Zuerst war da Nose to Tail – dann kam Leaf to Root. Alles verwenden, nichts verschwenden: Das muss unser Mantra sein und werden, solange die Zahlen so sind wie sie sind: Ein ganzes Drittel (!) aller auf der Welt produzierten Lebensmittel landet im Müll – davon stammen über 60% aus den privaten Haushalten. Es ist erschreckend und so beschämend. Andererseits auch eine Chance: Wenn wir das im Griff hätten! Dann wäre schon viel gewonnen.
Einer der vielen Wege dorthin: Wildpflanzen. Wieder mal und immer wieder sowieso. Die Natur lädt uns ein und ihr Tisch ist reichlich gedeckt. Draußen vor der Tür lockt eine Fülle, die zeitlos ist, vielfältig, regional und saisonal, naturbelassen und gesund. Dabei kommt es nicht darauf an, dass wir uns nur noch von wilden Kräutern ernähren – aber das tägliche Essen in schöner Regelmäßigkeit verwildern: Das ist eine gute Idee. Denn selbst gesammelte Nahrung aus der freien Natur muss nicht angebaut, kultiviert, importiert werden. Sie wächst – einfach so. In meiner Gedankenwelt ein Befreiungsschlag: Wildpflanzen können gar nicht verschwendet werden! Denn um sie genießen zu können, ist nichts anderes nötig als die eigene Bereitschaft, etwas Zeit zu investieren.
Forest to Fork! Meadow to Mouth!
Das rufe ich dir zu mit voller Begeisterung. Wege gibt es immer, etwas zu verbessern. Meine führen raus an die frische Luft, über die Wiesen, in den Wald. Komm mit!
Süß-scharfer Gurkensalat mit Nachtkerzenblüten
Nachtkerzen sind wunderbare Geschöpfe: Ihre leuchtend gelben Blüten öffnen sich erst in der Abenddämmerung, um dann Nachtfalter und andere Insekten anzulocken. Sie wachsen gerne an Böschungen, Brücken oder auf Brachen und ich liebe es, im Vorbeigehen ein paar Knospen zu stibitzen. Sie schmecken köstlich!
Zutaten für 4 Portionen
2 Salatgurken
1 rote Zwiebel
1 Chilischote
2 EL Reisessig
2 EL Sesamöl
2 EL Zucker
2 EL süße Chilisauce
Salz
40 Nachtkerzenknospen
1. Die Gurken schälen und in Stifte schneiden. Zwiebel ebenfalls schälen und fein würfeln. Die Chilischote klein schneiden.
2. Reisessig, Sesamöl, Zucker, Chilisauce und Salz verrühren und mit Gurkenstiften, Zwiebeln und Chili vermischen. Abdecken und etwa 1 Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.
3. Die Nachtkerzenknospen vorsichtig unterheben und servieren.
Variante: Ihr könnt den Gurkensalat mit Nachtkerzenknospen auch auf mediterrane Art zubereiten, nämlich mit Minze, Ziegenfrischkäse und einem Dressing aus Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer. Schmeckt ebenso köstlich!
Das Essen verwildern, das ist genial formuliert von dir! Du lebst diesbezüglich ja auch fast im Paradies, ich beneide dich sehr dafür.
AntwortenLöschenIch finde Nachtkerzen immer so schön und dass auch sie essbar sind, wundert mich jetzt gar nicht mehr ;-))
lg
Sie schmecken sooo gut, Friederike, probier sie unbedingt aus! Alles Liebe! :-)
LöschenLiebe Maria,
AntwortenLöschenheute lief ich an vielen Nachtkerzen vorbei und freue mich nun, dass ich hier jetzt dein Rezept lese. Wenn ich morgen wieder unterwegs bin, werde ich direkt einige Blüten einsammeln und meinen Salat damit anreichern.
Liebe Grüße
Sigrid
Ich freu mich sehr, wenn du's als Anregung siehst und gleich ausprobieren gehst, liebe Sigrid! Ich schick dir liebe Grüße!
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