Ganz regelmäßig wird in unserem Haushalt Brot alt, das ist der
normale Lauf der Dinge. Sobald frisches Brot nachgebacken oder –gekauft wird,
bleibt das ältere links liegen. Das ist manchmal ärgerlich, verständlich aber
auch. Frisches Brot schmeckt einfach zu gut!
Solange es keinen Schimmel angesetzt hat, werfen wir altbackenes
Brot aber nicht weg. Trockenes Weißbrot schneide ich zu Knödelbrot, Schwarzbrot
würfle ich grob und röste es in wenig Öl knusprig – eine Suppeneinlage, die
meinen Kindern wundersamerweise lieber ist als diese vermaledeiten Backerbsen
(die eine Plage sind, btw…). Und über einen guten Teil freut sich auch unser
Pferd Phoenix, der alte Kerl.
Aus alt mach neu, das geht auch so:
* Geriebenes Altbrot lässt sich in neu angesetztem Brotteig
verwerten, es erhöht den Wassergehalt im Teig und verbessert dadurch die
Saftigkeit und Frischhaltung. Das Aroma des Altbrotes gibt dem frischen Brot
noch mehr Geschmack. Man kann die Brötbrösel vor der Verwendung auch noch
trocken rösten! Rezepte finden sich zuhauf im Netz, beispielsweise dieses oder
jenes von Zorra.
* Brösel im Eis? Brotbröseleis? Warum nicht? Rezept folgt.
* Weißbrot als Knödelbrot für, ähm, genau, Knödel, Laibchen oder, wie
lustig, Knödelbrot.
* Brennnessel-Rarebits oder andere überbackene Brote
* Susanna hat eine eigene Kategorie für Resteküche mit Brot und
die Gerichte sind allesamt zum Niederknien: Salbeignocchi, Panzanella,
Zwiebelsuppe, Bostock, Gazpacho, Brotbuletten, Gnocchi di pane, Fattoush, …
* …
Kreative Verwertungsideen und gelingsichere Altbrotrezepte sind
wichtig und man kann nie genug davon haben, finde ich. Über Christines Thema
zum aktuellen Blogevent bei Zorra habe ich mich deshalb sehr gefreut und ich
warte schon gespannt auf die Zusammenfassung. Ich für meinen Teil steuere gerne
einen Klassiker bei:
Scheiterhaufen
oben ohne
Einem
Scheiterhaufen wird ja üblicherweise noch eine Schneehaube aufgesetzt. Egal. Wenn
ein erwachsener Mann mit Scheiterhaufen-Internats-Trauma befindet, das hier sei
der beste Scheiterhaufen seines Lebens gewesen, dann kann man diesem Rezept wohl
vertrauen …
Zutaten für 4 Portionen
350 g altbackener Brioche (oder 6 – 8 altbackene Semmeln)
¾ l Milch
1 Prise Salz
abgeriebene Schale von 1 Zitrone
1 EL Vanillezucker
80 g Braunzucker
3 Eier
4 Äpfel
Saft von ½ Zitrone
4 EL Butter
50 g Rosinen
50 g Mandelstifte
Staubzucker zum Bestäuben
1. Brioche in Würfel von etwa 1,5 cm Seitenlänge (oder auch in
feine Scheiben) schneiden und in eine Schüssel geben.
2. Milch mit Salz, Zitronenschale, Vanillezucker, Braunzucker und
den Eiern verquirlen und über die Briochewürfel gießen. Zugedeckt durchziehen
lassen.
3. In der Zwischenzeit das Obst vorbereiten: Die Äpfel schälen,
entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Mit Zitronensaft beträufeln und
vorsichtig vermischen.
4. Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
5. Eine Auflaufform mit 2 EL Butter ausstreichen. Etwa 1/3 der
Briochemasse einfüllen. Die Hälfte der Äpfel draufgeben, mit der Hälfte der
Rosinen und der Mandelstifte bestreuen. Das zweite Drittel der Briochemasse
einschichten, mit den restlichen Äpfeln, Rosinen und Mandelstiften belegen. Mit
den restlichen Briochewürfeln bedecken.
6. Falls Eiermilch in der Schüssel zurückgeblieben ist, diese
darüber gießen. Die restliche Butter in Flöckchen über den Auflauf geben.
7. Im vorgeheizten Rohr etwa 40 – 45 Minuten backen.
8. Mit Staubzucker bestreut servieren.
Nach einem Rezept von Sarah Wiener.
Liebe Maria,
AntwortenLöschenwenn das mal keine Resteverwertung in Deluxe-Version ist, dann weiß ich nichts mehr. Bei dir hier am Tisch zu sitzen, wäre für mich der Himmel auf Erden.
Liebe Grüße
Sigrid
Und für mich wärs zu schön, dich an meinem Tisch sitzen zu haben!!! :-)
LöschenScheiterhaufen- in der ländlichen Version meiner Oma kam der auch ohne Haube daher- Sehr fein, vielen dank dafür!
AntwortenLöschenOmas Versionen sind sowieso immer die besten ... :-) Danke für deine Worte!
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