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Samstag, 24. Januar 2015

Süßer Samstag:
Buchteln


WENN …

das Minimädel beim Abendessen ihr ganzes Gesicht inklusive Haaransatz mit einer fettigen Palatschinke bedeckt und sich daran freut, wie warm sich das anfühlt,

mich der kleine Mann beim Wickeln in hohem Bogen und sehr hingebungsvoll segnet und das ganze Kinderzimmer noch dazu,

mir das Minimädel erzählt, es habe am Auto des Onkels soooo viele Eiszapfen gefunden, richtig schöne, und es habe auch daran gelutscht, aber ich solle beruhigt sein, sie seien eh nicht überall dreckig gewesen, nur am Rand,

ich aus der Dusche steige und noch während ich mir denke, dass der kleine Mann, der beim Minimädel auf der Couch liegt, irgendwie komisch weint, hinüber sprinte und sehe, wie das Minimädel mit ihrer Hand auf seinen Mund klopft, damit er wenigstens klingt wie ein Indianer, während sie Yakari schaut,

das Minimädel sagt, es gehe in sein Zimmer arbeiten, den gesamten Boden mit dem Inhalt ihres Kleiderschranks auslegt und dann von mir verlangt, diese Unordnung wieder aufzuräumen, schließlich falle so das Spielen schwer,

DANN wird mir immer wieder schlagartig klar, dass ich nun Zweifachmami bin mit allen Höhen und Tiefen, die dazu gehören.

Dann wird es ebenso Zeit, mir bewusst zu machen, wie gerne ich das bin und welches Glück es ist, zwei gesunde und fröhliche Kinder zu haben. Dieses Bewusstmachen ist auch gar nicht schwer: Dazu muss mich nur der kleine Mann ansehen mit seinen großen, wachen Augen und anlachen mit seinem süßen Babymund. Oder das Minimädel erzählt mir eine Geschichte* und nicht umgekehrt.

Manchmal wird es in solchen Momenten aber auch Zeit für echtes comfort food, Essen für die Seele. Wie die Buchteln meiner Mama. Ihr Rezept verrate ich jetzt:


Buchteln


Zutaten für etwa 20 Stück

400 ml Milch
100 g Butter
1 kg griffiges Mehl
3 Packerl Trockengerm (ich habe abweichend von diesem Rezept nur 2 Packerl verwendet und es war ebenfalls ausreichend) oder 1 ½ Würfel frische Germ
1 Prise Salz
abgeriebene Schale von ½ Zitrone
150 g Zucker
3 – 4 Eier (je nach Größe)
feste Marmelade nach Geschmack (ich verwende meist Marille) zum Füllen
etwa 200 g Butter  zum Eintauchen

1. Milch mit Butter in einem kleinen Topf erwärmen.

2. In einer großen Rührschüssel Mehl mit Germ (wird frische Hefe verwendet, die Hefe hineinbröseln), Salz, Zitronenschale und Zucker vermischen.

3. Eier und Milch-Butter-Mischung dazugeben und mit dem Knethaken von Küchenmaschine oder Mixer einige Minuten lang zu einem eher weichen Teig schlagen.

4. Die Schüssel mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 1 Stunde rasten lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.


5. Ein tiefes Backblech (30 x 40 cm) mit Backpapier auslegen und bereitstellen, die Butter zum Eintauchen in einem kleinen Topf schmelzen. (Auf den Bildern ist eine alte, kleinere Form mit Blümchendekor zu sehen, ich wollte sie aus nostalgischen Gründen für die Fotos verwenden – das war dann im Nachhinein betrachtet nicht ganz ideal, siehe weiter unten.)

6. Den Backofen auf 160 °C vorheizen.


7. Mit einem großen Esslöffel eine Kugel vom Teig abstechen, diese zu einem Viereck auseinander ziehen und einen Teelöffel Marmelade in die Mitte setzen.


8. Den Teig wie ein kleines Sackerl zusammenfassen und in die flüssige Butter tauchen (so lassen sie sich nach dem Backen schön teilen). Dann mit der Verschlussseite nach unten in das Blech setzen.


9. Den restlichen Teig ebenso verarbeiten, die Masse ergibt etwa 20 Stück. Darauf achten, die Buchteln nicht zu dicht nebeneinander zu setzen, weil sie beim Backen stark aufgehen (bei dem Backblech mit 30 x 40 cm ergibt sich eine Schlichtung von 4 x 5 Buchteln).

10. Die Buchteln in ungefähr 30 Minuten goldgelb backen.

11. Aus dem Ofen nehmen, überkühlen lassen und mit  Staubzucker bestreuen.

12. Rein in die Komfortzone!


P.S.: 9 Stück waren für meine Blümchenform zu viel. Die unbarmherzigen Buchteln haben beim Backen einfach eine Dreierreihe nach draußen verdrängt J.


*Und die Geschichte vom Minimädel, die ging so:
Es war einmal eine Blume, die kam nie aus der Erde heraus, nie, nicht einmal im Sommer (Wow, dachte ich mir, die Geschichte könnte spannend werden). Dann kam ein Traktor und der ist über die Blume in der Erde gefahren (Oh, was wird wohl jetzt passieren?). Und dann war die Blume tot.

Die Geschichte war übrigens an dieser Stelle zu Ende.

10 Kommentare:

  1. Danke, meine Liebe, Du hast mich heut "gerettet"!
    Bin zur Zeit auf alles heiß was Curry ist, deswegen gabs heut das:
    http://www.paleo360.de/rezepte/rosenkohl-curry-mit-apfel-und-garnelen/
    Ich fands zum reinknien, allerdings hatte ich vergessen dass mein allerliebster Mitesser Rosenkohl gegenüber eher "anti" eingestellt ist.
    Nun, damit er mir nicht vom Fleisch fällt, hab ich noch deine Buchteln nachgeschoben :-)
    Mit Weichselfüllung und Vanillesauce, lecker!!!
    Fühl Dich feste gedrückt! LG martina

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    1. Puh, da hast du dich ja ganz schön ins Zeug gelegt, liebe Martina :-) Die Kombination mit Weichseln hört sich sehr sehr gut an ...
      Ich hab mich übrigens in deine maple butter verliebt, die du mir aus Kanada mitgebracht hast ...
      Alles Liebe!

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  2. leckerleckerlecker
    Schneegrüße aus dem Bergischen
    a.

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    1. :-)
      Der Schnee kommt jetzt hoffentlich auch noch einmal zu uns ...

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  3. Obs mit den Buchteln ein gutes Ende nahm?
    Ich spekuliere: alle rieben sich danach das Bäuchlein. Und liebe Maria: eine herzerwärmende Geschichte. Ich stelle mir dich als Mama mit roten Backen vor :)

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    1. Richtig spekuliert, liebe Micha :-) Und mit den roten Backen hast du auch gar nicht mal so unrecht!

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  4. ich hätte gleich diese interessanten hinausgedrängten Buchteln lauwarm verputzt!
    ja, die Buben, man konnte das Gefühl haben, kaum sind sie von der Windel befreit, schon ist´s noch befreiender .... naja, ein Tuch prophylaktisch drüber, denn so schnell kannst ja gar nicht reagieren ;-))
    (danke für die Geschichte, ich hatte das alles schon fast vergessen), lg

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    1. Die Extra-Stoffwindel am Wickeltisch liegt eh immer griffbereit ... Also ... FAST immer :-)

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  5. Aus dem Leben einer Jungmutter,...schön!
    Lang ists bei mir her :-)

    Bei uns muss es demnächst auch Buchteln geben, Kind kommt hoffe ich demnächst aus Kuba heil zurück und ich weiß ich kann ihr eine Freude bereiten wenn sie Buchteln kriegt.
    Wir essen sie am liebsten mit Powidl, am liebsten selbstgemachtem, mein Mann mag sie aber auch nur mit Marille!

    Liebe Grüße
    Sina

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    1. Das ist ja das Schöne, dass das gute Essen immer verbindet ... Ich liebe es auch nach wie vor, bei meiner Mama zu essen - vor allem, wenn es Erdäpfelgulasch gibt :-)

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Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
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