Dass ausgerechnet die ganz große Liga der Kochkunst, Rene Redzepi,
Magnus Nilsson, Ana Roš, auf
Knien durch die Mühlviertler Landschaft rutscht, um Zutaten für ihre Gerichte
zu finden. Da stand wohl nicht nur ein Altbauer kopfschüttelnd daneben und
wunderte sich über derartige Spompanadeln.
Ausgangspunkt für diese Wilde Jagd auf essbares Grün war die
supercoole Chef-Challenge Gelinaz!, die in regelmäßigen Abständen die besten
Köche der Welt um einen Herd versammelt und im August vergangenen Jahres im meinem
regionalen Hotspot, dem Mühltalhof, zu Gast war. Die Tickets dafür waren angeblich
binnen Minuten ausverkauft, was mich gar nicht wundert, denn wie oft in einem
Foodie-Leben passiert das schon, dass die Helden der Szene in so konzentrierter
Form und zum Angreifen nah erlebbar sind? Genau. Eigentlich: NIE.
Ach, es muss toll gewesen sein. Das Mühlviertel im Fokus der
kulinarischen Elite, aufs Köstlichste vereint mit meinen geliebten Wildpflanzen. Allein die
Vorstellung!
Bärlauch-Gnocchi
mit Butter-Radieschen
Ich geh halt
allein auf die Jagd, ohne Rene oder Magnus an meiner Seite. Auch so werd ich
fündig. Den erlegten Hexenknofel hab ich in Kartoffelteig eingepackt und mit
buttrigen Radieschen serviert – was für ein Gericht! Noch dazu in den
Mädelfarben Grün & Rosa …
Und ach ja, nicht
vergessen: Holt euch die Kinder an den Herd für den geheimnisvollen Moment,
wenn die Radieschen-Butter-Sauce durch die Zugabe von Zitronensaft ihre Farbe
wechselt. Aus dezentem Braun wird sattes Rot! Kochen kann so magisch sein …
Zutaten für 4 Portionen
Für die Gnocchi
500 g mehlige Erdäpfel
2 Handvoll Bärlauch
250 g Mehl
3 Eidotter
1 EL Butter
1 TL Salz
2 EL Hartweizengrieß
Zum
Ausarbeiten
Hartweißengrieß
Für die
Butter-Radieschen
2 Bund Radieschen mit frischem Grün
100 g Butter
Saft und Schale von 2 Zitronen
4 EL weißer Balsamicoessig
etwas Salz
Zum
Servieren
frisch geriebener Parmesan
1. Die Erdäpfel in der
Schale dämpfen.
2. Bärlauch fein hacken.
3. Die gegarten Erdäpfel
schälen und noch heiß durch die Kartoffelpresse drücken. Mit Mehl, Dotter,
Butter, Salz und Grieß rasch zu einem glatten Teig verkneten. Sollte dieser zu
weich sein, noch etwas Mehl und / oder Grieß einarbeiten.
4. Den Teig auf der mit
Hartweizengrieß bestreuten Arbeitsfläche portionsweise zu Rollen von etwa 2 cm
Durchmesser ausrollen. Stücke von etwa 1 cm Breite abschneiden und zu Gnocchi
formen. Die Gnocchi auf ein mit Hartweizengrieß bestreutes Brett legen.
5. Einen großen Topf mit
Wasser füllen und aufkochen lassen.
6. Währenddessen die
Radieschen waschen, halbieren und das Grün grob hacken.
7. Butter bei schwacher
Hitze erwärmen und die Radieschen sowie das Grün einlegen. Etwa 5 Minuten darin
schwenken bzw. erhitzen.
8. Die Zitronenschale
dazu geben und unterrühren.
9. Achtung, Zauberei:
Zitronensaft und Balsamico zu den Radieschen geben. Die Sauce wird wunderschön
rot J. Mit Salz abschmecken und warmhalten.
10. Sobald das Wasser
kocht, etwas Salz einstreuen und die Gnocchi einlegen. Hitze reduzieren und
köcheln lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einem Siebschöpfer aus
dem Wasser heben und zu den geschmorten Radieschen geben. Vorsichtig mischen.
11. Die Gnocchi und die
Radieschen auf Tellern anrichten und mit Parmesan bestreut servieren.
12. Dazu passt knackiger
grüner Salat.
Nach einem Rezept
der fabelhaften phil in wien, die, ginge es nach mir, gerne wieder (öfter)
bloggen dürfte.