Sonntag, 13. September 2015

Pasta Perfetta:
Tagliatelle mit Tomatensauce nach Marcella Hazan


Es ist schon etwas her, dass mir meine Glücksgöttin aus heiterem Wolkenhimmel eine Pastamaschine in den Schoß legte. Sie dachte sich wohl, so ein Gerät würde mir gut stehen, tauchte die Finger von Micha tief in das Glas mit den unzähligen Losen ihrer Festspiel-Teilnehmer, lotste sie ein wenig nach links und dann ein kleines Stück nach oben. Genau dorthin, wo sich das Zettelchen mit meinem Namen befand. Dann musste Micha nur noch zugreifen – und die Pastamaschine von GEFU war so gut wie auf dem Weg.

Seitdem stand die Pastamaschine keineswegs stiefmütterlich behandelt irgendwo im Stau(b)raum. Nein, sie durfte arbeiten. Und das hat sie sehr gut gemacht. Ich für meinen Teil muss noch etwas üben und Erfahrung sammeln, was die perfekte Teigkonsistenz, die optimale Größe der Teigportionen oder das richtige Antrocknen der fertigen Nudeln angeht. Bis es soweit ist, erfreue ich mich an herrlich unperfekter, aber selbst gemachter Pasta, die schmeckt wie im Himmel. Vielleicht sogar wie im heiteren Wolkenhimmel meiner Glücksgöttin …



Tagliatelle mit Tomatensauce nach Marcella Hazan


Zwei Persönlichkeiten der italienischen Küche verhalfen mir zu einem beeindruckenden ersten Mal: Marcella Hazan und Antonio Carluccio. Die berühmte Tomatensauce von Marcella Hazan ist ein Erlebnis: Tomaten werden mit Butter und einem Stück weißer Zwiebel für eine dreiviertel Stunde gekocht. That’s it. Der Geschmack dieser Sauce ist so aromatisch und gehaltvoll, dass es keine weiteren Zutaten wie Knoblauch oder Kräuter braucht. Dazu Tagliatelle nach dem Grundrezept von Antonio Carluccio – Pasta-Herz, was willst du mehr?

Zutaten für 4 Portionen

Für die Tagliatelle
200 g glattes Weizenmehl
100 g Hartweizengrieß
3 Eier (Gewichtsklasse M)
1 Prise Salz

Für die Tomatensauce
600 g frische, reife Tomaten (alternativ und außerhalb der Saison können Dosentomaten [im Ganzen] verwendet werden)
1 mittelgroße weiße Zwiebel
50 g Butter
Salz

Zum Servieren
frisch geriebener Parmesan

1. Für die Tagliatelle sämtliche Zutaten von Hand oder in der Küchenmaschine zu einem homogenen Teig verarbeiten, dann kneten, bis der Teig glatt und geschmeidig ist. Teig in Frischhaltefolie wickeln und etwa 30 Minuten ruhen lassen.

2. Was die Tomatensauce betrifft, muss man sich zuerst entscheiden: Schälen oder nicht? Ich habe meine Tomaten nicht geschält, was meiner Faulheit geschuldet war. Und ich glaube, ich kann behaupten, dass das der Sauce nicht schadet. Wer die Tomaten schälen möchte, blanchiert sie kurz in kochendem Wasser und schält sie mit Hilfe eines scharfen Messers, sobald sie abgekühlt genug sind, um sie anzugreifen.

3. Die Zwiebel schälen und vierteln.

4. Die Tomaten in grobe Stücke schneiden und gemeinsam mit Butter, Zwiebel und Salz in einen Topf geben. Aufkochen lassen, dann ohne Deckel bei geringer Hitze für eine dreiviertel Stunde köcheln lassen. Dabei hin und wieder umrühren und die Tomatenstücke zerdrücken.

5. Während die Sauce kocht, den Teig auswickeln und in nicht zu große Stücke teilen. Mit der Pastamaschine nach Anleitung des Herstellers zu Tagliatelle verarbeiten. Die fertigen Tagliatelle mit etwas Mehl bestäuben, zu Nestern rollen und auf einem Küchentuch bereit legen.

6. Einen großen Topf mit Wasser aufkochen und salzen. Die Tagliatelle darin bissfest kochen.

7. Tagliatelle abseihen und zurück in den Topf geben.

8. Die Zwiebelstücke aus der Tomatensauce nehmen und beiseite legen.

9. Tomatensauce mit Salz abschmecken. Dann mit der Pasta mischen und auf Tellern anrichten.

10. Mit Parmesan bestreuen. Wer mag, bekommt einige Zwiebelstücke zur Pasta serviert (sehr zu empfehlen!).

Tipp
Die Sauce lässt sich wunderbar auf Vorrat machen und einfrieren.


Nach Rezepten aus Genius Recipes von Kristen Miglore, erschienen bei Ten Speed Press, sowie Pasta von Antonio Carluccio, erschienen bei Dorling Kindersley.

Nochmals danke ich dir, liebe Micha, für den tollen Gewinn …

10 Kommentare:

  1. Die Pastamaschine wollte offensichtlich zu dir. Und ich freue mich darüber - schließlich zählt für mich frische Pasta zu den schönsten, kulinarischen Momenten. Die Teigkonsistenz ist ein bißchen Erfahrungssache. Manchmal brauchts auf 100g Mehl und 1 Ei noch etwas Wasser dafür. Und ich merke es den Nudeln an, wenn ich sie in kleinen Nestern auf ein Handtuch geben kann oder wann ich sie lieber über einer Stange nebeneinander etwas antrockne. Trotzdem ist auch mir schon die Pasta im Wasser zusammengeklebt. Oder auf dem Handtuch. Aber das bekommst du raus ;)
    Sieht auf jeden Fall köstlich aus. Hättest du nicht von Stolpersteinen gesprochen - keiner wäre drauf gekommen!

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  2. Ich glaub auch, dass sie zu mir wollte :-) Dass du deine Nudeln schon in- und auswendig kennst, glaube ich dir sofort - schließlich hast du schon so viele tolle Pastagerichte auf deinem Blog ... Ja, auf dem Foto sieht man es Gottseidank nicht, dass die Nudeln ein bisserl picken ... Aber geschmeckt haben sie!!! Liebe Grüße!

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  3. Paradeiser nie schälen - einfach am Ende der Kochzeit durch die Flotte Lotte treiben und die Sauce wird herrlich. Die Lotte ist ein fatal unterschätzes Küchengerät.

    Natürlich mit den Zwiebeln, wer bitte kletzelt Zwiebel aus einer Sauce ? Schad um den Geschmack.

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    1. In diesem Fall wär das Zwiebel-Rauskletzeln gar nicht so schlimm gewesen, weil es eh große Stücke sind. Aber wie du auch sagst: Schad drum!

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  4. Hui wie lecker. Pasta habe ich noch nie selber gemacht, muss ich unbedingt probieren!Frisch gemachte Tomatensosse ist etwas herrliches, der Geschmack ist einfach unvergleichlich!
    Liebe Grüsse,
    Krisi

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    1. Selbst gemacht ist immer besser - allein schon, weil man weiß, dass es selbst gemacht ist ;-) Liebe Grüße!

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  5. Ganz nach meinem Geschmack!
    Ich mach zwar meine Paradeisersaucen immer mit Kräutern und Zeugs drinnen, aber immer mit Putz und Stingel quasi :-)
    Aber das mit nur Butter muss ich mal probieren, hab eh genug eigene Paradeiser grad!
    Zum Thema Nudelmaschine schweige ich sicherheitshalber!

    Liebe Grüße

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    1. Ja, musst du ausprobieren! Das lohnt sich wirklich. Tomaten und Butter scheinen sich definitiv zu mögen ;-)

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    2. Ich habs probiert und bin mehr als begeistert :-)
      Danke fürs Teilen!

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Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
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