Montag, 18. Juni 2012

Kampf der süßen Giganten


Wiener Zucker wehrt sich gegen seine größten Konkurrenten, die Süßstoffe. „Schwärmen Sie für Joghurt mit Stevia-Glycosiden E960?“ fragen die Plakate, „Heute schon eine Melange mit Acesulfam genossen?“ oder „Gusto auf Torte mit Cyclohexylsulfaminsäure?“

Die Werbung gefällt mir, weil ich Süßstoffe nicht mag. Und sie gefällt mir auch noch aus anderen Gründen:

1. Weil mich der aktuelle Stevia-Boom derart nervt.

2. Weil zwar Süßes beworben wird, Kinder aber nicht die Zielgruppe sind (Werbung für Kinderlebensmittel gehört meiner Meinung nach viel strenger reglementiert als es jetzt der Fall ist).

3. Weil Zucker trotz der Schritte, die für seine Herstellung notwendig sind (Extraktion, Kristallisation, Raffination), aus meiner Sicht immer noch natürlicher ist als die gesamte Süßstoff-Familie.

4. Und er einfach besser schmeckt.

9 Kommentare:

  1. Die Plakate sind mir auch positiv aufgefallen.

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  2. ganz genau so sehe ich das auch. wobei: wenn, dann bitte bio-zucker. denn beim konventionellen wird von saatgut-beize bis zu spritzmitteln schon ganz schön was an chemie verwendet, auch, wenn das im raffinierten zucker unter der nachweisgrenze sein mag.

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  3. super Beitrag! Ich sehe das genauso wie du!

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  4. "Die Zuckerindustrie schlägt zurück" habe ich sofort beim ersten Anblick dieser Plakate gedacht. Ich mag Süßstoffe auch nicht, und Stevia schmeckt komisch!

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  5. Ich liebe Zucker, mag aber keine Negativwerbung!

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  6. Als ich sie das erste Mal sah, Eline, traute ich meinen Augen kaum... :-)

    Ja, stimmt, Katha. So konsequent wie du möchte ich mal sein.

    Danke, Michaela!

    Da darf man dann wohl auf die (werbliche) Antwort der Süßstoffler gespannt sein, oder Küchenschabe?

    In dem Fall gefällt mir die Negativwerbung, roughcutblog ... ;-)

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  7. Österreichs Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern Agrana hat 2011 erst einen Forschungsauftrag über die Nutzung von Stevia erteilt. Agrana ist auch im Süßstoffbereich engagiert, das wichtigere Standbein ist aber „Wiener Zucker“ aus österreichischer Rübe.

    Die heimischen Rübenbauern verfolgen die Entwicklung kritisch, da die EU vermutlich ab 2015 den Kontingentanbau von Rübe verbieten wird. Ihr Trumpf ist, dass Zucker in Backwaren Füllstoff ist, Stevia nicht. Und: Es schmeckt nach Lakritze.

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  8. ...übrigens: Raffinierter Zucker belastet die Bauchspeicheldrüse. Ich süße seit 10 Jahren mit Stevia und Agavendicksaft und im Speiseeis oder in den Backwaren meiner Frau merkt niemand den Unterschied. Mir fällt aber nach dieser Zeit der "Entwöhnung" erst auf, wie "aggressiv" eigentlich unser Rübenzucker schmeckt. Mittlerweile muss ich Stevia nicht getarnt als Pflanzenfärbemittel oder Tiernahrungsergänzung einkaufen, es ist kalorienarm, nachweislich Karies Hemmend und unsere Kinder sind auch keineswegs hyperaktiv nach dem Essen von Süßspeisen...

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  9. Danke Peter Engel für die Kommentare. Ob Stevia oder nicht, bleibt letztlich eine Entscheidung des persönlichen Geschmacks. Und alles wie immer: eine Frage der Menge. Ich selber könnte mir nicht vorstellen, mit Stevia zu kochen und zu backen, bin aber immer offen für bewährte Rezeptideen. Stelle mich gerne zum Testbacken zur Verfügung ;-)

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