Montag, 13. Mai 2019

Für die Beste:
Muttertagsherz

Muttertagsherz - Rezept. 
Die Standardantwort unserer Mama auf die Frage, was denn ihr Wunsch wäre zum Muttertag: Brave Kinder! Ich hab das nie so recht verstanden, denn brav waren wir doch alle – und immer! Oder etwa … nicht?

Da hatte sie wohl noch nicht mit dem Mama-Problem der modernen Zeit zu kämpfen: Schlafmangel. Einer amerikanischen Studie zufolge wünschen sich Mütter heutzutage nichts sehnlicher als Schlaf. Ausreichenden, tiefen, guten Schlaf. Und wenn ich mich so durch die confessions of sleep deprived parents lache, muss ich gestehen: Auch ich hab meinen Kindern schon mal kakaonuckelnd den Kaffee hingehalten. Aber an der Kassa wartend das Gemüse im Supermarktwagerl zu schaukeln, das schafft nur meine Schwester.

Jene Schwester übrigens, die unserer Mama immer mit Leidenschaft das klassische (und aus heutiger Sicht umwerfend komische) Muttertagsgedicht von Eva Rechlin vorgetragen hat. Ich sehe sie noch vor mir, mit ihrem blonden Schopf und den riesigen, strahlend blauen Augen. Den letzten Satz hat sie immer besonders betont: Sei froh, dass du uns hast!



Gewiss war unsere Mutter froh – und das ist sie auch heute noch. Wie sonst hätte sie es geschafft, die beste Mama der Welt zu werden? Natürlich – das behaupten viele von ihren Müttern. Aber bei meiner stimmt es wirklich.

Mama, ich danke dir für alles. Für deine Hilfe, deine Unterstützung, deinen Rat. Für deine Herzlichkeit, deine Wärme und deine stets offenen Arme. Für mein Leben. Du bist die Beste.


Muttertagsherz


Ein Kuchentrend, der schon längst wieder am Vorüberziehen ist, ich weiß. Ist mir aber auch sowas von egal. Cream tarts heißen die Dinger oder auch Number cakes oder Alphabet cakes, wenn sie in Zahlen- oder Buchstabenform daherkommen. Meine Mama hat sich wahnsinnig gefreut… Und ist ja auch ziemlich fesch geworden, nicht?

Zutaten für 1 Stück

Für den Mürbteig
300 g Mehl
200 g Butter
100 g Zucker
1 Ei
1 Prise Salz

Für das Biskuit
5 Eier
1 Prise Salz
5 EL Zucker
5 gehäufte EL Mehl
1 TL Backpulver

Für die Creme
500 g Mascarino
500 g Magertopfen
100 g Zucker
2 EL Vanillezucker
2 EL Zitronensaft

Außerdem
Dirndlmarmelade oder andere Lieblingsmarmelade

Zum Dekorieren
Erdbeeren
Himbeeren
Rosen-, Margariten- und Kamillenblüten
Zitronenmelisse
Baiserküsschen in weiß und rosa (nach diesem Rezept, die rosaroten eingefärbt mit Himbeerpulver)

1. Zuerst aus den Mürbteigzutaten einen glatten und homogenen Mürbteig bereiten. Zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.

2. Das Backrohr auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

3. Den Mürbteig auf der bemehlten Arbeitsfläche 5 mm dick ausrollen. Mit Hilfe einer Schablone ein Herz ausschneiden (etwa 25 x 25 cm groß) und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Den Mürbteigrest nochmals verkneten, wieder ausrollen und einen Mama-Schriftzug zurechtschneiden sowie ein paar kleine Herzerl ausstechen. Ebenfalls auf das Blech legen. [Aus dem übrig gebliebenen Mürbteig dürfen die Kinder Kekse ausstechen.]

4. Den Mürbteig im vorheizten Rohr in 12 – 15 Minuten hell backen. Aus dem Ofen nehmen, überkühlen lassen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.

5. Nun das Biskuit zubereiten: Dafür die Eier trennen. Das Eiklar mit Salz steif schlagen. Den Zucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis der Schnee schön glänzt und stabile Spitzen bildet. Nach und nach die Eidotter zugeben und unterrühren. Das Mehl mit dem Backpulver versieben und vorsichtig unter die Eiermasse heben.

6. Die Biskuitmasse auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verstreichen und in den auf 180 °C vorgeheizten Ofen geben. 10 – 15 Minuten backen, dann aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.

7. Mithilfe der Herzschablone 2 Biskuitherzen ausschneiden. Das übrig gebliebene Biskuit darf geknabbert oder zu Biskuitbröseln weiterverarbeitet werden.

8. Alle Zutaten für die Creme glatt verrühren. Die Creme bis zur Verwendung kühl stellen.

9. Sind alle Komponenten fertig, geht es ans Schichten: Das Mürbteigherz auf ein schönes Teller legen und dünn mit Marmelade bestreichen. Ein Biskuitherz auflegen und wieder mit Marmelade bestreichen. Die Creme in einen Spritzbeutel mit glatter Tülle füllen Tupfen auf das Herz dressieren. Das zweite Biskuitherz auflegen, nochmal mit Marmelade bestreichen. Nochmals großzügig Cremetupfen aufdressieren.

10. Das Herz nach Wunsch mit Früchten, Blüten, Melisse, Baiser und dem Mürbteig-Schriftzug sowie einigen kleinen Mürbteigherzen dekorieren.


Ach, übrigens: Ich bin auch froh. So, so froh. Was wäre ich tatsächlich ohne meine Kinder? Und hey, es ist echt nicht schlimm, dass ich das Muttertagsgeschenk des kleinen Mannes, ein liebevoll im Kindergarten gebackenes und mit rosa Zuckerguss verziertes Lebkuchenherz, nur aus meinen Träumen kenne. Daheim angekommen hat er es nämlich einfach ausgepackt und aufgegessen. Naja … Das Geschenkpapier mit den vielen gestempelten Herzerln drauf ist eh auch schön J.

16 Kommentare:

  1. Wunderschön geworden dein Mom-Cake, einfach zum Reinbeißen! Alles Liebe, Eva

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  2. Na schau, der Trend wäre ja vollkommen spurlos an mir vorübergegangen, wenn ich nicht deinen Blog lesen würde!
    Die Torte ist wirklich ganz besonders fesch geworden. Ich kann mir vorstellen, wie sich deine Mama gefreut hat.

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    1. Echt, du bist noch weniger trendaffin als ich??? :-)
      Naja, affin eh, aber an der Zeit zum Umsetzen haperts ja meistens - zumindest bei mir :-)
      Liebe Grüße!

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  3. Am besten gefiel mir die unschuldige Entschlossenheit, mit der dein Bub das muttertagsherz aufgegessen hat... aber alles andere ist auch toll. Die beste Mama war allerdings meine. Sorry.

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    1. Haha, das hast du völlig treffend beschrieben ... Er war absolut entschlossen, das Herz jetzt auf der Stelle aufzuessen, schließlich hatte er gaaaanz großen Hunger - und unschuldig sowieso, er ist sich keiner Schuld bewusst ;-)))
      Alles Liebe!

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  4. Wie schön ist doch der Brauch, eine Torte für die beste Mama zu backen. Und deine sieht wunderschön aus - ein Herz von Herzen.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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  5. deine Torten und deine Geschichten sind immer die schönsten!!
    lg

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  6. Was für eine wunderschöne Torte! Und ein sehr rührender Text, danke dafür!
    Liebe Grüße, Julia

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  7. Wenn ich Deine Mama wäre, würde ich mich auch über diese tolle Torte freuen. Da ich aber nicht Deine Mama bin, freue ich mich einfach über die Momente von Heiterkeit, die Du mir mit Deinen Geschichten und Deinem wunderbaren Blick auf die Welt immer wieder bescherst. Danke Dir!
    Gruss Bea

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    1. Ach Bea, du hast ja bestimmt nochmal einen ganz anderen Blick auf die Geschichten hier ... Wo du doch die Protagonisten auch aus dem "real life" kennst :-)
      Schön, dass du immer wieder hier bist...

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  8. Wow, die sieht sooo toll aus!!!
    Ich probiers nächste Woche zu Mamas Geburtstag. Vl mit Pysalis statt Erdbeeren, die hab ich grad im Garten :)

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