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Dienstag, 27. März 2018

Allein die Vorstellung!
Bärlauch-Gnocchi mit Butter-Radieschen

Bärlauch-Gnocchi mit Butter-Radieschen - Rezept. 
Dass ausgerechnet die ganz große Liga der Kochkunst, Rene Redzepi, Magnus Nilsson, Ana Roš, auf Knien durch die Mühlviertler Landschaft rutscht, um Zutaten für ihre Gerichte zu finden. Da stand wohl nicht nur ein Altbauer kopfschüttelnd daneben und wunderte sich über derartige Spompanadeln.

Samstag, 24. März 2018

Das Weiße vom Ei


Alljährlich zur Fastenzeit frage ich mich: Wo kommen bloß all die weißen Eier her? Oder andersrum: Wohin verschwinden sie die restliche Zeit des Jahres? Werden extra für die Osterzeit weißlegende Hennen en masse gezüchtet, und falls ja: Was passiert mit ihnen, sobald Jesus auferstanden ist?

Um nicht länger grübeln zu müssen, habe ich mich beim ortsansässigen Eierproduzenten erkundigt. Bereitwillig und rasch erhielt ich Auskunft:

Wir Konsumenten bevorzugen im Alltag braune Eier. Mit ihnen verbinden wir Natürlichkeit, Naturnähe, Gesundheit. Noch besser, findet sich gar eine Hühnerfeder im Eierkarton! Das war übrigens nicht immer so. Noch in den 1950ern hieß es Clean chic statt Öko-Look: Weiße Eier standen für Frische und Reinheit. Heute werden sie eher mit Käfighaltung in Verbindung gebracht.


Zu Ostern, da ändern wir gern unsere Meinung, da sind unsere Bedürfnisse anders. Da braucht es weiße Eier, zum Färben, Bemalen und Dekorieren. Nun ist es nicht so, dass es diese weißen Eier unterm Jahr gar nicht gäbe. Nein, sie schaffen es bloß nicht ins Regal. Weil, genau, der Konsument sie nicht will. Stattdessen verpuffen sie in den Untiefen der Lebensmittelindustrie, in Großküchen und Bäckereien.

So ist das also mit den weißen Eiern.

Donnerstag, 22. März 2018

Beichtkipferlgeheimnis


Du lässt aber auch gar nichts aus, meinte meine Schwester und ihre Augen machten eine Rolle rückwärts. Ich hatte ihr gerade von meinem neuen Job als Tischmutter erzählt und dem nicht gerade geringen Aufwand, der damit verbunden ist. Schulterzuckend gab ich ihr recht, aber das breite Grinsen auf meinem Gesicht wollte nicht verschwinden.

Die Sache mit den Tischmüttern hat bei uns Tradition: Dabei werden die Kinder nicht nur im Religionsunterricht auf das Fest der Erstkommunion vorbereitet, sondern auch in Kleingruppen bei einer der Mütter zuhause. Auch meine Mutter hat damals diese Aufgabe übernommen und noch heute erinnere ich mich lebhaft daran.
So hatte ich nun also regelmäßig eine sehr aufgeweckte Bande von acht Kindern im Haus, wir haben gemeinsam gebastelt, gespielt, geplaudert und gesungen. Diese Stunden waren Seelenfutter für mich, weil sie mir gezeigt haben, wie stolz das Minimädel auf ihre Familie und ihr Zuhause ist. Was für ein schönes Gefühl, das zu wissen.

Vor zwei Wochen habe ich meine Kinder zu ihrer ersten Beichte in die Kirche begleitet. Wenn ich an meine Erstbeichte denke, kommt mir das Schaudern. Der Pfarrer als übermächtige, (ehr)furchteinflößende, unantastbare Person, die Halbfinsternis im Beichtstuhl, das knorrige Holz, die schemenhafte, fremde Gestalt gegenüber, das fest auswendig Gelernte und die Angst, erst recht etwas Falsches zu sagen. Heute ist das anders und das ist gut. Gebeichtet wird in einer kleinen, hellen Kammer, von Angesicht zu Angesicht, in freundlicher Atmosphäre. Alle Kinder verließen diese erste, große Prüfung mit einem dicken Strahlen und ganz viel Stolz im Gesicht.



Beichtkipferl

Die gemeinsame, stärkende Jause nach all dieser Aufregung war für meine Erstkommunionkinder und mich etwas ganz Besonderes. Alljährlich werden die traditionellen Beichtkipferl vom hiesigen Biobäcker extra für diesen Tag frisch gebacken. Sie werden an der Oberfläche dünn mit Marillenmarmelade bestrichen und dann noch in groben Kristallzucker getunkt. Kaum jemals haben Briochekipferl besser geschmeckt!

Zutaten für etwa 8 Kipferl

1 Rezeptmenge Germteig, beispielsweise diesen besonders feinen hier
Marillenmarmelade
grober Kristallzucker

1. Den Teig zubereiten und gehen lassen wie im Rezept beschrieben.

2. Den Teig aus der Schüssel nehmen und auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten. In 8 Stücke zu etwa 100 g teilen. Jedes dieser Stücke nochmals teilen. Alle Teiglinge (16 an der Zahl) rund schleifen und auf ein bemehltes Küchentuch setzen. Abdecken und 10 Minuten entspannen lassen.

3. Pro Kipferl werden 2 Teiglinge benötigt: Jeden Teigling zu einem an den Enden spitz zulaufenden Strang von etwa 25 cm Länge ausrollen. Die beiden Stränge miteinander verzwirbeln, dabei die Enden zusammendrücken, und kipferlförmig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen. Abdecken.

4. Mit den restlichen Teiglingen ebenso verfahren und 7 weitere Kipferl formen. Pro Blech haben 4 Kipferl Platz.

5. Die Kipferl an einem warmen Ort abgedeckt etwa 30 Minuten gehen lassen.

6. In der Zwischenzeit das Backrohr auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

7. Die Bleche mit den Kipferln nacheinander in den Ofen geben und etwa 20 Minuten lang goldbraun backen.

8. Auf einem Kuchengitter überkühlen lassen.

9. Marillenmarmelade glattrühren und falls nötig passieren. Nun die Oberfläche der noch warmen Kipferl dünn mit Marmelade einstreichen (aprikotieren), das geht am besten mit einem Küchenpinsel.

10. Kristallzucker in einen tiefen Teller geben und die aprikotierte Oberfläche der Kipferl kurz hineindrücken. Losen Zucker abschütteln.


Samstag, 17. März 2018

#wirrettenwaszurettenist: Vier Jahre und ein #geburtstagsei
Eieraufstrich mit Topfen

Eieraufstrich mit Topfen - Rezept. 
Vier Jahre. Vier! Jahre! So lange gibt es sie nun schon, die Rettungstruppe rund um Susi und Sina, die mit ihren Blogevents in regelmäßigen Abständen gefährdete Gerichte und Lebensmittel vor der Einverleibung durch die industrielle Produktion bewahren will. Selbst- und hausgemacht ist das, was zählt. Mit allen Vorteilen, die es mit sich bringt, wenn man sich selbst in die Küche stellt.

Dienstag, 13. März 2018

Was ich nicht verstehe:
Erasmus-Brot | Schnelles Bauernbrot

Erasmus-Brot | Schnelles Bauernbrot - Rezept. 
Schon im vergangenen Herbst kam mir der Start einer Serie in den Sinn. Einer Serie zu Dingen, die ich einfach nicht verstehe. Es war ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Der Himmel so blau wie das Meer, wolkenlos. Großzügig wärmte die Sonne ihr Darunter, erntefrische Fülle lag in der Luft. Wir waren im Stall und schauten nach unserem Pferd. Jetzt ein Ausritt, wie schön das wäre …

Freitag, 9. März 2018

Hipsterfoodwoche: Freitag
Chiapudding nach Amy Chaplin

Chiapudding nach Amy Chaplin - Rezept. 
Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Chiasamen. Ich gestehe, ich gehöre zu ersteren, seit mir mein Papa, der Ausprobierer, ein größeres Säckchen davon zu meiner Verwendung in die Hand gedrückt hat. Beim Brotbacken sind sie eine Klasse für sich, das hat Micha schon mehrfach bewiesen (schau hier oder hier). Aber ja, da staunt ihr, ich mag auch Chiapudding, der euch allen bestimmt schon bei den Ohren rausquillt, sehr, sehr gerne. Mir gefällt sogar das Mundgefühl! Lediglich bei der Aussprache behauptet mein inneres Ich steif und fest, man müsse da Kia sagen, obwohl es doch eigentlich Tschia hieße – es will und will mir einfach nicht korrekt über die Lippen kommen.

Donnerstag, 8. März 2018

Hipsterfoodwoche: Donnerstag
Crispy Kale mit Roter Rübe, Ziegenfrischkäse und Walnüssen

Crispy Kale mit Roter Rübe, Ziegenfrischkäse und Walnüssen - Rezept. 
Vor dem Fernseher Kale Chips statt Kartoffelchips futtern? Komm schon, das klingt nicht einmal für mich überzeugend. Vielleicht sollte man ihnen einfach ihren ollen Hasenfutterjutesack ausziehen und sie in ein verdammt sexy wirkendes, glitzerndes Salatpartykleidchen stecken? Na?

Mittwoch, 7. März 2018

Hipsterfoodwoche: Mittwoch
Nice Cream

Nice Cream - Rezept. 
Also ehrlich, Bananeneis aus gefrorenen Bananen, da hätte ich doch selbst draufkommen können. Zumal ich Jahre, bevor Nice Cream so richtig angesagt war, bei einer Plastikwaren-Party schnelles Eis aus gefrorenen Himbeeren oder Erdbeeren kennenlernen durfte – und mir vor lauter Begeisterung gleich das dazugehörige Plastikgerät angeschafft habe. Es ist noch heute im Einsatz, Erdbeer-Rahm und Himbeer-Sauerrahm sind unsere Lieblingssorten. Aber gefrorene Bananen, tsts …

Dienstag, 6. März 2018

Montag, 5. März 2018

Sonntag, 4. März 2018

Hipsterfoodwoche!


Hipsterfood, das: Schwierig zu definierende Bezeichnung für Essen, das zu Beginn seines Daseins sehr nonkonform, sehr innovativ, sehr Anti-Mainstream daherkommt, dann aber so oft fotografiert, geteilt und geherzerlt wird, dass es sich irgendwann zu essbaren Lästwanzen wandelt, die schlussendlich wieder in jenen Ritzen des Kulinariversums verschwinden, aus denen sie gekrabbelt kamen. Ein ewiger Kreislauf, dem wir Frozen Yogurt, Kale Chips und Green Smoothies verdanken, auch Karfiol-Steaks, Spaghetti aus Gemüse und Fermentiertes aller Art. Hey, es gibt sogar Stimmen, meine geliebten Wildpflanzen wären Hipsterfood!

Freitag, 2. März 2018

Danke für die Herrlichkeit:
Rucola-Salat mit Birne und Parmesan

Rucola-Salat mit Birne und Parmesan - Rezept. 
Wie vergoldet stand die Morgensonne am Himmel, als leuchtende Kugel, der die Glut in ihrem Inneren mit aller Kraft nach außen drang und trotz der eisigen Kälte kam es mir vor, als könnte ich ihre Wärme spüren – durch die dicke Jacke hindurch, durch den Pullover hindurch, direkt auf meiner Haut. Umringt und halb verdeckt von eisblauen Wolken schwebte sie dort in der Ferne und durch die Öffnung der Wolken fiel ihr Licht in einem dicken, orangefarbenen Strahl wie glitzernder Feenstaub zu Boden. Der Anblick war atemberaubend, zauberhaft, magisch.