Mühlviertler Erdäpfelbrot - Rezept.
Bereits zum 13. Mal (!) lädt Zorra alle Brotbackbegeisterten ein,
den heutigen World Bread Day mit ihr gemeinsam zu feiern. Ich bin wieder einmal
dabei, das freut mich sehr! Danke, Zorra!
Erdäpfel und Leinsamen, das sind zwei key ingredients der Mühlviertler Küche. Die sind immer daheim. Und
aus denen bäckt sich ein Brot, derart gut, dass es wohl zu meinen besten zählt.
Ehrlich, die Kinder waren so wild darauf, dass ich kaum mit dem Aufschneiden
nachkam – und das will was heißen. Ja, das heißt was! Deshalb präsentiere ich
stolz: Mühlviertler Erdäpfelbrot zum World Bread Day 2018.
Mühlviertler Erdäpfelbrot
Das Rezept für
Mühlviertler Erdäpfelbrot habe ich bei Frau Ziii entdeckt, die wiederum hat es
von den Rachingers, die zu meinen Mühlviertler Lieblingsköchen zählen.
Das Brot ist eine
Offenbarung: Direkt aus dem Ofen ist die Kruste krachend knusprig, die Krume
herrlich zart und saftig. Und obwohl das Rezept sehr einfach ist und ohne Spompanadeln
wie Quellstück oder Vorteig auskommt, schmeckt es wunderbar aromatisch und
bleibt superlange frisch. Die Kruste verliert zwar durch die Feuchtigkeit aus
den Erdäpfeln ihre Knusprigkeit relativ schnell, das stört mich aber gar nicht.
Was für eine Lieblingsspeis!
Zutaten für 4 kleine Laibe zu je etwa 500 g
1 kg mehlige Erdäpfel
1 kg glattes Mehl
25 g Salz
2 EL Brotgewürz
35 g Leinsamen
1 Würfel frische Hefe
400 ml vom Erdäpfelkochwasser
1. Die Erdäpfel schälen. Es sollten dann etwa 750 g geschälte
Erdäpfel sein.
2. Die geschälten Erdäpfel in leicht gesalzenem Wasser
weichkochen. Abseihen, dabei unbedingt das Kochwasser auffangen und
beiseitestellen. Die Erdäpfel noch warm durch die Kartoffelpresse drücken.
Abkühlen lassen. Vom Kochwasser 400 ml abmessen.
3. Mehl mit Salz, Brotgewürz und Leinsamen in der Schüssel der
Küchenmaschine vermischen. Den Leinsamen kann man nach Wunsch noch grob
schroten, ich habe ihn ganz verwendet.
4. Die Hefe in das handwarm abgekühlte Erdäpfelkochwasser bröckeln
und darin auflösen.
5. Die überkühlten Erdäpfel zur Mehlmischung geben und kurz von
Hand vermengen.
6. Das Erdäpfelkochwasser anschütten. Die Zutaten in der
Küchenmaschine mit Knethaken etwa 5 Minuten lang zu einem glatten Teig
verkneten. Gegebenenfalls noch etwas Erdäpfelkochwasser nachschütten, das war
bei mir allerdings nicht nötig.
7. Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und zu einer
Kugel formen. Die Kugel gut bemehlen und in eine große Schüssel setzen.
Abdecken und bei Raumtemperatur etwa 1 – 2 Stunden gehen lassen, bis sich das
Volumen verdoppelt hat.
8. Den Teig wieder auf die bemehlte Arbeitsfläche kippen und
vierteln.
9. Jedes Viertel zusammenfalten: Zuerst den Teigling zu einem
Quadrat flach drücken. Das obere Drittel einschlagen, dann das untere Drittel
nach oben schlagen. Das nun entstandene Rechteck macht nun eine Viertelwendung
auf der Arbeitsfläche, sodass sich die Längsseite nicht mehr quer, sondern
längs befindet. Nun nochmals das obere Drittel nach unten und das untere
Drittel nach oben schlagen. Den entstandenen Teigwürfel umdrehen, damit die
Nahtstelle unten ist. [Alternativ kann man auch einfach eine runde Kugel
formen.] Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen. Abdecken.
10. Die restlichen drei Teiglinge ebenso formen. Pro Blech gehen
sich zwei Teiglinge aus.
11. Teiglinge weitere 30 Minuten gehen lassen, bis sich das
Volumen wieder verdoppelt hat.
12. In der Zwischenzeit den Ofen auf 250 °C Ober-/Unterhitze
vorheizen.
13. Die Brote mit lauwarmem Wasser besprühen und das erste Blech
in den vorgeheizten Ofen schieben. Ofentür schließen und die Brote 10 Minuten
anbacken. Nach dieser Zeit die Ofentür für etwa 10 Sekunden weit öffnen, um den
Wasserdampf abzulassen. Gleichzeitig die Temperatur auf 230 °C reduzieren. Ofen
schließen und die Brote fertig ausbacken.
14. Die gesamte Backzeit beträgt 40 – 50 Minuten. Das Brot soll
eine sehr dunkle, idealerweise bereits leicht geschwärzte Kruste bekommen. Um
das zu erreichen, kann man gegen Ende der Backzeit die Hitze noch einmal auf
250 °C erhöhen.
15. Brot Nr. 3 und 4 ebenso backen.
Abgewandelt nach
diesem Rezept von Frau Ziii.
Dieses Brot steht auch schon seit einer (gefühlten) Ewigkeit auf meiner Nachbackliste. Wahrscheinlich komme ich nie zum Nachbacken, weil ich fast ausnahmslos vorwiegend festkochende oder festkochende Kartoffelsorte bei meinem Bauern bekomme. Und wenn er doch mal ein Kilo mehligkochende Kartoffeln anbietet, verlangt Herr C. umgehend die Herstellung von Kartoffelstock aus der gesamten Menge. Muss ich mich halt an deinen Fotos und der Beschreibung ergötzen. :-)
AntwortenLöschenDas wär aber schon schad ... Dieses Brot ist einfach so der Wahnsinn! Musst dem Herrn C. halt mal deine Einkäufe verheimlichen, ginge das? ;-)
LöschenWunderschön. Doch warum ist das Brot so gelb? Sind bei Euch die mehligen Kartoffeln so gelb? Gruss Bea
AntwortenLöschenDas muss wohl wirklich an den Kartoffeln liegen ... oder die Belichtung hat ein wenig geschummelt beim Fotografieren ;-)))
Löschenich hätte nach dem Titel ein süßes Erdäpfelbrot erwartet, aber dieses gefällt mir noch besser... das Rezept klingt so einleuchtend und dass das Erdäpfelkochwasser verwendet wird! Vegan ist es noch dazu, toll
AntwortenLöschenJa, gell, das finde ich auch genial mit dem Erdäpfelkochwasser ... sowas mag ich :-)))
LöschenDas Brot ist genau nach meinem Geschmack und bei mir sind diese beiden Zutaten auch immer Haus. Dem Nachbacken steht also nichts im Wege. Danke dir fürs Mitbacken!
AntwortenLöschenIch würd mich freuen, liebe Zorra! :-)
LöschenDas klingt nach einem verdammt guten Brot! Und auch sehr fein österreichisch.
AntwortenLöschenMuss man nur noch das Glück haben und heimischen Leinsamen ergattern, was gar nicht so einfach ist, wie ich feststellen musste.
Im Mühlviertel gibts immer mehr Bauern, die Lein anbauen, das find ich extrem klasse. Wenn das Feld in Blüte steht, es ist ein Traum ... :-)
LöschenIch kann es riechen ... Danke für die Inspiration :-)
AntwortenLöschenOh, der Duft, ganz wunderbar ... :-) Gern, liebe Eva!
LöschenEin tolles Brot, daß ich seit Ewigkeiten nachbacken will und jetzt lacht es mich so an da muss es endlich sein. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
AntwortenLöschenIngrid
Du wirst es nicht bereuen, versprochen ... :-) Alles Liebe!
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