Der typische
Mühlviertler, so sagt man, ist fleißig, graniten, erdig, geradlinig,
unauffällig, stur. Hm, ja, da ist schon was dran. Wir haben halt unseren
eigenen Kopf und dass wir manchmal so richtige Schädeln sein können, ist auch kein Geheimnis. Aber
Erdäpfelschädeln, das sind wir nicht. Und essen tun wir so was ebenso wenig.
Ja, es gibt in der
traditionellen Mühlviertler Küche diese Gruppe von Speisen, die als Schedl bezeichnet wird (mehr darüber
hier beim Dünnen Schedl) und ein Schädl
wie beim Leberschädl von der Küchenschabe mag auch noch durchgehen. Aber nie,
niemals darf so ein Gericht als Schädel
bezeichnet werden, da bin ich genau. Deshalb, liebe Kunden- und
Kochmagazin-Redakteure: Besser recherchieren, bitte!
Ach ja: Wer an dieser Stelle nun ein Schedl-Rezept erwartet hat, dem
darf ich einen weiteren Charakterzug des typischen Mühlviertlers vorstellen:
Seine Eigensinnigkeit. Und dieser Eigensinn steht mir heute nicht nach einem
Schedl. Er steht mir nach Topfenmäusen. Nach flauschigen, süß-säuerlichen,
knusprigen Topfenmäusen. Meine Großmutter servierte gerne Hexenschaum dazu, es
passt aber auch Hollerkoch, Kompott oder Vanillesauce ganz hervorragend.
Topfenmäuse
Zutaten für 4
Personen
250 g glattes Mehl
1 Prise Backpulver
4 EL Zucker
1 EL Vanillezucker
1 Prise Salz
250 g Topfen
3 Eier
2 EL Rumrosinen
(Rosinen in etwas Rum einlegen und dann abseihen) – die Rumrosinen weglassen
oder durch normale ersetzen, wenn Kinder mitessen
Außerdem:
Fett oder Öl zum
Ausbacken
Staubzucker zum
Bestreuen
1. Mehl mit
Backpulver, Zucker, Vanillezucker und Salz vermischen.
2. Topfen und Eier
unterrühren. Den Teig 10 Minuten rasten lassen, dann die Rosinen untermengen.
3. Fett oder Öl erhitzen.
4. Aus dem
Topfenteig mit zwei Esslöffeln Nockerln formen und schwimmend im heißen Fett
goldgelb backen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
5. Die Topfenmäuse
mit Staubzucker bestreuen und beispielsweise mit Hollerkoch anrichten. Meine
Oma servierte gerne Hexenschaum dazu.
Das Rezept ist
leider nicht das Originalrezept meiner Oma, kommt ihm aber laut meiner Mutter
sehr nahe. Es stammt aus dem Servus-Magazin.
Versteh ich, Topfenmausaln san was bessers als Schedln ;-) Hab ich urlang nicht mehr gegessen und könnte ich wieder mal machen,...erst muss ich die Tonnen Äpfel verarbeiten die ich aus der Steiermark importiert hab.
AntwortenLöschenliebe Grüße Sina
Was machst denn mit den Äpfeln?
LöschenIm Moment jeden Tag Apfelstrudel..mit selbstgemachtem Teig natürlich, meist ausgezogenen oder einen gedeckten mit Mürbteig, meine Lieben samt Freunde reissen mir das eh aus der Hand.
LöschenAlso eher für süß ;-)
Was würdest du denn machen?
Mit Äpfeln kann man soooo viel machen ... Apfelstrudel, eh klar, Apfelschlangerl sowieso. Natürlich auch Apfelmus und Kompott. Da bin ich auch eher auf der süßeren Seite, so wie du. Demnächst möchte ich auch gerne wieder einmal Apfelringe im Backteig machen. Mal schauen, obs dem Minimädel schmeckt ;-)
Löschenmaaaahhhh, bochene Meis - muss ich unbedingt wieder mal machen! Sehr schöne Fotos!
AntwortenLöschenDanke, liebe Küchenschabe! Aber unter "bochane Meis" kenn ich was anderes: Krapfenteig, länglich geformt und in Schmalz gebacken und dann gaaaaanz dick mit einer Creme aus Mohn, Zucker und Milch bestrichen. So macht sie meine Mama. Ein Freund von mir taucht die fertig gebackenen, noch heißen Mäuse in Milch und wälzt sie dann in einem Mohn-Zucker-Gemisch. Du bringst mich auf Ideen :-)
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