Ein Fixstern in meinem Bloggerjahr ist da: der World Bread Day. Die wunderbare zorra veranstaltet ihn alljährlich auf ihrem Blog und ich bin wieder gerne dabei. Denn ich liebe Brot – und wäre ich nicht so ein Morgenmuffel, wäre der Beruf des Bäckers durchaus spannend für mich.
Kristallklar kann ich mich noch erinnern, als ich als Volksschülerin in der Backstube eines Bäckers bei uns im Ort meine ersten Mohnflesserl formen durfte. Ich hab‘s geliebt und ehrfürchtig die mächtigen Pranken des Bäckermeisters bestaunt, der mit flinker Hand die schweren Teige in Brot und Gebäck verwandelte.
Heute nehme ich euch mit in die Biobäckerei, die unsere Gemeinde in wohl letzter Generation mit gutem, ehrlichem Brot versorgt. Im Rahmen eines Backkurses durfte ich hinter die Kulissen schauen und es hat sich bestätigt, was ich immer schon wusste: In einer Backstube, umringt von Mehl, Waagen, Blechen, Teigen und lieben Menschen fühle ich mich wohl.
Gemeinsam haben wir Handgebäck geformt und den berühmten Zeller-Striezel gebacken, das viel verkaufte Alltagsbrot der Bäckerei. Es ist ein Roggen-Dinkel-Brot, das mit Sauerteig und Hefe (die als Back-up dient) gebacken wird. Zuhause haben ich die Mengen an haushaltübliche Größen angepasst und das Brot nachgebacken. Es ist gut gelungen!
Ach, sollte die Bäckerei mangels Nachfolger tatsächlich einmal schließen, bleibt mir sowieso nur noch, mein Brot selbst zu backen. Der Zeller-Striezel wird in meiner Küche weiterleben.
DANKE liebe zorra für deine Initiative und dein Dranbleiben, auch wenn die Zahl der Einreichungen weniger wird, wie du schreibst. Trotzdem – und gerade deshalb – ist es wichtig, den Wert des Brotes hochzuhalten!
Roggen-Dinkel-Brot ǀ Zeller-Striezel
Zutaten für 1 Striezel
Für den Sauerteig
145 g Wasser
145 g Roggenmehl T960
10 g Anstellgut (aufgefrischt und aktiv)
Für den Hauptteig
300 g aktiver Roggensauerteig
350 g Roggenmehl T960
125 g Dinkelmehl T700
13 g Brotgewürz
13 g Salz
16 g frische Hefe
333 g Wasser
1. Am Abend das aktive Anstellgut mit Wasser und Mehl vermischen und locker abgedeckt bei Raumtemperatur reifen lassen.
2. Am nächsten Tag sollte der Sauerteig aufgegangen und von Bläschen durchzogen sein und frisch und angenehm säuerlich duften. Den Sauerteig mit den übrigen Teigzutaten in die Rührschüssel der Knetmaschine einwiegen und etwa 5 Minuten auf langsamer Stufe kneten. 5 – 10 Minuten rasten lassen.
3. Den Teig aus der Rührschüssel nehmen und auf die bemehlte Arbeitsfläche geben. Zu einem länglichen Striezel wirken und mit Schluss nach oben in einen passenden Gärkorb legen. Abdecken und etwa 60 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen.
4. In der Zwischenzeit das Backrohr auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen, dabei auf der untersten Schiene ein tiefes Blech mitheizen.
5. Den Striezel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech stürzen und einschneiden, stupfen oder mit den Fingerspitzen einreißen.
6. In den Ofen schieben und auf das vorgeheizte Backblech ein halbes Glas Wasser leeren, damit Dampf entsteht. Danach sofort die Backofentüre schließen, damit er nicht entweichen kann.
7. Nach 5 Minuten die Backtemperatur auf 180 °C reduzieren und bei dieser Temperatur fertig backen. Etwa 15 Minuten nach Backbeginn die Ofentür für etwa 10 Sekunden weit öffnen, um den Dampf abzulassen. Für besonders knuspriges Brot in den letzten 5 Minuten der Backzeit einen Kochlöffelstiel in die Ofentür stecken, damit ein Spalt offenbleibt und Restdampf entweichen kann. Die gesamte Backzeit beträgt 50 – 60 Minuten.
Ihr interessiert euch für meine bisherigen Einreichungen zum World Bread Day?
Happy World Bread Day euch allen!
Das ist genau die Art von Brot, die ich mag; ein schönes Alltagsbrot
AntwortenLöschenUnd: mein Mann hat vor vielen Jahren seine Ausbildung in dem Betrieb gemacht, der diese Fortuna-Brötchenteilmaschinen, die man oben sieht hergestellt hat. Er kriegt heute noch leuchtende Augen, wenn er eine davon sieht.
Ja, die Maschine ist toll ... Teigplatte rein, wunderschön geschliffene Teiglinge raus. :-)
LöschenAlles Liebe!
Was für ein wunderbarer Ausflug an diesem Tag, Maria! Das Brot muss dringend verkosten werden, seit der hiesige Bäcker mit unserem Roggen-Dinkel-Lieblingsbrot einer lokalen Kette gewichen ist.
AntwortenLöschenHerzlich: Charlotte
Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen Zeller Striezel ausprobierst, liebe Charlotte! ♥
LöschenOhja, in so in einer wohligwarmen Backstube fühle ich mich auch sehr wohl. Danke fürs Mitnehmen und danke natürlich für das tolle Rezept für den WBD.
AntwortenLöschenIch freu mich sehr, dass ich es dieses Mal geschafft habe, dabei zu sein! So ein tolles Event, jedes Jahr wieder :-)
LöschenAlles Liebe!
Dein Brot sieht zum Anbeißen lecker aus. Ich wusste gar nicht, dass sich solch ein Sauerteig-Brot Striezel nennt. Hab vielen Dank fürs Mitnehmen in die Brotbackstube, man spürt, dass es dir Spaß gemacht hat.
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid,
Löschenja, bei uns heißen ziemlich viele Sachen "Striezel" ... Nicht nur ein Germteigzopf, sondern eben auch längliches Brot ;-) Manchmal bekommen auch meine Kinder diesen Namen, aber es ist immer lieb gemeint :-)
Alles Liebe zu dir!
Wieder einmal ziehe ich den Hut vor deinen Backkünsten. Ich bin ja die absolut faulste Brotbäckerin im weiten Bloggistan. Dein Roggenbrot ist genau das, was ich gern kaufe: schlichtes und einfaches Brot ohne viel Schnickschnack.
AntwortenLöschenWenn ich so ein tolles Bäcker-Angebot in meiner Nähe hätte, liebe Susi - dann würde ich mir das Brotbacken wahrscheinlich auch überlegen!
LöschenGanz liebe Grüße!
Ich wollte schon sagen, das sieht so professionell aus, aber nun sehe ich, das hast du auch im Kurs gebacken. Ich werde in einem zweiten Leben mal in einer Bäckerei oder Konditorei arbeiten, das ist einfach meine Welt.
AntwortenLöschenLiebe Jenny,
Löschendas Brot in der Foto-Vierer-Kombi direkt oberhalb vom Rezept habe ich tatsächlich zuhause in meinem normalen Backofen gebacken. Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis :-)
Ja, da bin ich ganz bei dir ... auch VOLL meine Welt ♥
Alles Liebe!