Mein Pferd Phoenix,
ein Dunkelfuchs wie aus dem Bilderbuch, ist ein dankbarer Esser. Neben Heu und
Hafer frisst er mit großer Begeisterung (fast) alles, was in Küche und Garten
so anfällt: Misslungene Brotbackversuche, schrumpelig gewordene Winterwurzeln, die
eine oder andere Banane. Wer glaubt, das wäre bei allen Pferden so, der irrt.
Sein Boxenkollege beispielsweise akzeptiert ausschließlich gekaufte Leckerlis
und hin und wieder ein trockenes Semmerl. (Nein, das ist kein teures Turnierpferd
mit edler Abstammung… es ist ein Haflinger!) Bei hartem Brot, Fallobst oder
Feldrand-Zuckerrüben rümpft der Kerl die Nase. Ich muss wohl nicht alles
verstehen.
Wenn ich so
zurückblicke: Alle meine Tiere waren und sind verfressen. Keine Ahnung warum.
Und ich hab auch keine Ahnung, wieso ausgerechnet ich (als Professionalistin,
die es besser wissen, die es besser machen müsste) mein Minimädel zu einer derart heiklen Esserin
erzogen habe. Kürzlich brachte es die Kleine auf den Punkt:
Mama, weißt du, warum ich deine Sachen so oft nicht
esse und die von der Oma schon?
Warum denn?
Weil die Oma besser kocht.
Verdutzter Blick
meinerseits, deshalb gleich noch mal mit Nachdruck:
Ja, wirklich! Sie kocht besser!
Na super. Die Oma
hat sich natürlich schelmisch grinsend gefreut, als sie das hörte. Aber ich,
was soll ich mit dieser Erkenntnis anfangen? Nichts. Ich geh deshalb weiter
meinen Weg. Und koche nicht nur das, von dem ich weiß, dass es ihr schmeckt (das
macht nämlich die Oma, und – HA! – das ist auch ihr ganzes, minimädelbetörendes
Geheimnis), sondern auch das, von dem ich weiß, dass es MIR schmeckt. Also
nicht nur Palatschinken, Apfelstrudel und Marillenknödel mit gaaaanz viel
gezuckerten Bröseln, sondern auch Gemüsegerichte, jawohl, Ge-Mü-Se! Wobei,
ehrlich gesagt: Im Winter tu ich mir da manchmal selbst erstaunlich schwer. In
solchen Fällen ist es gut, eine Runde um
den Blog zu drehen und sich für das bodenständige Wintergemüse neu zu
motivieren. Fündig werde ich immer wieder bei phil in Wien, in ihre Meyer Lemon Pasta mit Peterwurz und Sellerie hab ich mich regelrecht verliebt
(ich habe Pastinake statt der Peterwurz und normale Zitrone verwendet, es
schmeckte herrlich …).
Es sind, wie so
oft, die Details, die Winterwurzeln für mich zu Tellerlieblingen machen: Ganz
klein gewürfelt und in der Pfanne gebräunt. Oder in dünne Scheibchen
geschnitten, mit Olivenöl vermischt und im Backofen geröstet. So kommt ihr
erdiges und doch so feines Aroma wunderbar zum Vorschein.
Spaghetti mit Wintergemüse und Maroni
Zutaten für 2
Portionen
1 Karotte (etwa
100 g)
1 kleine Pastinake
(etwa 100 g)
1 kleine rote Rübe
(etwa 100 g)
100 g
Sellerieknolle
4 EL Olivenöl
Salz
1 EL Butter
1 EL brauner
Zucker
125 g vorgegarte
Maroni
100 g Schlagobers
100 g Mascarino
1 gehäufter TL
Oberskren
1 EL Zitronensaft
Salz und Pfeffer
250 g Spaghetti
1. Backrohr auf
180 °C vorheizen.
2. Das Gemüse
schälen und in dünne, etwa 3 mm dicke Scheiben schneiden. Die roten Rüben in
einer kleinen Schüssel mit 1 EL Olivenöl und Salz vermischen. Das restliche
Gemüse mit dem restlichen Olivenöl und Salz in einer hitzebeständigen Form
vermischen, etwas Platz für die roten Rüben schaffen und diese auch noch in die
Form geben (so umständlich deshalb, weil sonst das ganze Gemüse rote Flecken
kriegt).
3. Das Gemüse ins
Backrohr geben und etwa 45 Minuten rösten, bis es braune Spitzen bekommt.
4. In der
Zwischenzeit in einem kleinen Topf die Butter zerlassen, den braunen Zucker
dazu geben und auf mittlerer Hitze leicht karamellisieren lassen. Die Maroni
hinzu fügen und einige Minuten unter Schwenken erhitzen. Warm stellen.
5. Schlagobers mit
Mascarino aufkochen, mit Oberskren, Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen. Warm
stellen.
6. Einen großen
Topf Wasser aufkochen und salzen. Das Kochen der Spaghetti so timen, dass sie
ungefähr zeitgleich mit dem Ofengemüse fertig sind.
7. Spaghetti
abseihen und mit der Sauce vermischen. Auf Tellern anrichten, Ofengemüse und
Maroni dazugeben und servieren.
Für eine vegane Variante die Sauce weglassen und
die gekochten Spaghetti mit Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und frisch
gerissenem Kren vermischen. Für die Maroni statt der Butter Rapsöl verwenden.
Ich glaube, diese Variante würde sogar noch besser schmecken.
Mango Froo Froo
Fru Fru ist ein bekanntes und beliebtes
österreichisches Molkereiprodukt – es handelt sich dabei um eine Sauermilch mit
etwas höherem Fettgehalt, die im Becher auf einer Fruchtschicht liegt. Es lässt
sich – laut Werbung – geschüttelt, gerührt oder Schicht für Schicht genießen. In
diesem spielerischen Element liegt wohl auch sein Erfolg. Aber: Es ist so
leicht selbst gemacht! Das Minimädel nimmt es in einem Kunststoffbecher mit
Schraubdeckel mit in den Kindergarten. Und wenn es schnell gehen muss, tut es
auch fertige Marmelade.
Zutaten für 2
Portionen
1 kleine Mango
1 TL Vanillezucker
2 EL Gelierzucker
(ich habe 2:1 verwendet)
1 EL Zitronensaft
250 g Sauerrahm
150 g Sauermilch
1 EL Traubenzucker
1. Mango schälen,
in Stücke schneiden und pürieren. Mit Vanillezucker und Gelierzucker
vermischen, in einem kleinen Topf aufkochen und kurz köcheln lassen. Mit
Zitronensaft abschmecken und auf 2 Gläser aufteilen. Abkühlen lassen.
2. Sauerrahm mit
Sauermilch und Traubenzucker vermischen und auf dem Mangopüree verteilen.
Rezeptinspirationen: frisch gekocht, Koch &
Back Journal
Oh - du hast ein Pferd (seufzend-neidischer Unterton ;) Ich brauche auch ein verfressenes Pferd... ob du mir die Daumen drückst für eine Reitbeteiligung diesen Sommer?
AntwortenLöschenAch, und dein Mädchen wird schon noch Gemüse essen... wenns dabei die Mami beobachtet, die ihren Teller mit VIEL Lust verdrückt...
Ja, ich hab eins ... Es ist nicht das erste und wird vermutlich auch nicht das letzte sein. Obwohl das Reiten schon sehr wenig geworden ist, seit die Kinder auf der Welt sind ... Dafür hat sich mein Mann zum (Halb)Profi entwickelt :-) Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen für deine Reitbeteiligung!
LöschenUnd wegen dem Minimädel: Ich geb nicht auf :-)
Ofengemüse hab ich auch noch nie mit Nudeln gemischt, sieht wunderbar aus und würde ich auch mit Genuss essen!!
AntwortenLöschenund nein, nicht du hast dein Minimädel zu einer heiklen Esserin erzogen (das ist ein Klischeevorwurf, den höre ich auch immer noch und der Junior ist erwachsen), sondern das ist halt einfach so, da kann man sich als Mutter auf den Kopf stellen ;-))
du machst es schon richtig!! lg
Danke für deine tröstenden Worte - Balsam für die geschundene Mama-Seele :-)
LöschenOfengemüse zu Pasta schmeckt übrigens wunderbar! Liebe Grüße!