Nix gegen den ein Meter großen
Holzpenis, der unter geheimnisvollen Umständen seinen Weg auf den Ötscher fand
– aber mit der schnöden Menschenhand kann es die Natur schon längst
aufnehmen. Da demonstrierte mir im vergangenen Herbst doch tatsächlich Vater
Erde auf imposante Art und Weise seine Männlichkeit … oder so. Wer bei diesem Anblick keine eindeutigen
Assoziationen vor dem inneren Auge hat, der dürfte immun gegen das Thema als
solches sein:
Im Weitergehen setzte sich in meinen
Gedanken eine Kettenreaktion in Gang – ein Reigen entstand, an dem Schnitzler
seine pure Freude gehabt haben dürfte:
Wald und Sex. Erst kürzlich habe ich im Buch Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald von Clemens Arvay gelesen, die Natur sei die beste Sexualtherapeutin. Der Wald als Ort der Vielfalt und des Lebens aktiviere Sinne, Phantasie und Körperwahrnehmung und könne als besonders anregendes Ambiente dienen für Abenteuer ebensolcher Art. Hm, jaja …
Dann: Sex und Essen, das ist ja klar. Die sprichwörtliche Liebe geht
durch den Magen, immer. Da braucht es nicht einmal die oft zitierten
Aphrodisiaka dazu. Und überhaupt: Everything about food and cooking is a metaphor for sex. Alles, echt? Äh …
Essen
und Wald, damit schließt sich der
Kreis. Giersch, Brennnesselkraut und -samen, Taubnesselblüten, Bärlauch,
Löwenzahn, Sauerklee, Fichtentriebe, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren,
Heidelbeeren, Hagebutten, Blätter von Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren für
den Tee, Holunderblüten und -beeren, Pilze so vieler Art, junge Buchen- und
Lindenblätter, Birkenwasser, Bucheckern, Lindenknospen, Löwenzahnwurzeln und
Eicheln für Kaffee, Knoblauchsrauke, Gundelrebe, Waldmeister, Bärenklau,
Engelwurz, Bitteres Schaumkraut, Schlehdorn – ach, die Natur kann uns aufs
Beste und Feinste versorgen, völlig kostenlos, rund ums Jahr. Was für ein
schönes, was für ein beruhigendes Gefühl.
Schlaraffenwald, ich komme!
Haselnuss-Grünkern
mit Pilzen & Zucchini
Ein
wunderbares Rezept der Kategorie Vollwertküche
1.0, als sich noch niemand für Qualitäten
wie laktosefrei oder fettarm interessierte. Es stammt von Barbara Rütting
und hat mir sehr gut geschmeckt.
Zutaten für 3 – 4 Portionen
Für
den Grünkern
250 g Grünkern
450 g Wasser
1 Gemüsesuppenwürfel (alternativ würzen
mit Salz, Pfeffer, Kräutern, …)
1 Stich Butter
60 g Haselnusskerne
Für
das Gemüse
½ Zwiebel
1 Knoblauchzehe
250 g Pilze (ich habe 125 g Champignons
und 3 Stück Parasol verwendet)
1 Zucchini
1 EL Butter
1 EL Rapsöl
3 EL Crème fraîche
2 EL gehackte Petersilie
Salz, Pfeffer
Zum
Garnieren
frische, gehackte Petersilie
1. Am Vortag den Grünkern im Wasser
einweichen und über Nacht quellen lassen.
2. Am nächsten Tag den Grünkern mitsamt
dem Wasser und dem Gemüsesuppenwürfel aufkochen und auf kleiner Flamme etwa 20 –
25 Minuten ausquellen lassen.
3. In der Zwischenzeit die Haselnüsse
trocken rösten, auf ein Geschirrtuch geben, einschlagen und so gut es geht die
Schale abreiben. Haselnüsse grob hacken.
4. Zwiebel und Knoblauch schälen und
fein hacken.
5. Pilze klein schneiden, Zucchini in
Scheiben schneiden und je nach Größe auch halbieren.
6. Butter und Rapsöl in einer Pfanne
erhitzen und Zwiebel sowie Knoblauch darin hell anschwitzen. Pilze und Zucchini
zugeben und bei mittlerer Hitze braten, bis das Gemüse zu bräunen beginnt. Von
der Hitze nehmen, Crème fraîche und Petersilie unterrühren und mit Salz und
Pfeffer würzen.
7. Sobald der Grünkern gar ist, die Butter
untermischen.
8. 1 EL der Haselnüsse für die
Dekoration beiseitelegen und den Rest kurz vor dem Servieren ebenfalls unter
den Grünkern mischen.
9. Grünkern auf Tellern anrichten, das
Gemüse daraufsetzen und mit Nüssen und frischer Petersilie bestreuen.