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Dienstag, 9. Oktober 2018

Vielfalt ist besser als Einfalt:
Hirselaibchen

Hirselaibchen - Rezept. 
Längst hat sich glutenfreies Essen als trendtaugliche Ernährungsform etabliert, in den meisten Fällen jedoch ohne medizinische Notwendigkeit. Nur etwa 1 % der Bevölkerung sind von Zöliakie oder der noch selteneren Weizenallergie betroffen. Die restlichen 99 % müssten grundsätzlich nicht verzichten.

Tun sie es trotzdem, so hat das Folgen: Eine glutenfreie Ernährung für Nichtbetroffene bringt Zusatzkosten, Umstände, weniger Nährstoffe und einen höheren Verarbeitungsgrad der konsumierten Lebensmittel. Sie bewirkt nicht viel und ist, sag ich es mal so: ziemlich sinnlos. Aber eh, wie heißt es so schön: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Samstag, 6. Oktober 2018

Die Sache mit dem schiachen Obst und Gemüse:
Karottenkuchen

Karottenkuchen - Rezept. 
Der Drang der Menschheit, die Natur zu verändern, er treibt kuriose Blüten. Blüten, aus denen dann skurrile Früchte erwachsen, wie etwa quadratische Wassermelonen, Äpfel in Herzform, Totenkopf-Kürbisse oder Buddha-Birnen. Die Buddhas mit ihren Birnen-Bäuchen sind zwar ebenso niedlich wie die Birnen mit ihren Buddha-Bäuchen, aber: Muss das denn sein, Plastik zu produzieren, das Buddhas produziert? Noch mehr Plastik? Für sowas?

Sonntag, 19. August 2018

Ach, ich hab immer noch keine Meinung zu Palmöl!
Rawtella

Rawtella - Rezept. 
Das mit dem Palmöl, das ist so ein verzwicktes, verflixtes Ding. Es ist mir klar, dass eine rein emotionale Diskussion wie in den meisten Fällen auch hier wenig hilft, aber ich kann mir nicht helfen: Palmöl löst hartnäckigen Widerstand in mir aus. Gerodete Regenwälder, verlorene Biodiversität, immer weniger Lebensraum für Tiere und indigene Völker und fragwürdige Arbeitsbedingungen in den Anbaugebieten – das sind die Probleme, die ich mit Palmöl habe.

Samstag, 11. August 2018

Megatrend Tierwohl:
Mühlviertler Feuerflecken mit Eierschwammerln & Lauch

Mühlviertler Feuerflecken mit Eierschwammerln & Lauch - Rezept. 
Für den dritten Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurden 1000 Deutsche zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Unter anderem gaben 90 % der Befragten an, sie wären bereit, für mehr Tierwohl höhere Preise für Lebensmittel zu bezahlen. Oh wie schön! Einfach vorbildlich! Ein ähnliches Bild hätte vermutlich auch eine Befragung in Österreich ergeben.
Allerdings: Wohin verschwindet sie eigentlich, diese Bereitschaft von 90 % der Konsumenten, wenn sie dann wirklich an der Kasse stehen? Wenn keiner zusieht, keiner fragt? Möglicherweise wird sie vertagt aufs nächste Mal. Oder sie verpufft im Nirgendwo. Denn die Wahrheit im Einkaufswagen, die sieht ganz anders aus.

Montag, 11. Juni 2018

Zur Sau gemacht:
Buchweizen-Zucchini-Laibchen mit Mango-Avocado-Salsa

Buchweizen-Zucchini-Laibchen mit Mango-Avocado-Salsa - Rezept. 
Kürzlich wieder mal gehört: Du bist so eine Sau. Grauslich, dreckig. Du stinkst. Wie eine Sau.

Dann darüber nachgedacht, dass wir Menschen es sind, die das Schwein zur Sau gemacht haben und immer noch machen, Tag für Tag. Hätte es die Wahl, es würde nicht in seinem eigenen Dreck liegen, auf Spaltenböden, beständig bedampft vom stechenden Geruch seiner Exkremente. Hätte es die Wahl, es würde sich ein Klo einrichten im hintersten Winkel seines Zuhauses, um seinen Schlaf- und Fressplatz nur ja nicht zu beschmutzen. Es will so nicht leben. Aber es muss. Wegen uns Menschen und unserer Schnitzelfresserei. Am Teller nämlich, da wird die Sau dann plötzlich wieder zum Schwein, zum heißgeliebten.

Dienstag, 29. Mai 2018

Sehen, riechen, schmecken!
Brennnessel-Rarebits mit Blauschimmelkäse

Brennnessel-Rarebits mit Blauschimmelkäse - Rezept. 
Ernsthaft: Ich kenne Leute, die Fruchtjoghurt ungeöffnet (!) in den Restmüll schmeißen, sobald das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Mittlerweile landet ein ganzes Drittel unserer Nahrungsmittel nicht mehr auf dem Teller, sondern im Müll. Was für ein erschreckendes Ausmaß, was für eine unfassbare, gedankenlose Verschwendung!

Freitag, 27. April 2018

Grünfärberei:
Birkenzucker

Birkenzucker - Rezept. 
Wenn man sich mit dem Thema Greenwashing beschäftigt, wird einem schlecht. Schlecht, weil es so viele Menschen gibt, denen das Wirtschaften in die eigene Tasche über alles geht. Schlecht, weil es sichtbar macht, wie sehr wir manipulierbar sind. Atomstrom ist natürlich nicht die Alternative zu Erdöl. Gentechnisch verändertes Saatgut ist natürlich nicht das Allheilmittel gegen den Hunger in der Welt. Aber man will es uns glauben machen. Mit sehr viel ausgeklügelter PR, mit sehr viel perfider Taktik.

Dienstag, 24. April 2018

Fleischlästig:
Grüne Vollkorn-Spinat-Spätzle mit Safran-Fenchel-Creme

Grüne Vollkorn-Spinat-Spätzle mit Safran-Fenchel-Creme - Rezept. 
Da las ich mich durch die Rezensionen eines Kochbuchs. Und da las ich: Das Buch gefällt mir ganz gut, ist mir aber dann doch etwas zu fleischlästig [sic!]. Da dachte ich mir: Hey, die hat recht! So recht.
Nämlich: Kein Kindergeburtstag, keine Hochzeitseinladung, keine Sause unter Freunden ohne Fleisch. Keine Grillerei, kein Mittagstisch mit Kollegen, kein Tagungsbuffet ohne Fleisch. Keine Abendjause, kein Mädelsbrunch, keine Familienfeier ohne Fleisch. Fleisch, überall Fleisch. So überall, dass es lästig ist. Fleischlästig.

Samstag, 24. März 2018

Das Weiße vom Ei


Alljährlich zur Fastenzeit frage ich mich: Wo kommen bloß all die weißen Eier her? Oder andersrum: Wohin verschwinden sie die restliche Zeit des Jahres? Werden extra für die Osterzeit weißlegende Hennen en masse gezüchtet, und falls ja: Was passiert mit ihnen, sobald Jesus auferstanden ist?

Um nicht länger grübeln zu müssen, habe ich mich beim ortsansässigen Eierproduzenten erkundigt. Bereitwillig und rasch erhielt ich Auskunft:

Wir Konsumenten bevorzugen im Alltag braune Eier. Mit ihnen verbinden wir Natürlichkeit, Naturnähe, Gesundheit. Noch besser, findet sich gar eine Hühnerfeder im Eierkarton! Das war übrigens nicht immer so. Noch in den 1950ern hieß es Clean chic statt Öko-Look: Weiße Eier standen für Frische und Reinheit. Heute werden sie eher mit Käfighaltung in Verbindung gebracht.


Zu Ostern, da ändern wir gern unsere Meinung, da sind unsere Bedürfnisse anders. Da braucht es weiße Eier, zum Färben, Bemalen und Dekorieren. Nun ist es nicht so, dass es diese weißen Eier unterm Jahr gar nicht gäbe. Nein, sie schaffen es bloß nicht ins Regal. Weil, genau, der Konsument sie nicht will. Stattdessen verpuffen sie in den Untiefen der Lebensmittelindustrie, in Großküchen und Bäckereien.

So ist das also mit den weißen Eiern.
Sonntag, 4. März 2018

Hipsterfoodwoche!


Hipsterfood, das: Schwierig zu definierende Bezeichnung für Essen, das zu Beginn seines Daseins sehr nonkonform, sehr innovativ, sehr Anti-Mainstream daherkommt, dann aber so oft fotografiert, geteilt und geherzerlt wird, dass es sich irgendwann zu essbaren Lästwanzen wandelt, die schlussendlich wieder in jenen Ritzen des Kulinariversums verschwinden, aus denen sie gekrabbelt kamen. Ein ewiger Kreislauf, dem wir Frozen Yogurt, Kale Chips und Green Smoothies verdanken, auch Karfiol-Steaks, Spaghetti aus Gemüse und Fermentiertes aller Art. Hey, es gibt sogar Stimmen, meine geliebten Wildpflanzen wären Hipsterfood!

Mittwoch, 21. Februar 2018

Die Sache mit den Kindern:
Häschen-Pancakes | Lieblings-Pancakes und Frosty Friends | Rotes Beereneis am Stiel

Häschen-Pancakes | Lieblings-Pancakes und Frosty Friends | Rotes Beereneis am Stiel - Rezepte. 
Oft bringe ich es einfach nicht übers Herz. Ihnen zu sagen, dass es eigentlich eh ziemlich wurscht ist. Ihnen, den vielen Mamis, die mich (Hey, du bist da ja Expertin!) in regelmäßigen Abständen fragen: Wie bring ich denn mein Kind, das sich am liebsten nur von (eh klar) Nudeln, Palatschinken und Pizza ernähren würde, dazu, gesund zu essen?

Montag, 30. Oktober 2017

Die Superfoods in meinem Garten:
Krafthonig mit Brennnesselsamen

Krafthonig mit Brennnesselsamen - Rezept. 
In Wohlstand und Überfluss lebend wendet sich der Mensch gerne von grundlegenden Dingen ab und scheinbar weniger Banalem zu: Er sucht sich ein Luxusproblem, an dem er kiefeln kann. Das ist beim Essen nicht anders - gerade dieser Bereich ist so breit und dick eingestreut, dass er es sich auf einem dicken Bett an Meinungen, Theorien und Glaubenssätzen gemütlich machen kann. Hier darf er nun wählen zwischen einer omnivoren, flexitarischen, vegetarischen oder veganen Essweise, er kann auf Zucker, Fett oder Gluten verzichten oder er kann nach dem Heiligen Gral seiner Ernährung suchen, nach dem einen Nahrungsbestandteil, der alles gut macht, alles heilt, der ihn wenn schon nicht jünger, so zumindest alterslos macht.

Dienstag, 4. Juli 2017

Nicht glutenfrei, aber wahnsinnig gut:
Brennnessel-Brötchen mit Wildkräutertopfen

Brennnessel-Brötchen mit Wildkräutertopfen - Rezept. 
Der Glutenfreiwahnsinn treibt mich manchmal in den selbigen. Brot mache dick, dumm und krank, heißt es und tatsächlich hat diese These Erfolg. Bereits 30 % der US-Amerikaner geben an, weitgehend auf glutenhältige Lebensmittel zu verzichten. 30 %! Herrschaftszeiten. Also, von den echten und diagnostizierten Unverträglichkeiten natürlich komplett abgesehen: Was bringt uns Menschen dazu, etwas so Elementares und Kostbares wie die eigene Ernährung derart zu verkomplizieren, ganz freiwillig noch dazu?

Montag, 8. August 2016

God save the Cream
Very Berry Mousse


Mein Mann hat sich zum Veganophobiker entwickelt. Veganophobie: Die Angst vor veganem Essen. Kann das mal jemand in die offizielle Liste der Phobien aufnehmen? Mein Mann stellt sich als Forschungssubjekt vermutlich gerne zur Verfügung.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Als es dem Leo an den Kragen ging:
Mühlviertler Nudelhenn


Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Sofern sie überhaupt kommt, die Moral. Ein paar Seitenblicke in voll beladene Einkaufswägen im Supermarkt reichen aus, um auf die Idee zu kommen, dem Konsument von heute würden zwei Ebenen völlig genügen, um seine Kaufentscheidungen zu fällen: 1. Viel / nicht viel. 2. Billig / teuer. Und gerade was Fleisch und Wurst betrifft, lassen wir die Moral nur allzu gerne außen vor. Gerade der Akt des Tötens […] findet in unserer Wahrnehmung nicht statt, schreibt Christian Seiler in seinem Essay Erst kommt die Moral, dann das Fressen. Und weiter: Der Tod der Tiere, die wir essen, wird professionell verschleiert und kollektiv verdrängt. […] Niemand, der sich nur ein bisschen mit der Massentierhaltung auseinander gesetzt hat, kann behaupten, es handle sich dabei um einen moralisch zu vertretenden Umgang des Menschen mit Tieren.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

In der Apfelmuswerkstatt:
Rosarotes Lieblingsapfelmus | Karamellisiertes Limoni-Apfelmus aus dem Ofen | Schnelles Bratapfelmus | Apfelmus gegen Liebeskummer


Diese Naturwissenschaft … Wieder einmal hat sie akademisch belegt, was der Hausverstand doch längst schon weiß: SelberköchInnen ernähren sich gesünder. Der Erkenntnisgewinn aus diesem Ergebnis ist mager auf den ersten Blick, aber hey, das dicke Ende kommt ja noch: Sie tun das nämlich nicht nur daheim, sondern auch dann, wenn sie außer Haus essen. Sagt die Studie. Und das ist wirklich interessant.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Zwischenruf: Ochs im Glas

© Hanna Gassner

Gestern startete die 8-teilige Doku-Serie Ochs im Glas, eine Kochshow der ziemlich anderen Art: Es geht um 3 Männer, 1 Ochsen, 1000 Gläser, 2 Wochen Zeit. Und ganz viel Bewusstseinsbildung!

Mehr zum Projekt hier.

Folge 1 trägt den Titel CARSON und kann noch bis 27.10.2015 in der ORF TVthek abgerufen werden
Dienstag, 21. Juli 2015

Grün knuspern:
Green Chips aus Brennnesseln und Beinwell


Ein Paradebeispiel, ein Lehrstück, will man wissen, wie das geht, das Hypen:

  1. Man nehme ein olles Ding, sagen wir mal: Grünkohl.
  2. Man schaue, was es kann: Grünkohl ist reich an Antioxidantien? Volltreffer, es ist ein Superfood!
  3. Man gebe ihm einen schicken Namen … Kale? Perfekt.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Vollwertküche 2.0:
Brennnessel-Smoothies


Ein neuer Esstrend bahnt sich an. Nein, eigentlich ist er schon da. Seine Markenzeichen: Eine omnivore, vorwiegend aber vegetarische Küche mit Anleihen bei Vegan, Paleo und Roh. Alles ist – mit viel Liebe! – hausgemacht, auf den Teller kommen nur vollwertige Zutaten, die so naturbelassen wie möglich sind. Die Gerichte sind oft frei von raffiniertem Zucker, Weizen und Milchprodukten, dafür voll gepackt mit Superfoods, Zuckeralternativen (Datteln!), Pseudocerealien (Quinoa! Buchweizen! Amaranth!), Nüssen (am besten aktiviert, also über Nacht eingeweicht), Samen und Sprossen. Unentbehrliche Küchengeräte: Ein Hochleistungsmixer für Smoothies aller Art, ein Spiralschneider für Gemüsenudeln aller Art. Getrunken wird infused water, vornehmlich.

Freitag, 6. März 2015

Was sein muss und was nicht

Lidl Flugblatt: Schweinefleisch, ich weiß nicht mehr welches, um € 1,99 das Kilo. Und die Leute stürmen den Laden.

Keine zwei Euro mehr für ein ganzes Kilo Fleisch, muss das wirklich sein? Kann das noch sein? Nein. Und das müsste jeder halbwegs reflektierte Mensch auch einsehen. Aber am Ende des Tages, da hören wir unser Börserl, wie es raunzt: Spaaaren! Zumindest beim Essen.