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Mittwoch, 12. August 2015

In Yotam I trust:
Hummus nach Yotam Ottolenghi


Oder: Das ist der richtig gute Stoff.

Selten gelingt es mir, Gerichte genau nach Rezept zu kochen. Hier ist mir die Zuckermenge zu hoch, da habe ich ein Gewürz nicht vorrätig und ersetze es durch ein anderes, dort lasse ich ungeliebte Zutaten einfach weg. Statt einer beschichteten Pfanne nehme ich einen normalen Topf, Zubereitungschritte, deren Sinn ich nicht (er)kenne, überspringe ich mit einem lässigen Pfff zwischen den Zähnen. Warum? Weil es funktioniert. Nur ganz selten gehen derart vermädelte Kochereien schief.

Manchmal aber eben doch. Als ich dieses Fladenbrot in den Ofen schob, waren da auch noch über Nacht eingeweichte Kichererbsen, die ich nach Yotam Ottolenghis Rezept zu Hummus verarbeiten wollte. Sehr, sehr locker und entspannt bin ich die Sache angegangen und habe das Abrösten der Kichererbsen mit Backnatron getrost überlesen. Nicht ahnend, dass dieser Schritt wesentlich für die Cremigkeit und Sämigkeit des Endproduktes sein würde. So entstand ein Hummus, das ich nur mit einiger Trickserei halbwegs streichfähig bekam und das zwar akzeptabel, aber ziemlich weit weg war vom wirklich guten Stoff.


Als der Aufruf der umtriebigen Rettungstruppe kam, die Grillfeste dieser Welt und ihre kulinarischen Fixsterne, nämlich Grillmarinaden, Saucen und Dips zu retten, habe ich mir noch einmal Ottolenghis Jerusalem in die Küche gelegt und Seite 114 aufgeschlagen. Um mich dann ganz akribisch an die Anleitung zu halten. Mit der Erkenntnis: Ottolenghi weiß, wovon er spricht. Ich gelobe Besserung!


Hummus nach Yotam Ottolenghi


Haltet euch an das Rezept! Das Abrösten mit Backnatron ist nämlich der optimale Weg, um die harten Strukturen der Kichererbsen aufzubrechen und sie superweich zu machen. So wird das Hummus ohne viel Kraft- und Zeitaufwand cremig und geschmeidig.

Zutaten für 6 Personen

250 g getrocknete Kichererbsen
1 TL Backnatron
270 g Tahini (Sesampaste)
4 EL Zitronensaft
4 zerdrückte Knoblauchzehen
1 ½ TL Salz
100 ml eiskaltes Wasser

1. Haltet euch ans Rezept!

2. Am Vortag die Kichererbsen gründlich waschen, abtropfen lassen, in eine große Schüssel geben und mit reichlich Wasser (mindestens die doppelte Menge) bedecken. Über Nacht stehen lassen.

3. Kichererbsen am nächsten Tag abgießen. In einen großen Topf geben und mit dem Backnatron vermischen. Bei starker Hitze etwa 3 Minuten unter ständigem Rühren erhitzen. Das Backnatron legt sich dabei am Boden an und verfärbt sich dunkel, das sollte nicht irritieren.

4. 1,5 Liter Wasser dazugießen und alles aufkochen lassen. Den Schaum, der dabei entsteht, mit einem Schaumlöffel entfernen.

5. Die Kichererbsen weich kochen. Je nach Sorte und Alter beträgt die Kochzeit 20 – 40 Minuten (ohne Backnatron würde die Kochzeit 1,5 – 2 Stunden betragen). Die Kichererbsen sollten jedenfalls nach Ende der Kochzeit sehr weich sein und sich mühelos zwischen Daumen und Zeigefinger zerdrücken lassen.

6. Kichererbsen abgießen und abwiegen – das Gewicht sollte etwa 600 g betragen.

7. Die Kichererbsen in der Küchenmaschine pürieren – das geht ganz leicht und ist auch mit einem Mixer, der kein Hochleistungsmixer ist, möglich.

8. Bei laufendem Motor Tahini, Zitronensaft, Knoblauch und Salz hinzufügen, zum Schluss das Eiswasser.

9. Etwa 5 Minuten mixen, bis eine glatte und cremige Paste entstanden ist.

10. Hummus in eine Schüssel umfüllen, mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 30 Minuten ruhen lassen, damit sich die Aromen gut entfalten können.

Das Rezept stammt aus dem Buch Jerusalem von Ottolenghi und Tamimi, erschienen bei Dorling Kindersley.


Meine MitretterInnen waren dieses Mal:

28 Kommentare:

  1. und das angebrannte Natron am Topfboden vermischt sich dann mit den Kichererbsen beim Kochen?? aber wenn du sagst, das ist ok...
    normalerweise mag ich Rezepte von Ottolenghi... und Hummus mag ich besonders,
    lg

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    1. Ja, genau. Sobald das Wasser dabei ist, ist das Natron auch wieder vom Topf verschwunden :-)

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  2. Ich liebe Hummus - sollte demnächst mal Dein Rezept ausprobieren.

    LG Andrea

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  3. Hummus liebe ich, mache es aber immer frei Schnauze. Hmm, ob ich das mit dem Natron trotzdem mal probiere? Vielleicht eröffnen sich ja noch mal ganz neue Geschmacksdimensionen!

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    1. Geschmacksdimensionen vielleicht nicht, aber die Konsistenz wird wirklich sehr schön. Vermutlich noch schöner, wenn man einen Hochleistungsmixer hat :-)

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  4. Ich mache mir immer die Arbeit und entferne die Haut an den Kichererbsen. Ist zwar eine Puhlerei ohne Ende, aber es lohnt sich und der Hummus wird total seidig zart.
    Danke für das tolle Rezept, so werde ich es auch mal ausprobieren.

    Hab noch einen schönen Tag & liebe Grüße
    Tanja

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    1. Von der Methode hab ich auch schon gehört, aber puh, ich glaub, das wär mir zu viel Arbeit ;-) Mit dieser Natron-Methode ist anscheinend auch das hinfällig, behaupten zumindest die Autoren ...Liebe Grüße!

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  5. Hummus liebe ich, doch so richtig begeistert bin ich von deinen Fotos. Es ist eine Kunst, Hummus sooo schön abzulichten. Und der Herr in Porzellan ist das Highlight ;-)

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    1. Danke :-) Ich krame immer wieder mal in den Sachen meiner Mama - und der tanzende Derwisch kam mir grade recht!

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  6. Dein Humus sieht wirklich sehr fein aus - da wünscht man sich glatt irgendetwas zum hinein dippen! Mit Natron habe ich das auch noch nit probiert - blöde Frage: bekommt man den Topf anschließend leicht sauber?
    Liebe Grüße,
    Katha

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    1. Der Topf ist schon während des Kochens gleich wieder sauber, Katha. Sobald du das Wasser zugibst, löst sich der bräunliche Belag wieder ... Liebe Grüße!

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  7. Ich glaube ich sollte Otam nochmal eine Chance geben. Bis jetzt habe ich erst ein Rezept von ihm nachgekocht und fand es nicht gut. Bin wohl die einzige auf der Welt, die kein Fan ist. ;-) Das mit dem Natron mache ich auch, hab aber den Trick von einer anderen Quelle.

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    1. Ich hab auch noch nicht sehr viel von ihm nachgekocht - aber das, was ich ausprobiert habe, war immer ausgesprochen gut. Sofern man sich ans Rezept hält ;-) Liebe Grüße!

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  8. Hummus mögen wir sehr gerne und ich noch lieber, wenn ordentlich Tahin enthalten ist :)
    Werde Deine Variante hier auf alle Fälle mal probieren!

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    1. Die Tahin-Menge in diesem Rezept ist eh ziemlich hoch - das sollte also passen für dich :-)

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  9. So, so, abrösten in Backnatron. Das hab ich ja noch nie gehört! Und wenn ich mir etwas nicht vorstellen kann, dann muss ich es unbedingt ausprobieren.
    Der Sommer bleibt uns ja eh noch eine Weile erhalten, daher werde ich ganz sicher dein Hummus in unseren Speiseplan einbauen können.

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    1. Ich glaub auch, dass sich das noch ausgeht :-) Das Rezept ist übrigens auch im Buch "Genius Recipes" enthalten - da stehen ja nur Rezepte drin, die in irgendeiner Weise "besonders" sind ... Wär super, wenn ICH solche Ideen hätte ;-)))

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  10. Ich liebe die Rezepte von Yotam Ottolenghi und gutes Hummus gehört für mich zum Grillen auf jeden Fall dazu. Deins sieht wirklich sehr schön aus! Und beim Lesen Deines Rezeptes musste ich sehr schmunzeln. Ich halte mich auch selten an Rezepte. Dein"Haltet euch ans Rezept!" ist also für mich ein wirklich wertvoller Tipp!
    Vielen lieben Dank für diesen schönen Beitrag!
    Liebe Grüße,
    Marie-Louise aus der Küchenliebelei

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    1. Es geht ja normalerweise nix übers Improvisieren ... Normalerweise ;-) Liebe Grüße!

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  11. Ich bin ehrlich gesagt immer zu faul, Kichererbsen einzuweichen und nehme welche aus Dosen... weil ich nicht plane. Mal mit getrockneten zu arbeiten wäre sicher gut, die sind bestimmt besser. Sonst geht's mir wie Dir, ich improvisiere auch - und meist funktioniert es ja. ;-)

    Super Foto!

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    1. Danke, Barbara!
      Mit Kichererbsen aus der Dose geht das Rezept natürlich auch - schreibt auch Ottolenghi. Dann einfach bei Punkt 7 einsteigen :-)
      Ich hab auch lange Zeit eher auf Dosen-Kichererbsen zurückgegriffen. Aber das ist eigentlich schon ziemlich viel Müll, der sich vermeiden ließe - war meine ausschlaggebende Erkenntnis!

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  12. Hihi, ich koche auch kaum Rezepte 1:1 nach. ;) Und Hummus habe ich bisher weder gekocht noch probiert. Das sollte ich wohl mal machen... Danke für das Rezept!

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    1. Echt? Noch nie Hummus gegessen? Dann wirds aber Zeit!
      Aber weißt eh: Halte dich ans Rezept ;-)))

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  13. Hehe, kommt mir alles sehr bekannt vor! Hummus habe ich tatsächlich noch nie selbst gemacht, aber das Meister Yotam weiß wovon er spricht musste ich auch schon feststellen :)
    Liebe Grüße

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  14. Hummus?? Was ist das? Als gescheiteter Körndl - Landwirt ist mir nur Humus geläufig (Kann mich auch nicht erinnern, einmal Kichererbsen angebaut zu haben). Viel geläufiger ist mir der gelbe Hintergrund, der mit den 4 Rädern. Sollte eventuell mal erneuert werden.

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    1. Naja, als gescheitert würd ich dich jetzt nicht bezeichnen, aber wenn du magst, mach ich einmal Hummus - extra für dich :-)
      Den Hintergrund solltest du übrigens nicht erneuern, das nimmt ihm den ganzen Charme :-)))

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