Donnerstag, 15. Juni 2023

Zopfliebe:
Mühlviertler Striezel zum Sonntagskaffee

Fertiger Striezel, goldbraun gebacken, liegt auf einem ovalen Metallteller. Daneben sind zwei Tassen Kaffee zu sehen.
Mühlviertler Striezel zum Sonntagskaffee - Rezept. 
Okay, ihr habt aber nicht wirklich geglaubt, dass ich mir das Zopfliebe-Blogevent von Nadja von Little Kitchen and more drüben bei zorra entgehen lasse … Oder?


Genau wie Nadja liiiiiebe auch ich Zöpfe, wobei ich erstmal erwähnen sollte: Zöpfe werden bei uns in Österreich meist Striezel genannt. Oder auch Brioche, obwohl es sich in den meisten Fällen gar nicht um richtige französische Brioche handelt mit ihrem hohen Butter- und Ei-Anteil. Außerdem sagen wir gar nicht die Brioche, sondern der. Der Brioche!

Fertiger Striezel, goldbraun gebacken, eine Scheibe in Nahaufnahme, auf der die Krume zu sehen ist.Die Stränge sind geflochten und geformt, der Zopf wartet aufs Backen.

Die Stränge sind geflochten und geformt, der Zopf wartet aufs Backen.Fertiger Striezel, goldbraun gebacken, liegt auf einem ovalen Metallteller. Daneben sind zwei Tassen Kaffee zu sehen.

Auch geschmacklich gibt es Unterschiede: Schweizer Zöpfe schmecken weit weniger süß als unsere und harmonieren daher auch gut mit pikantem Belag. Das weiß ich von Schwager und Schwägerin, die ihre Zelte im schönen Appenzeller Land aufgeschlagen haben. Find ich super, denn so rückt Urlaub in der Schweiz zumindest in die Nähe von leistbar …

Ich habe euch heute ein feines Rezept aus meiner Heimat mitgebracht: Mühlviertler Striezel zum Sonntagskaffee. Was diesen Striezel zu einem echten Mühlviertler macht? Die Erdäpfel natürlich! Wir Kartoffelköpfe können einfach nicht anders, nicht einmal beim Brioche.

Die Stränge sind geflochten und geformt, der Zopf wartet aufs Backen.Fertiger Striezel, goldbraun gebacken, in Nahaufnahme.

Fertiger Striezel, goldbraun gebacken, liegt auf einem ovalen Metallteller. Daneben sind zwei Tassen Kaffee zu sehen.Die Stränge sind geflochten und geformt, der Zopf wartet aufs Backen.

Mühlviertler Striezel zum Sonntagskaffee


Ein sehr guter Striezel, er bleibt tagelang frisch und flaumig! Beim ersten Versuch hat er allerdings etwas gehunzt: Geschmacklich ein Traum, aber optisch sehr viel Luft nach oben. Aufgerissen von oben bis unten, die Perlenkette schief, naja …
Meine Mama meinte dann, ich hätte ihn zu heiß gebacken. Und sie würde alle ihre Striezel statt der Gare bei Raumtemperatur einfach gleich ins kalte Rohr geben, den Ofen mitsamt dem Striezel vorheizen und auf diese Weise backen. Und was soll ich sagen: Hier hat diese Methode wunderbar funktioniert!
Die Sache mit der Perlenkette habe ich mir bei Katharina abgeschaut. Ich finde, bei meinem Mühlviertler Striezel passt das besonders gut, denn es erinnert mich sehr an meine Oma und ihre Kaffeekränzchen. Sonntags machte sie sich hübsch bis ins hohe Alter und trug stets ihre Perlenkette dazu. ♥


Zutaten für 2 große oder 4 kleine Striezel

Für den Teig
300 g mehlige Kartoffeln
500 g glattes Mehl
20 g frische Hefe
100 ml kalte Milch
¼ TL Salz
100 g Zucker
50 g zerlassene und ausgekühlte Butter
1 Ei

Zum Bestreichen
1 Ei

1. Am Vorabend die Kartoffeln in der Schale dämpfen, schälen und durch die Kartoffelpresse drücken. Auskühlen lassen.

2. Die restlichen Teigzutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine einwiegen und die abgekühlten und gepressten Kartoffeln dazugeben. Auf langsamer Stufe kurz mischen, dann auf mittlerer Stufe etwa 5 Minuten lang zu einem glatten und homogenen Teig verkneten, der sich von der Schüsselwand löst.

3. Teig abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

4. Am nächsten Tag den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche kippen und kurz durchkneten. Je nachdem, ob kleine oder große Striezel gemacht werden, in die richtige Anzahl an Teiglingen teilen. Pro Striezel werden 4 Teiglinge benötigt. Für 2 große Striezel den Teig also in 8 Teile teilen, für 4 kleine in 16 Teile.

5. Jeden Teigling rund schleifen und abdecken. 10 Minuten entspannen lassen.

Die Stränge sind geflochten und geformt, der Zopf wartet aufs Backen.Die Stränge sind geflochten und geformt, der Zopf wartet aufs Backen.

6. Den Striezel nun jeweils auf folgende Art formen: Alle 4 Teiglinge in mehreren Durchgängen zu Strängen ausrollen. Aus einem Strang wird die Perlenschnur. Dafür den Strang in regelmäßigen Abständen mit der Handkante einkerben und vor und zurück sägen, bis sich schöne Perlen bilden. Aus den restlichen 3 Strängen einen einfachen Dreierzopf flechten. Der Mitte entlang mit einem Küchenpinsel etwas Wasser aufbringen und dann die Perlenschnur auflegen.

7. Alle weiteren Striezel auf diese Weise formen und auf mit Backpapier ausgelegte Bleche legen.

8. Das Ei verquirlen und die Striezel damit sorgfältig einstreichen.

9. Die erste Partie Striezel ins kalte Backrohr schieben und den Ofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze einschalten. In etwa 40 Minuten goldbraun backen. Herausnehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

10. Die zweite Partie dann ebenfalls backen. Hier verkürzt sich die Backzeit um 5 Minuten, da der Ofen ja schon heiß ist.

Die Stränge sind geflochten und geformt, der Zopf wartet aufs Backen.

Hey halt! Die Zopfliebe geht noch weiter:


12 Kommentare:

  1. Deine Striezel sind wirklich die schönsten, die Perlenkette sieht toll aus.
    Ich backe ja so wie deine Mama (und wie von meiner Oma gelernt), aber aufreissen tut mein Striezel trotzdem 😥...
    Alles Liebe

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    1. Danke liebe Friederike, das freut mich sehr, dass du das sagst :-) Ich habs aufgegeben zu hinterfragen, warum die Dinger manchmal reißen und manchmal nicht. Die machen ohnehin ihr eigenes Ding ;-)))
      Alles Liebe! Maria

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  2. Oh, wow, Maria! Allein die Kartoffeln im Teig reizen mich sehr, aber dann auch noch die Optik... ich fürchte, bald muss es Zopf geben :)! Danke, mal wieder, fürs Inspirieren!
    Herzlich: Charlotte

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    1. Hach, die Kartoffeln ... die machen die Krume soooo wunderbar flaumig ... :-)
      Alles Liebe zu dir!
      Maria

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    2. Sehr fein! Ein Traum in Flaum & die "kein-Gehen-Technik" natürlich ur-parktisch! Ich würde es beim nächsten Mal mit weniger Hefe probieren, denn der Teig war sehr schnell sehr aktiv und ist im Ofen dann auch nicht ganz so aufgegangen, wie ich mir das gedacht hatte. Aber sonst: Keeper! Hab(t) frohe Ostern!

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    3. Liebe Charlotte!
      Super, ich freu mich sehr!!! ♥
      Danke, dass du mir schreibst, wie es dir mit dem Mühlviertler Striezel ergangen ist :-)
      Ich hoffe, du hattest schöne Ostern!
      Alles Liebe,
      Maria

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  3. Wow, ist der Striezel hübsch geworden! Und wenn er längere Zeit frisch bleibt, ist es auch fast schon nachgebacken

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  4. Ein Striezel mit einer Perlenkette, allein die Vorstellung, die diese Worte bewirken, macht mich ganz glücklich. Wunderschön.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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  5. Boah, wirklich ein sehr schöner Eyecatcher dein Brioche! Ich liebe ja auch Kartoffel im Zopfteig. Deine Variante ist also gespeichert.

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Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
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