Seiten

Sonntag, 19. Oktober 2014

Ein e zuviel:
Topfenmäuse


Der typische Mühlviertler, so sagt man, ist fleißig, graniten, erdig, geradlinig, unauffällig, stur. Hm, ja, da ist schon was dran. Wir haben halt unseren eigenen Kopf und dass wir manchmal so richtige Schädeln sein können, ist auch kein Geheimnis. Aber Erdäpfelschädeln, das sind wir nicht. Und essen tun wir so was ebenso wenig.


Ja, es gibt in der traditionellen Mühlviertler Küche diese Gruppe von Speisen, die als Schedl bezeichnet wird (mehr darüber hier beim Dünnen Schedl) und ein Schädl wie beim Leberschädl von der Küchenschabe mag auch noch durchgehen. Aber nie, niemals darf so ein Gericht als Schädel bezeichnet werden, da bin ich genau. Deshalb, liebe Kunden- und Kochmagazin-Redakteure: Besser recherchieren, bitte!


Ach ja: Wer an dieser Stelle nun ein Schedl-Rezept erwartet hat, dem darf ich einen weiteren Charakterzug des typischen Mühlviertlers vorstellen: Seine Eigensinnigkeit. Und dieser Eigensinn steht mir heute nicht nach einem Schedl. Er steht mir nach Topfenmäusen. Nach flauschigen, süß-säuerlichen, knusprigen Topfenmäusen. Meine Großmutter servierte gerne Hexenschaum dazu, es passt aber auch Hollerkoch, Kompott oder Vanillesauce ganz hervorragend.

Topfenmäuse


Zutaten für 4 Personen

250 g glattes Mehl
1 Prise Backpulver
4 EL Zucker
1 EL Vanillezucker
1 Prise Salz
250 g Topfen
3 Eier
2 EL Rumrosinen (Rosinen in etwas Rum einlegen und dann abseihen) – die Rumrosinen weglassen oder durch normale ersetzen, wenn Kinder mitessen

Außerdem:
Fett oder Öl zum Ausbacken
Staubzucker zum Bestreuen

1. Mehl mit Backpulver, Zucker, Vanillezucker und Salz vermischen.

2. Topfen und Eier unterrühren. Den Teig 10 Minuten rasten lassen, dann die Rosinen untermengen.

3. Fett oder Öl erhitzen.

4. Aus dem Topfenteig mit zwei Esslöffeln Nockerln formen und schwimmend im heißen Fett goldgelb backen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

5. Die Topfenmäuse mit Staubzucker bestreuen und beispielsweise mit Hollerkoch anrichten. Meine Oma servierte gerne Hexenschaum dazu.

Das Rezept ist leider nicht das Originalrezept meiner Oma, kommt ihm aber laut meiner Mutter sehr nahe. Es stammt aus dem Servus-Magazin.

6 Kommentare:

  1. Versteh ich, Topfenmausaln san was bessers als Schedln ;-) Hab ich urlang nicht mehr gegessen und könnte ich wieder mal machen,...erst muss ich die Tonnen Äpfel verarbeiten die ich aus der Steiermark importiert hab.
    liebe Grüße Sina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Im Moment jeden Tag Apfelstrudel..mit selbstgemachtem Teig natürlich, meist ausgezogenen oder einen gedeckten mit Mürbteig, meine Lieben samt Freunde reissen mir das eh aus der Hand.
      Also eher für süß ;-)
      Was würdest du denn machen?

      Löschen
    2. Mit Äpfeln kann man soooo viel machen ... Apfelstrudel, eh klar, Apfelschlangerl sowieso. Natürlich auch Apfelmus und Kompott. Da bin ich auch eher auf der süßeren Seite, so wie du. Demnächst möchte ich auch gerne wieder einmal Apfelringe im Backteig machen. Mal schauen, obs dem Minimädel schmeckt ;-)

      Löschen
  2. maaaahhhh, bochene Meis - muss ich unbedingt wieder mal machen! Sehr schöne Fotos!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, liebe Küchenschabe! Aber unter "bochane Meis" kenn ich was anderes: Krapfenteig, länglich geformt und in Schmalz gebacken und dann gaaaaanz dick mit einer Creme aus Mohn, Zucker und Milch bestrichen. So macht sie meine Mama. Ein Freund von mir taucht die fertig gebackenen, noch heißen Mäuse in Milch und wälzt sie dann in einem Mohn-Zucker-Gemisch. Du bringst mich auf Ideen :-)

      Löschen

Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars erklärst du dich damit einverstanden, dass der von dir geschriebene Kommentar sowie personenbezogene Daten, die damit verbunden sind (beispielsweise Username, Mailadresse, IP-Adresse), an Google-Server übermittelt werden.
Mehr Informationen dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.