Donnerstag, 20. September 2012

Rot sehen:
Dirndlpalatschinken

 

Endlich ist es so weit! Mein Vater, der Dirndl-Großmeister Wieser, hat den Reifegrad seiner Kornelkirschen für ausreichend erklärt und sich ans Marmeladekochen gemacht. Wie immer schmeckt das Ergebnis wunderbar: sehr fruchtig, angenehm säuerlich, etwas herb und ganz leicht nach Honig.

Die solcherart eingekochten feschen Dirndln haben es dann besonders gern, mit Naturjoghurt vermischt, in Biskuit eingerollt, zwischen zwei Lagen Schokokuchen versteckt oder zu Käse oder Wild serviert zu werden. Äußerst fein schmecken auch diese buttrigen, knusprig ausgebackenen Palatschinken, noch heiß mit frischer Marmelade gefüllt und mit pudrigem Zucker zugedeckt:


Dirndlpalatschinken


(Rezept aus: Wienerin kocht, Ausgabe Dezember 2009)

Zutaten für 4 Personen

250 ml Milch
2 Eier
180 g glattes Mehl
1 TL Kristallzucker
1 Prise Salz
50 g zerlassene Butter
Dirndlmarmelade
Staubzucker zum Bestreuen

1. Mehl, Milch, Eier, Zucker und Salz zu einem glatten Teig verrühren, am Schluss die zerlassene Butter dazugeben, das macht den Teig besonders geschmeidig.

2. In einer beschichteten Pfanne Palatschinken ausbacken und warm stellen.

3. Die Dirndlmarmelade glatt rühren (eventuell mit etwas Dirndlschnaps verfeinern), die Palatschinken damit füllen und mit Staubzucker bestreut servieren.

Drei Übrigens sind es außerdem, die mir noch auf der Zunge (oder eher in den Fingerspitzen) liegen:

Übrigens Nr. 1:
Wer keinen Dirndl-Großmeister bei der Hand hat, der sollte sich den 29. und 30. September freihalten, denn da findet in Frankenfels der traditionelle Pielachtaler Dirndlkirtag statt.

Übrigens Nr. 2:
Für all jene, die immer schon mehr über diese feine Wildfrucht wissen wollten, gibt es sogar ein DirndlWiki, nämlich hier.

Übrigens Nr. 3:
Wildpflanzen waren in ihrer traditionellen Verwendung immer beides: Genuss- und Heilmittel. Das gefällt mir sehr und ist auch bei den Dirndlfrüchten nicht anders – Saft und Mark wurden in der heimischen Volksmedizin gegen Fieber, Durchfall und Halsentzündungen genutzt. Auch Hildegard von Bingen war den Kornelkirschen sehr zugetan und empfahl sie als magenstärkendes Mittel für kranke und gesunde Menschen.

 

5 Kommentare:

  1. ich werde die meinen in einer Woche ernten, sie brauchen noch ein paar Sonnenstunden :-)

    AntwortenLöschen
  2. Seid ihr süss!
    Und ich habe auch noch ein Glas von Küchenschabes feinem Dirndlgelee;-) Gibt es bei uns mit Begeisterung zu Wild und Wildgeflügel.

    AntwortenLöschen
  3. Alle sind eh auch bei uns noch nicht geerntet, Küchenschabe, die kommen halt nach und nach... Machst du wieder Dindlgelee, wie Eline schreibt?
    Ja, gell, Eline, zwei ganz süße Dirndln ;-)

    AntwortenLöschen
  4. Ich war vor zwei Wochen die Reste von einem Baum pflücken und habe meine kleine Ernte direkt weiterverarbeitet. Sehr lecker!

    AntwortenLöschen
  5. Was hast du daraus gemacht, Miriam? Auch Marmelade?

    AntwortenLöschen

Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars erklärst du dich damit einverstanden, dass der von dir geschriebene Kommentar sowie personenbezogene Daten, die damit verbunden sind (beispielsweise Username, Mailadresse, IP-Adresse), an Google-Server übermittelt werden.
Mehr Informationen dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.