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Sonntag, 17. Februar 2019

Schreimutter:
Mango-Kesari

Mango-Kesari - Rezept. 
Gestern, ja gestern. Da war wieder einmal so ein Tag. Viel zu viel hatte ich mir vorgenommen und die Kinder, die haben die geistige Abwesenheit ihrer Mama ganz hervorragend für eigene Projekte genutzt: Da wurde umgeschüttet und Unordnung gemacht, das Bad unter Wasser gesetzt und der Esstisch mit dem Kindermesser angesägt, es wurden Wände bemalt und ganze Tafeln Kochschokolade gefladert und …. Und gerade als das Käferlein dazu ansetzte, voller Begeisterung mit einer offenen Saftflasche über die neue Couch zu spritzen: Da wurde es mir zu viel. Ich habe geschrien. Aus vollem Hals. Haben denn hier alle den Verstand verloren??? Das Käferlein stand wie versteinert da und starrte mich an, der kleine Mann versteckte sich hinter dem Vorhang, das Minimädel stahl sich leise davon. Ich weiß, man soll nicht schreien. Und tatsächlich schreie ich nicht oft. Aber wenn, dann richtig.

Abends dann – längst waren alle Wogen geglättet, längst der Sturm vorüber – forderte ich das Minimädel auf, ein Buch für die Gute-Nacht-Geschichte auszusuchen. Wortlos und mit einem fast schon zu erwachsenen Lächeln im Gesicht legte sie mir Schreimutter von Jutta Bauer hin. Die Geschichte über einen kleinen Pinguin beginnt so: Heute Morgen hat meine Mutter so geschrien, dass ich auseinander geflogen bin. Für einen kurzen Moment war ich sprachlos. Ich fühlte mich entblößt und ertappt. Mit leicht geröteten Wangen las ich der geliebten Kinderschar rund um mich die Geschichte vor und als die Pinguinmama alle Teile ihres Kindes wieder eingesammelt und zusammengesetzt und sich bei ihm entschuldigt hatte, klappte ich das Buch zu und tat es ihr gleich: Wie befreiend doch ein einfaches Entschuldigung sein kann.



Mango-Kesari


Kesari ist ein Gericht aus der indischen Küche und eine Art Grießkoch, das mit allerhand köstlichen Aromen aufgepeppt wird. Es schmeckt buttrig und reichhaltig, die Mango macht es aber trotzdem frisch und vor allem farbenfroh. Ein Fest für die Sinne, ein goldenes Dessert für die Seele! Am besten schmeckt es, wenn die Mango sehr reif ist.

Zutaten für 4 Portionen

1 große, sehr reife Mango
2 EL Zucker
¼ TL Kardamom gemahlen
3 EL Butter (oder Ghee)
1 EL Rosinen
110 g Grieß
350 ml Wasser
1 kleine Prise Salz

Zum Dekorieren
Cashewnüsse (oder Pistazien)
Rosenblüten (frisch oder getrocknet)

1. Die Mango schälen und das Fruchtfleisch vom Kern lösen. Mit Zucker und Kardamom fein pürieren.

2. 1 EL Butter in einer Pfanne schmelzen lassen. Die Rosinen dazugeben und anbraten, bis sie sich aufplustern. Aus der Pfanne nehmen und beiseitestellen.

3. Den Grieß in die Pfanne geben und in der darin verbliebenen Butter bei geringer Hitze etwa 4 -5 Minuten rösten, bis er nussig duftet. Der Grieß soll nicht gebräunt sein. Das Wasser dazugeben, salzen und aufkochen lassen. Bei geringer Hitze köcheln lassen, bis alles Wasser absorbiert ist und eine dicke Grießmasse entstanden ist.

4. Das Mangopüree dazu geben und bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren 3 – 4 Minuten köcheln lassen.

5. Die restliche Butter (2 EL) und die Rosinen zugeben und erhitzen, bis eine homogene und glatte Masse entstanden ist.

6. In Schüsselchen füllen und mit Cashewnüssen und Rosenblüten garnieren. Lauwarm oder kalt servieren.

Nach einem Rezept von Anjana.


P.S.: Beim nächsten Schreikrampfalarm probiere ich einen Kopfstand aus. Was dann passiert, weiß Janosch:

Alles wird umgekehrt, und oben wird unten, und kaputt wird voll gut.

6 Kommentare:

  1. Einen Kopfstand habe ich bei Schreialarm nie ausprobiert, aber irgendwie schadet es auch nicht, wenn Kinder merken, dass das Leben nicht immer eitel Wonne ist... aber Hut ab vor deiner Abendentschuldigung!
    Dieses etwas andere Grießkoch passt mir für heute perfekt!!
    lg, wunderschöne Fotos übrigens

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    1. Meine liebe Friederike, da dank ich dir von Herzen - und ja, du hast recht: Kinder sollten auch hin und wieder erfahren und spüren, dass man Grenzen hat ...
      Ich hoffe, es hat geschmeckt :-)
      Alles Liebe!

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  2. Also einen Kopfstand, ich weiß nicht... da kommt mein Blut ja noch mehr in Wallung ;-) Ich rede ja von Haus aus laut, da fällt es gar nicht auf, wenn man zwischendurch NOCH lauter redet. Aber ich kenn es, zwischendurch hat man halt nicht Recht und die Kids verdienen eine Entschuldigung - und dafür schäm ich mich dann mehr als, wenn ich bei einem Erwachsenen einen Fehler gemacht habe. glg Uli

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    1. Haha, stimmt ;-)
      Aber es klingt schon verlockend, die Möglichkeit, dass aus "kaputt" "voll gut" werden könnte ... :-)

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  3. Die Bilder sind wunderschön!
    Aber, liebe Maria, hätten die Kinder nicht auch Grund gehabt, *Enschuldigung* zu sagen, wenn sie ihre gutmütige Mutter (und ich wette, dass du eine solche bist) so in Rage bekommen?
    herzliche Grüße!

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    1. Du hast vermutlich recht, liebe Micha, aber die Sache mit der Einsicht ist bei den Kleinen manchmal schwierig. Da halte ich mich an die Hoffnung, dass meine Kinder das in sich aufnehmen, was ich ihnen vorlebe - auch die Sache mit dem Entschuldigen :-)
      Alles Liebe!

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