Hab ich euch schon mal von meiner Theorie erzählt, wonach Kindern genau jenes Essen am besten schmeckt, für das man sich am wenigsten angetan hat? Zumindest bei meinen (und einigen anderen – siehe weiter unten) ist es so – in vielen, vielen Fällen. Natürlich gibt es sie auch, die Ausnahmen. Aber die bestätigen ja nur die Regel.
Da habe ich mir zum Beispiel für eins meiner Patenkinder, das bei uns zu Besuch war, etwas Besonderes einfallen lassen: Brennnessel-Gnocchi! Wir haben gemeinsam Brennnessel gesammelt, sie vorsichtig verlesen und kleine Käfer entfernt, Kartoffeln gekocht, einen Teig geknetet, Gnocchi geformt, Brennnesselblüten zum Dekorieren gesucht. Es war eine Heidenarbeit, die einen Großteil des Vormittags in Anspruch genommen hat. Aber die gemeinsame Zeit war schön! Wir haben die Gnocchi liebevoll angerichtet, uns an den Tisch gesetzt und gekostet. Und dann das Fazit:
Das schmeckt nach gar nichts.
Kinder sind ehrlich. So ehrlich, dass man manchmal nach Luft schnappen und sich wirklich und wahrhaftig bemühen muss, nicht verärgert zu sein. Für mich schmeckten die Brennnessel-Gnocchi nämlich nach ziemlich viel: Nach der Sonne des Sommers, nach dem Wind, der durch die Blätter der Brennnesseln streicht, nach den Schmetterlingen, die sie besucht und nach den behutsamen Händen, die sie gepflückt haben. Nach der Wärme der Erde, in der die Kartoffeln reiften und nach dem Salz des fernen Meeres. Nach der Arbeit, die für das gemeinsame Essen notwendig war. Und nach Dankbarkeit.
Meine Gedanken behielt ich für mich, denn mein Patenkind ist da sehr pragmatisch. Kann ich aber auch sein: Beim nächsten Mal gibt’s wieder Gnocchi. Selbstgemachte Brennnessel-Gnocchi!
Ich find es wunderbar, wie sich der grasige, hanfige Geschmack der rohen Brennnessel beim Garen verwandelt: Herzhafte, zart süßliche, leicht erdige Noten kommen zum Vorschein, die Brennnessel-Gerichte einzigartig machen. Mein Gnocchi-Rezept ist eine Mischung aus den Rezepten von Micha und Claudio. Ich mag es sehr!
Zutaten für 4 Portionen
Für die Gnocchi
1 kg mehlige Kartoffeln (etwa 10 Stück, je nach Größe)
2 EL Meersalz
200 g Brennnesselblätter (etwa 1 große Schüssel)
4 EL Mehl
2 Dotter
40 g geriebener Parmesan
Salz und Pfeffer
Muskatnuss gemahlen
Zum Schwenken
125 g Butter
2 Knoblauchzehen
50 ml Olivenöl
Zum Garnieren
Parmesan
Brennnnesselblüten
Basilikumblätter
Außerdem
Hartweizengrieß zum Formen der Gnocchi
Pflanzenöl für das Blech
1. Den Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
2. Kartoffeln waschen und mit Meersalz einreiben. In eine große Auflaufform geben und im vorgeheizten Ofen etwa 1 Stunde backen.
3. Brennnesselblätter säubern und verlesen und in leicht gesalzenem Wasser etwa 3 Minuten blanchieren. Kalt abschrecken, ganz fest ausdrücken und dann sehr fein hacken.
4. Gegarte Kartoffeln schälen und noch heiß durch die Kartoffelpresse drücken. Mit Mehl, Eigelb, Parmesan, den gehackten Brennnesseln, Salz, Pfeffer und Muskatnuss rasch zu einem homogenen Teig verarbeiten.
5. Einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen.
6. Hartweizengrieß auf die Arbeitsfläche streuen und darauf den Gnocchi-Teig portionsweise zu 1 cm dicken Rollen formen, dann etwa 1,5 cm große Stücke abschneiden.
7. Das kochende Wasser salzen und die Gnocchi darin etwa 1 – 2 Minuten garen, bis sie an die Oberfläche steigen. Ein Blech leicht ölen. Die Gnocchi mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben, abtropfen lassen und auf dem geölten Blech zwischenlagern.
8. Knoblauchzehen schälen und längs halbieren. Butter zerlassen, Knoblauchzehen und Olivenöl zugeben und erwärmen. Die Gnocchi darin schwenken.
9. Gnocchi auf Tellern anrichten und mit reichlich Parmesan bestreuen. Mit Brennnesselblüten und Basilikum garniert servieren.
Da habe ich mir zum Beispiel für eins meiner Patenkinder, das bei uns zu Besuch war, etwas Besonderes einfallen lassen: Brennnessel-Gnocchi! Wir haben gemeinsam Brennnessel gesammelt, sie vorsichtig verlesen und kleine Käfer entfernt, Kartoffeln gekocht, einen Teig geknetet, Gnocchi geformt, Brennnesselblüten zum Dekorieren gesucht. Es war eine Heidenarbeit, die einen Großteil des Vormittags in Anspruch genommen hat. Aber die gemeinsame Zeit war schön! Wir haben die Gnocchi liebevoll angerichtet, uns an den Tisch gesetzt und gekostet. Und dann das Fazit:
Das schmeckt nach gar nichts.
Kinder sind ehrlich. So ehrlich, dass man manchmal nach Luft schnappen und sich wirklich und wahrhaftig bemühen muss, nicht verärgert zu sein. Für mich schmeckten die Brennnessel-Gnocchi nämlich nach ziemlich viel: Nach der Sonne des Sommers, nach dem Wind, der durch die Blätter der Brennnesseln streicht, nach den Schmetterlingen, die sie besucht und nach den behutsamen Händen, die sie gepflückt haben. Nach der Wärme der Erde, in der die Kartoffeln reiften und nach dem Salz des fernen Meeres. Nach der Arbeit, die für das gemeinsame Essen notwendig war. Und nach Dankbarkeit.
Meine Gedanken behielt ich für mich, denn mein Patenkind ist da sehr pragmatisch. Kann ich aber auch sein: Beim nächsten Mal gibt’s wieder Gnocchi. Selbstgemachte Brennnessel-Gnocchi!
Brennnessel-Gnocchi
Ich find es wunderbar, wie sich der grasige, hanfige Geschmack der rohen Brennnessel beim Garen verwandelt: Herzhafte, zart süßliche, leicht erdige Noten kommen zum Vorschein, die Brennnessel-Gerichte einzigartig machen. Mein Gnocchi-Rezept ist eine Mischung aus den Rezepten von Micha und Claudio. Ich mag es sehr!
Zutaten für 4 Portionen
Für die Gnocchi
1 kg mehlige Kartoffeln (etwa 10 Stück, je nach Größe)
2 EL Meersalz
200 g Brennnesselblätter (etwa 1 große Schüssel)
4 EL Mehl
2 Dotter
40 g geriebener Parmesan
Salz und Pfeffer
Muskatnuss gemahlen
Zum Schwenken
125 g Butter
2 Knoblauchzehen
50 ml Olivenöl
Zum Garnieren
Parmesan
Brennnnesselblüten
Basilikumblätter
Außerdem
Hartweizengrieß zum Formen der Gnocchi
Pflanzenöl für das Blech
1. Den Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
2. Kartoffeln waschen und mit Meersalz einreiben. In eine große Auflaufform geben und im vorgeheizten Ofen etwa 1 Stunde backen.
3. Brennnesselblätter säubern und verlesen und in leicht gesalzenem Wasser etwa 3 Minuten blanchieren. Kalt abschrecken, ganz fest ausdrücken und dann sehr fein hacken.
4. Gegarte Kartoffeln schälen und noch heiß durch die Kartoffelpresse drücken. Mit Mehl, Eigelb, Parmesan, den gehackten Brennnesseln, Salz, Pfeffer und Muskatnuss rasch zu einem homogenen Teig verarbeiten.
5. Einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen.
6. Hartweizengrieß auf die Arbeitsfläche streuen und darauf den Gnocchi-Teig portionsweise zu 1 cm dicken Rollen formen, dann etwa 1,5 cm große Stücke abschneiden.
7. Das kochende Wasser salzen und die Gnocchi darin etwa 1 – 2 Minuten garen, bis sie an die Oberfläche steigen. Ein Blech leicht ölen. Die Gnocchi mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben, abtropfen lassen und auf dem geölten Blech zwischenlagern.
8. Knoblauchzehen schälen und längs halbieren. Butter zerlassen, Knoblauchzehen und Olivenöl zugeben und erwärmen. Die Gnocchi darin schwenken.
9. Gnocchi auf Tellern anrichten und mit reichlich Parmesan bestreuen. Mit Brennnesselblüten und Basilikum garniert servieren.
Tipps
- Eine besonders schöne Garnitur sind knusprig frittierte Brennnesselblätter.
- Hier passt auch viel frischer Rucola dazu.
- Sollten Reste übrigbleiben, kann man sie am nächsten Tag alla Sorrentina servieren: Gnocchi mit zerteiltem Mozzarella in eine Auflaufform geben, mit Parmesan bestreuen und bei 220 °C Ober-/Unterhitze überbacken, bis die Oberfläche goldbraun und knusprig geworden ist. Hab ich mir von Claudio abgeguckt!
Maria
Wie schön du die Brennesselblätter aufgelegt hast, lauter grüne Herzen :-))
AntwortenLöschenGnocchi hab ich schon lang nicht mehr gemacht, das muss sich ändern, Brennessel hätte ich genug im Wald und auch ein paar im Garten. Liebe Sommergrüße