Donnerstag, 17. Dezember 2015

Rezension: >> Mix it <<


Ein Mixer-Kochbuch also. Nicht das erste, nicht das einzige auf dem Markt. Aber Neuland für mich, ganz definitiv. Drei Fragen gleich zu Beginn:

  1. Wofür brauche ich den Mixer in den Rezepten ganz konkret?
  2. Funktionieren die Rezepte auch mit einem ganz normalen Mixer?
  3. Ist die Art und Weise, mit dem Mixer zu kochen, so neu, dass es eigene Kochbücher braucht?

Also zunächst einmal: Es muss ein Heidenspaß gewesen sein, das Foto für das Cover zu machen. Splash! Alles voll. Bei mir war übrigens auch alles voll, die Wand, die Decke. Voll mit Kürbissuppen-Spritzern. Fotografiert habe ich das nicht, obwohl es lustig aussah. Mir war da nämlich ein bisserl zum Weinen zumute. Aber dazu später.

>> Mix it << von Lena Suhr (sie bloggt unter AVeryVeganLife) verspricht 120 vegane Rezepte aus dem Mixer:

  • Smoothies, Säfte & Shots
  • Milchalternativen & Getränke
  • Aufstriche & Pestos
  • Suppen
  • Salate & Dressings
  • Süßes
  • Dies & Das (z. B. Schoko-Overnight Oats oder ein Dressing für Kale Chips)

Nach der Lektüre des Buches und nach einigen Rezepttests kann ich nun folgendes sagen:

1. Wofür brauche ich den Mixer in den Rezepten ganz konkret?


Für Smoothies, Pflanzenmilch und andere Getränke, Dressings und Aufstriche erübrigt sich die Frage: Zum Pürieren. Der Mixer wird aber außerdem zum Mahlen von Haferflocken, zur Zubereitung von Suppen, zum Zerkleinern von Karfiol, zum Hacken von Reiskörnern oder zur Herstellung von Eis aus gefrorenen Früchten (der so genannten Nice Cream) verwendet.

2. Funktionieren die Rezepte auch mit einem ganz normalen Mixer?

In den Einführungsseiten schreibt Lena Suhr, dass für die meisten Rezepte ein herkömmlicher Standmixer auf jeden Fall ausreichend wäre. Vermutlich trifft das zu, obwohl die Ergebnisse ganz sicher nicht die gleichen sind. Und da wäre ja auch noch die Kürbissuppe …

3. Ist die Art und Weise, mit dem Mixer zu kochen, so neu, dass es eigene Kochbücher braucht?

Grundsätzlich wären die Rezepte auch in einem Kochbuch ohne Mixer-Bezug ganz gut untergebracht. Denn wer heute Vollwertküche 2.0 (und hier gehört >> Mix it << ganz definitiv dazu) kocht, der hat sowieso einen besseren Mixer zuhause. Alleine schon wegen der vielen Nussmuse und Pflanzenmilchen undundund. Nichtsdestotrotz ist aber der Mixer der gemeinsame Nenner aller Rezepte im Buch. So weit, so stimmig.
Auf der Suche nach neuen Zubereitungsmethoden bin ich dann sogar fündig geworden und nach anfänglichen Missverständnissen beim Kapitel Suppen gelandet. Die Autorin bereitet ihre Suppen vollständig im Mixer zu – alle Zutaten werden so lange gemixt, bis sie sich durch die Reibung erhitzen und die fertige Suppe heiß aus dem Mixbecher läuft. Das klingt natürlich interessant und verlockend.

Nachgekocht



Wake-up-Smoothie

Na ok, ein Smoothie aus dem Mixer ist eine leichte Übung. Aber gut schmeckte er schon!

Zutaten für 2 Portionen

200 g junger Blattspinat (ich: tiefgekühlter)
6 – 8 Blätter frische Pfefferminze
2 Bananen
2 Orangen
200 ml Mandelmilch (ich: Hafermilch)
1 TL Moringapulver (ich: weggelassen)

1. Blattspinat und Pfefferminze waschen und verlesen

2. Bananen und Orangen schälen.

3. Alle Zutaten in den Mixer geben und pürieren, bis der Smoothie eine cremige Konsistenz hat. Gegebenenfalls Wasser hinzufügen, sollte der Smoothie zu dickflüssig sein.

Kürbissuppe mit Kichererbsen: Roher Kürbis wird mit Lauch, Öl, Knoblauch, Gemüsesuppe und Gewürzen gemixt, bis alles heiß ist, dann wird abgeschmeckt und die Suppe mit gekochten Kichererbsen angerichtet. Und hier muss ich definitiv sagen: Das funktioniert nie im Leben mit einem normalen Standmixer. Meine Suppe war eher lauwarm als heiß und sie hat uns allen so gar nicht geschmeckt. Suppe gehört gekocht. Aus dem Mixer schmeckt sie roh und unfertig.
Außerdem habe ich den Hinweis von Lena Suhr, den Mixbecher nicht mit dem Deckel abzudichten, damit der Dampf entweichen kann, zwar befolgt, nicht aber den nachfolgenden Satz gelesen, in dem stand: Verwenden Sie stattdessen ein Küchentuch. So war halt alles voll in meiner Küche, siehe oben. Zumindest die schöne Idee merke ich mir, Kichererbsen als Suppeneinlage zu verwenden.

To Cook-Liste


  • Quinoa-Hirse-Waffeln
  • Veganer Käsekuchen mit Himbeeren
  • Saftige Bohnen-Brownies
  • Chocolate Lover’s Nice Cream
  • Schoko-Overnight-Oats
  • Hundekekse mit Banane

Fazit: >> Mix it << von Lena Suhr bietet eine bunte Auswahl an Gerichten, die mit dem Mixer zubereitet werden können. Vieles davon kennt man bereits, manches ist neu (wie etwa das Suppenkapitel).
Für einige Rezepte braucht es definitiv einen Hochleistungsmixer, der aber heuer sicher unter so manchem Weihnachtsbaum zu finden sein wird – da wäre das Buch dann eine passende Draufgabe.
Schade, dass es ohne Superfoods wie Lucuma, Moringa oder Acai derzeit offenbar gar nicht geht. Aber das ist Geschmackssache.
Eine Übersichtsliste der derzeit am Markt befindlichen Geräte mit Vor- und Nachteilen wäre noch schön und hilfreich gewesen.

>> Mix it << - 120 vegane Rezepte aus dem Mixer
von Lena Suhr
Broschiert, 128 Seiten
TRIAS Verlag, 1. Auflage 2015
ISBN: 978-3830481829
Preis: € 14,99

Ein herzliches Dankeschön an den TRIAS Verlag, der mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

8 Kommentare:

  1. *lach* Ich durfte einmal in meinem Leben eine Mixerfontäne erleben (zum Glück war es nur Vanilleshake), seither halte ich den Deckel/den Abdichter immer mit einer Hand fest. Das sich Suppen in normalen Mixern nicht genug erwärmen, kann ich bestätigen. Vielleicht klappt das mit dem Vitaminschredderer, aber so lange mein alter Mixer noch läuft, steht so eine teure Anschaffung nicht zur Debatte.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja eh, genau. Bei mir ist es das Gleiche ... Und das alte Ding wird und wird nicht hin ;-)))

      Löschen
  2. Hallo,

    ich lese deinen Blog schon eine Weile mit und er gefällt mir sehr gut! Ich bin auch eine kleine "Kräuterhexe". ;-)

    Über deinen Satz, dass es offenbar ohne Superfoods offenbar gar nicht geht, habe ich mich sehr gefreut. Ich bin von diesen "Superfoods" ehrlich gesagt regelrecht genervt. Quasi überall lese ich nur noch von Chia, Moringa, Kokosblütenzucker & Co. Fast kein Blog mehr ohne. Abgesehen davon, dass man auch ohne all das gesund leben kann, ist mir das meiste davon schlichtweg zu teuer, noch dazu, wo ich nach wie vor nicht überzeugt bin, ob es wirklich so viel bringt.

    Ich ernähre mich auch gesund mit heimischen Lebensmitteln. ;-)


    Schöne Grüße
    Sandra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Schön, dass du da bist, liebe Sandra! Grundsätzlich finde ich es ja nicht schlecht, seinen kulinarischen Horizont zu erweitern - aber momentan liest man eben fast nur noch davon, da hast du recht ;-)
      Liebe Grüße vom Mädel!

      Löschen
  3. Du liebe Güte- ich musste fast heulen als ich von deiner Decke gelesen habe 😢😂

    AntwortenLöschen
  4. Du Glückliche!!! Nein, da beneide ich dich nicht! In meiner letzten Wohnung (Achtung, es wird etwas ungustiös ;-) ) habe ich mir mal genüsslich eine Dose Sardellenringe aufmachen wollen. Klick, bumm, hats die Dose gesprengt und den wunderbaren Inhalt wie einen Sprühregen durch mein Wohnzimmer sausen lassen. Über mich, über die Couch, Parkettboden, die Decke, und und und.... Nein, ich will gar nicht mehr dran denken.
    Also: du Glückliche :-D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Du meine Güte, das ganze Öl ... Im Vergleich dazu geht ja Kürbissuppe easy peasy von der Wand ... Hahaha :-))) Liebe Grüße!

      Löschen

Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars erklärst du dich damit einverstanden, dass der von dir geschriebene Kommentar sowie personenbezogene Daten, die damit verbunden sind (beispielsweise Username, Mailadresse, IP-Adresse), an Google-Server übermittelt werden.
Mehr Informationen dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.