Freitag, 28. Juli 2023

Alles ist gut:
Kümmelbrot aus dem Topf

Frisch gebackenes Brot im Topf, zu sehen ist der Anschnitt.
Kümmelbrot aus dem Topf - Rezept. 
Ja, uns Mühlviertler könnte man getrost als Kümmelköpfe bezeichnen. Hierzulande hat schon die Muttermilch einen leichten Kümmelgeschmack und das Gewürz fehlt bestimmt in keiner Küche. Aber es ist nicht etwa so, dass wir das nur machen, weil er uns so schmeckt. Wir tun das – auch – aus einem ganz anderen Grund: Weil die typische Mühlviertler Kost (denk an: Schweinsbraten, Rahmsuppe, Grammelknödel) ziemlich, nein, eigentlich unglaublich fett ist. Und da Kümmel die Verdauung anregt und bei Völlegefühl hilft … Schlau, oder? Sogar unser Brot backen wir mit reichlich Kümmel, damit die dicke Schicht Bratlfettn darauf möglichst beschwerdearm verdaut werden kann. Und wenn alles nix nutzt, gibt’s ein Stamperl Kümmelschnaps.

Okay, die Zeiten haben sich geändert, so deftig wie früher geht’s heute eh nicht mehr zu. Aber trotzdem konnte ich an Sabines Kümmelbrot nicht vorbei, die Konditionierung ist einfach zu krass. Da wird nämlich neben ganzem Kümmel zusätzlich noch gemahlener verwendet und ich finde: Solange es solche Rezepte gibt, ist alles gut.

Frisch gebackenes Brot im Topf, zu sehen ist der Anschnitt.Frisch gebackenes Brot im Topf mit knuspriger Kruste.

Knusprige Kruste eines Brotes in Nahaufnahme.Frisch gebackenes Brot im Topf, zu sehen ist der Anschnitt.

Kümmelbrot aus dem Topf


Spannend an diesem Rezept fand ich auch, dass der Teig nur einmal geht und dann nach dem Formen sofort in den kalten Topf und anschließend in den kalten Ofen kommt. Diese Herangehensweise ist mir bei Topfbroten neu. Das Ergebnis: Ein schön aufgegangenes, optisch sehr ansprechendes Brot mit knuspriger Kruste und einem weichen und zarten Inneren. Gelungen!

Zutaten für 1 Laib

Für den Teig
150 g Roggenvollkornmehl
400 g glattes Weizenmehl Type 700
10 g frische Hefe
320 g Wasser
10 g Öl
2 TL Salz
1 TL Honig
20 g Apfelessig
1 TL gemahlener Kümmel
2 TL ganzer Kümmel

Zum Bestreuen
grobes Salz
Kümmel ganz

1. Alle Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine einwiegen und etwa 4 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Abdecken und über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Am nächsten Tag sollte sich das Volumen verdoppelt haben.

2. Einen gusseisernen Topf mit Deckel bemehlen oder mit einem Stück Backpapier auslegen.

3. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf der bemehlten Arbeitsfläche durchkneten. Zu einem runden Laib formen und mit den Schluss nach oben in den noch kalten Topf legen. Mit Wasser besprüchen und mit grobem Salz und Kümmel bestreuen. Deckel auflegen.

4. Den Topf in den kalten Ofen stellen und auf 230 °C Ober-/Unterhitze einschalten.

5. 50 Minuten backen, dann den Deckel entfernen (Vorsicht, brennheiß!!!) und weitere 10 – 20 Minuten backen, bis das Brot schön knusprig und goldbraun ist.

6. Aus dem Ofen nehmen und kurz überkühlen lassen. Dann das Brot aus dem Topf holen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Knusprige Kruste eines Brotes in Nahaufnahme.

4 Kommentare:

  1. Nicht umsonst soll der wilde Kümmel das ältestes Gewürz Europas sein und wurde auch in Pfahlbausiedlungen gefunden. Dein einfaches Brot gefällt mir, habe schon lang keines mehr im Topf gebacken, nur würde ich den Kümmel ein bissl reduzieren ;-))
    Schönes WE, lg

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    1. Tatsächlich? Das wusste ich nicht - und macht den Kümmel für mich noch einmal spannender :-) Ich wünsche dir ebenfalls ein schönes Wochenende, alles Liebe!
      Maria

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  2. Mit Kümmel kannst du mich immer locken, ich liebe ihn. Daher, liebe Maria, hab vielen Dank für das tolle Topfbrot-Rezept.
    Sonnige Grüße
    Sigrid

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